Will die Afd tatsächlich das alte Eherecht wiederbeleben, in dem Männer ihren Ehefrauen das Arbeiten verbieten können?

7 Antworten

So ein Eherecht gab es in der BRD nie.

Der Wortlaut des Gesetzes, was propagandistisch diesbezüglich ausgeschlachtet wird war wie folgt (§1356 BGB):

Die Frau führt den Haushalt in eigener Verantwortung. Sie ist berechtigt, erwerbstätig zu sein, so weit dies mit ihren Pflichten in Ehe und Familie vereinbar ist.

Es gab also ein Gesetz, welches Frauen verpflichtete, den Haushalt unter Kontrolle zu haben. Wie sie den Haushalt hält, ob sie den selbst schmeißt oder dafür eine Putzfrau engagiert, ob sie die Kinder selbst den ganzen Tag hat oder sie bei einer Tagesmutter und in der Kita lässt, ist in dem Gesetz niemals spezifiziert gewesen.

Bing Chat (also ChatGPT) wirft mir dazu aus:

Das ist eine interessante Frage. Ich habe im Internet nach Informationen gesucht und folgendes gefunden:
- Laut § 1356 BGB war die Frau bis zur Änderung 1977 tatsächlich verpflichtet, den Haushalt zu führen¹². Berufstätig durfte sie nur sein, wenn sie „ihre familiären Verpflichtungen nicht vernachlässigt“³.
- Allerdings konnte der Ehemann die Stelle seiner Frau nicht einfach kündigen, ohne sie zu fragen. Er brauchte dafür die Ermächtigung des Vormundschaftsgerichts⁴⁶. Diese Regelung galt bis zum 1. Juli 1958⁴.
- Ich habe kein Gerichtsurteil gefunden, in dem eine Frau mithilfe des Gesetzes gezwungen wurde, zu kündigen, um den Haushalt zu führen. Das heißt aber nicht, dass es solche Fälle nicht gab oder dass Frauen keinen Druck von ihren Ehemännern oder der Gesellschaft ausgesetzt waren.
Quelle: Unterhaltung mit Bing, 18.4.2023
(1) § 1356 BGB - Einzelnorm - Gesetze im Internet. https://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__1356.html.
(2) § 1356 BGB - Haushaltsführung, Erwerbstätigkeit - dejure.org. https://dejure.org/gesetze/BGB/1356.html.
(3) "Haushaltsführung" - Der § 1356 BGB im Wandel der Zeiten. https://www.abendblatt.de/politik/deutschland/article107425384/Haushaltsfuehrung-Der-1356-BGB-im-Wandel-der-Zeiten.html.
(4) LAG-Urteil zu falsch berechneter Kündigungsfrist - Haufe. https://www.haufe.de/personal/arbeitsrecht/urteil-zu-falsch-berechneter-kuendigungsfrist_76_549148.html.
(5) „Die Ehefrau durfte bis in die 70er Jahre nicht ohne Erlaubnis des .... https://allesevolution.wordpress.com/2021/02/21/die-ehefrau-durfte-bis-in-die-70er-jahre-nicht-ohne-erlaubnis-des-ehemannes-arbeiten/.
(6) Gesetzgebung: Vorher - Nachher | EMMA. https://www.emma.de/artikel/gesetzgebung-vorher-nachher-265857.

1976 lag die Erwerbstätigenquote bei Frauen übrigens bei 48,4%. Sie scheint auch nach Abschaffung des Gesetzes nicht gerade sprunghaft angestiegen zu sein.

Erwerbstätigenquoten nach Geschlecht und Alter | Die soziale Situation in Deutschland | bpb.de

Man verstehe mich nicht falsch, ich finde das Gesetz nicht gut. Die aktuelle gleichberechtigte Form bevorzuge ich jederzeit. Nichtsdestotrotz ist die Aussage, der Mann hätte so über die Frau bestimmen können, wie hier und oft auch anderswo gerne suggeriert wird, offensichtlich falsch. Diese Kontrolle gab es im Dritten Reich und in der Weimarer Republik. Nicht aber in der BRD.

Woher ich das weiß:Recherche

Die AfD will die "klassischen Familien" fördern. In denen sind die Frauen reine Gebärmaschinen, die zuhause bleiben und Kinder großziehen.

Dazu will die AfD mehrere Wege beschreiten.

  1. Kitas u.ä. abschaffen. (6.1 aus dem Grundsatzprogramm)
  2. Die angebliche "Diskriminierung" der Vollzeit-Mutter abschaffen (6.5 des Grundsatzprogramms)

Viel mehr Inhalt gibt es nicht. Außer, dass halt mehr Kinder geboren werden sollen.

Der AfD ist bewusst, dass vor allem Frauen die Kinder erziehen und sie schreibt es in Kapitel 6.5 selbst, dass vor allem Mütter die Bezugspersonen für die Kinder sind und nicht die (berufstätigen) Männer. All die Maßnahmen dienen dazu, die Frauen aus Teilen des Berufslebens herauszudrängen. Sie zielen nicht darauf ab, eine echte Gleichberechtigung zu schaffen, so wie es beispielsweise die SPD derzeit zum Ziel hat. Also eine Gleichberechtigung, wo sich Frau und Mann frei entscheiden können, wer wann mehr Zeit mit den Kindern verbringt.

Ob die AfD wirklich die Mündigkeit der Frauen abschaffen will, dazu ist nichts bekannt. Würde aber in Konsequenz so sein, denn rein wissenschaftlich gesehen liegt die niedrige Geburtenrate nicht an dem Umstand, ob wir berufstätige Frauen haben. Es liegt an unserem Wohlstand. Überall, wo Menschen in Wohlstand leben und mit sozialer Sicherung, sinken die Geburtenraten deutlich. Weltweit. In jeder Kultur, in jeder Nation, in jeder Religion. Sobald der einzige sinnvolle Lebensinhalt von Frauen ist, Männern hörig zu sein und ihnen Kinder zu gebären, so dass sie in finanzielle und soziale Abhängigkeit geraten, wird auch die Geburtenrate steigen.

Was die AfD aber will: Sie will "Alleinerziehende stärken" (Was im Normalfall Frauen sind) und gleichzeitig allen Leistungsempfängern das Wahlrecht aberkennen. Da viele Alleinerziehende aufstocken müssen o.ä., trifft das auch vor allem Frauen.


Miniaturwelt  22.03.2023, 09:02
Also eine Gleichberechtigung, wo sich Frau und Mann frei entscheiden können, wer wann mehr Zeit mit den Kindern verbringt.

Das ist doch keine echte Gleichberechtigung.

Man unterwirft damit einfach nur der Frau kapitalistischen Zwängen, um auch diese aktiv auszubeuten.

Aus dem Zwang der Männer, in den Zwang des Kapitalismus... Materiell vielleicht besser... Den einzigen größeren Wohlstandswachtum der letzten Jahrzehnte, haben wir nur dadurch, dass wir eine höhere Beschäftigung haben.

Ob die AfD wirklich die Mündigkeit der Frauen abschaffen will, dazu ist nichts bekannt. Würde aber in Konsequenz so sein, denn rein wissenschaftlich gesehen liegt die niedrige Geburtenrate nicht an dem Umstand, ob wir berufstätige Frauen haben. Es liegt an unserem Wohlstand. 

Nein. Das korreliert zwar durchaus, lässt sich aber ausgleichen. In Israel z.B. sind die wohlhabendsten Menschen jene, welche auch am meisten Kinder haben. Eben weil sie nicht völlig materielle Bürger in einer schönen neuen Welt sind. Entsprechend hält Israel ihre Geburtenrate deutlich über 2 Kinder pro Frau.

Überall, wo Menschen in Wohlstand leben und mit sozialer Sicherung, sinken die Geburtenraten deutlich. Weltweit. In jeder Kultur, in jeder Nation, in jeder Religion.

Huch. Das ist jetze natürlich etwas peinlich für dich.

Etwas zum Einkommen: (man liegt in Israel über Italien oder Spanien)

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_Durchschnittslohn

Zur Geburtenrate:

https://www.laenderdaten.info/Asien/Israel/bevoelkerungswachstum.php

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IanGaepit  22.03.2023, 09:37
@Miniaturwelt
Man unterwirft damit einfach nur der Frau kapitalistischen Zwängen, um auch diese aktiv auszubeuten.
Aus dem Zwang der Männer, in den Zwang des Kapitalismus... Materiell vielleicht besser...

Stimme ich dir zu. Aber das Problem ist hier ja offensichtlich der Kapitalismus an sich, nicht der Versuch der Schaffung materieller Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau.

Die AfD will den Kapitalismus letztlich auch nicht überwinden, wenn nicht sogar bedienen. Ihre Vorstellung wie dieser zu bedienen ist, ist letztlich nur konservativer. Anstatt die Frau der Belegschaft zu Verfügung zu stellen, soll diese durch die Erhöhung der Geburtenraten vergrößert werden.

In Israel z.B. sind die wohlhabendsten Menschen jene, welche auch am meisten Kinder haben.

Meines Wissens nach inkrorrekt. Bei weitem am meisten Kinder haben in Israel die ultra orthodoxen Juden, die durch den Israelischen Staat massiv subventioniert werden und auf Grund ihrer Religiosität eher "unproduktiv" sind. Es besteht sogar eine gewisse Furcht davor, dass "säkulare Juden" über kurz oder lang, durch die extrem hohen Geburtenraten, diesen ultra orthodoxen in die Minderheit geraten und die Sozialsysteme, nicht mehr tragfähig sind.

Ich weis jetzt nicht in wie weit letzteres "Panikmache," ähnlich wie in Europa mit Moslems ist. Aber man muss das israelische Geburtengefälle definitiv mit diesen Bereinigen um eine objektive Statistik zu bekommen.

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xubjan  22.03.2023, 09:41
@Miniaturwelt
Das ist doch keine echte Gleichberechtigung.

Dann muss ja das Gegenteil eine Gleichberechtigung sein.

Wenn also Mann und Frau nicht frei entscheiden können und die Frau gezwungen ist, die Kinder zu erziehen (irgendeiner von beiden muss es ja), dann ist das also die echte Gleichberechtigung. Merkst du selbst, dass deine Logik nicht stimmt oder?

Man unterwirft damit einfach nur der Frau kapitalistischen Zwängen, um auch diese aktiv auszubeuten.

Würde man tun, wenn Mann und Frau nicht frei wählen könnten und gezwungen wären, beide arbeiten zu gehen. Das Ziel ist aber wie gesagt, dass Männer und Frauen frei wählen können, ob sie eine Familie haben oder nicht und wer von beiden die Kinder erzieht.

Davon, beide auszubeuten, steht bei mir nichts und das ist auch nicht das Ziel.

Den einzigen größeren Wohlstandswachtum der letzten Jahrzehnte, haben wir nur dadurch, dass wir eine höhere Beschäftigung haben.

Ja, da ist was dran. Aber das hat erst mal nichts mit der Gleichberechtigung der Frau zu tun.

Nein.

Doch. Dazu gibt es hunderte wissenschaftlicher Studien. Diese Erkenntnis existiert auch nicht erst seit wenigen Jahren. Das ist seit vielen Jahrzehnten bekannt.

In Israel z.B. sind die wohlhabendsten Menschen jene, welche auch am meisten Kinder haben.

Israel müsste ich recherchieren. Aber ich kenne die Zahlen aus der Türkei. Da gibt es im wohlhabenderen Norden und Westen drastisch niedrigere Geburtenraten als im wirtschaftlich schwächeren und ärmeren Südosten. Und diese Abhängigkeit gibt es weltweit überall.

Eine kurze Recherche: In Israel führen Wissenschaftler das auf die Entwurzelung und soziale Missstände zurück. Israel ist ein Einwanderungsland, deutlich mehr als wir es sind. Kinder gelten als Weg, sich zu verwurzeln, wenn es einem nicht so gut geht. Seit vielen Jahrzehnten wird dort der "Krieg der Gebärmütter" oder einer "demographischen Zeitbombe" propagiert. Auch spielt da das Trauma, das wir Deutsche angerichtet haben, eine gewisse Rolle, der sich auf den Palästina-Konflikt überträgt. Dennoch soll auch in Israel in den sozial benachteiligten Familien die Geburtenrate höher sein und damit verbunden eine extrem hohe Kinderarmut, als in den besser gestellten Familien.

Du machst einen entscheidenden Fehler bei der Betrachtung: Du vergleichst die absoluten Zahlen eines Landes mit dem eines anderen Landes. Du vergleichst nicht die Bevölkerungsgruppen innerhalb der Länder oder die Entwicklung, die diese Länder genommen haben. Wenn man genau hinschaut, sieht man auch in Israel also die Unterschiede, wie eine kurze Recherche gezeigt hat.

Aber bleib ruhig bei deinen Märchen. Muss nun erst mal arbeiten. Schönes leben noch.

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Miniaturwelt  22.03.2023, 10:49
@IanGaepit
Stimme ich dir zu. Aber das Problem ist hier ja offensichtlich der Kapitalismus an sich, nicht der Versuch der Schaffung materieller Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau.

Korrekt. Das Problem sind entsprechend auch die anderen Parteien, die ebensowenig den Kapitalismus überwinden möchten.

Die AfD will den Kapitalismus letztlich auch nicht überwinden, wenn nicht sogar bedienen.

Soweit meine Zustimmung.

Ihre Vorstellung wie dieser zu bedienen ist, ist letztlich nur konservativer. Anstatt die Frau der Belegschaft zu Verfügung zu stellen, soll diese durch die Erhöhung der Geburtenraten vergrößert werden.

Um darüber ebenso die Belegschaft zu erhöhen. Ebenso Zustimmung zur Analyse.

Meines Wissens nach inkrorrekt. Bei weitem am meisten Kinder haben in Israel die ultra orthodoxen Juden, die durch den Israelischen Staat massiv subventioniert werden und auf Grund ihrer Religiosität eher "unproduktiv" sind.

Ja. Die orthodoxen Juden haben überproportional viele Kinder. Ihre "Unproduktivität" ergibt sich aber aus keiner mir bekannten Analyse oder Statistik.

Es besteht sogar eine gewisse Furcht davor, dass "säkulare Juden" über kurz oder lang, durch die extrem hohen Geburtenraten, diesen ultra orthodoxen in die Minderheit geraten und die Sozialsysteme, nicht mehr tragfähig sind.

Von wem ausgehend? Das klingt sehr nach einer neoliberalen "Furcht".

Ich weis jetzt nicht in wie weit letzteres "Panikmache," ähnlich wie in Europa mit Moslems ist. Aber man muss das israelische Geburtengefälle definitiv mit diesen Bereinigen um eine objektive Statistik zu bekommen.

Schön, dass du es anschließend erwähnst.

LG

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IanGaepit  22.03.2023, 11:11
@Miniaturwelt

Wenn ich etwas nicht direkt adressiere, kannst du das in diesem Kontext als stille Zustimmung sehen. :D

Ja. Die orthodoxen Juden haben überproportional viele Kinder. Ihre "Unproduktivität" ergibt sich aber aus keiner mir bekannten Analyse oder Statistik.

Naja, unter den "charedischen Juden," also das was ich hier als ultra orthodoxe bezeichne, die aktuell etwa 11% der Bevölkerung Israels stellen liegt die Quote der Arbeitstätigen bei unter der Hälfte, da diese ihre Leben in erster Linie dem religiösen Studium widmen. Das meinte ich mit "Unproduktivität" (im ökonomischen Sinne,) deswegen auch die ".

In diesem Artikel, wird nicht nur die Zahl genannt, sondern auch auf die Problematik eingegangen, die ich oben beschrieben habe. Etwa wird erwähnt, dass diese eine durchschnittliche Geburtenrate pro Frau von 7(!) Kindern haben. Bei etwa 700000 Menschen ist das gigantisch.

Von wem ausgehend? Das klingt sehr nach einer neoliberalen "Furcht".

Es ist eine neoliberale Furcht. Ich habe dies lediglich dazu erwähnt, um meinem Argument, dass die Geburtenzahlen, durch die "charedischen Juden" nach oben getrieben werden, obwohl diese zu einem bedeutenden Teil nicht unbedingt in individuellem Wohlstand leben, was ja dein Argument bezüglich der hohen Geburtenraten Israels war, Nachdruck zu verleihen.

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Miniaturwelt  22.03.2023, 11:21
@xubjan
Dann muss ja das Gegenteil eine Gleichberechtigung sein.

Das hast du behauptet. Ich habe vielmehr etwas anderes im Sinn. Das erkläre ich im Laufe des Kommentares.

Wenn also Mann und Frau nicht frei entscheiden können und die Frau gezwungen ist, die Kinder zu erziehen (irgendeiner von beiden muss es ja), dann ist das also die echte Gleichberechtigung. Merkst du selbst, dass deine Logik nicht stimmt oder?

Gleichberechtigung bedeutet für mich vielmehr, dass sich die Partner einigen. Wichtig bleibt es, dass ein Elternteil für die Kindererziehung zuständig ist und diese Erziehung nicht in Mittäterschaft des Staates externalisiert wird, um die Arbeiterschaft/Ausbeuterschaft zu vergrößern.

Das setzt erstmal keine Ergebnisgleichheit vorraus..

Würde man tun, wenn Mann und Frau nicht frei wählen könnten und gezwungen wären, beide arbeiten zu gehen

Ich probiere es etwas provokant, die Fragen sollen aber keinesfalls herablassend sein: Für dich existiert also nur Zwang, wenn man die Arbeitssklaven wie im 19. Jahrhundert an die Maschinen kettet? Eine Externalisierung von körperlicher Gewalt in Form von materiellem Zwang kommt dir dabei nicht in den Sinn?

Davon, beide auszubeuten, steht bei mir nichts und das ist auch nicht das Ziel.

Vielleicht nicht für dich persönlich, ich möchte dir natürlich keine böswilligen Absichten unterstellen. Ich fürchte nur, dass dies die Folge sein wird.

Ja, da ist was dran. Aber das hat erst mal nichts mit der Gleichberechtigung der Frau zu tun.

Nein. Mit der Gleichstellung wie in deinem Ideal gefordert. Jene Kreise, die sich immer für die Gleichstellung stark gemacht haben, waren ja gerade die Neoliberalen und sonstige Kapitalisten(nicht die religiösen "Oligarchen" der AfD oder früheren CDU). Aus diesem Grund gab es überhaupt diese Form der "Gleichberechtigung". Gleichberechtigt alle ausbeuten, das ist das Ziel dieser Kampagnen.

Doch. Dazu gibt es hunderte wissenschaftlicher Studien. Diese Erkenntnis existiert auch nicht erst seit wenigen Jahren. Das ist seit vielen Jahrzehnten bekannt.

Natürlich. Ich kenne diese Studien. Ebenso wie die diversen Forschungsergebnisse zu Peak-Child etc.

Wissenschaftliche Arbeiten und statistische Aufarbeitung auf Grundlage von Stochastik kann keine Gedanken der Philosophie einbauen.

Das wäre nämlich zutiefst unwissenschaftlich. Völlig legitim das anzuführen, diese Erkenntnis sind überaus wichtig. Das bildet aber nicht das gesamte Argumentationsspektrum ab.

Eine kurze Recherche: In Israel führen Wissenschaftler das auf die Entwurzelung und soziale Missstände zurück. Israel ist ein Einwanderungsland, deutlich mehr als wir es sind. Kinder gelten als Weg, sich zu verwurzeln, wenn es einem nicht so gut geht. Seit vielen Jahrzehnten wird dort der "Krieg der Gebärmütter" oder einer "demographischen Zeitbombe" propagiert. Auch spielt da das Trauma, das wir Deutsche angerichtet haben, eine gewisse Rolle, der sich auf den Palästina-Konflikt überträgt. Dennoch soll auch in Israel in den sozial benachteiligten Familien die Geburtenrate höher sein und damit verbunden eine extrem hohe Kinderarmut, als in den besser gestellten Familien.

Solch eine Diskussion hätte ich mir gerne am Anfang deines Kommentares gewünscht. Deine schnell recherchierten Quellen bilden die Realität gut ab und bestätigen meine intensive Recherche. In Israel findet tatsächlich ein Krieg der Geburtenraten statt, weil es nicht unwichtig ist, wer in einer Gesellschaft mittelfristig mehr Kinder bekommt.

Soziologische Grundsätze (wie das geringerer Wohlstand zur einer höheren Geburtenrate und somit zu höherer Kinderarmut führt) werden dadurch natürlich nicht ausgehebelt, diese sind systemtheoretischer Konsens und ähnlich wie Naturgesetze allgegenwärtig.

Ein gutes System würde die Aufstiegsmöglichkeiten in Wohlstand und Klassen stärken. In Israel ist die soziale Mobilität durchaus gut, besonders im Vergleich mit Deutschland.

Du machst einen entscheidenden Fehler bei der Betrachtung: Du vergleichst die absoluten Zahlen eines Landes mit dem eines anderen Landes. Du vergleichst nicht die Bevölkerungsgruppen innerhalb der Länder oder die Entwicklung, die diese Länder genommen haben. Wenn man genau hinschaut, sieht man auch in Israel also die Unterschiede, wie eine kurze Recherche gezeigt hat.

Das ist eine wage Behauptung seinerseits. Die orthodoxen Juden stellen wohl den höchsten Anteil an jenem beschriebenem Klientel.

Diese Menschen bekommen auch aufgrund ihrer religiöser Prägung deutlich mehr Kinder. Und hier können wir viel von den in Israel lebenenden Juden lernen. Natürlich... Auch die in Israel lebenenden Moslems kommen auf eine hohe Geburtenrate.

Dieses Thema auszudiskutieren, dafür erkläre ich mich gerne bereit. Tiefgehend, hochaktuell. Vorwurfsfrei.

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xubjan  22.03.2023, 11:37
@Miniaturwelt
Gleichberechtigung bedeutet für mich vielmehr, dass sich die Partner einigen.

Einigen im Sinne einer Freiwilligkeit. Nur das ist echte Gleichberechtigung. Wenn man aber einen Zwang ausübt, egal in welche Richtung, eine Abhängigkeit schafft oder nicht beseitigt, dann ist es eben keine Gleichberechtigung mehr.

Wichtig bleibt es, dass ein Elternteil für die Kindererziehung zuständig ist und diese Erziehung nicht in Mittäterschaft des Staates externalisiert wird, um die Arbeiterschaft/Ausbeuterschaft zu vergrößern.

Das hat auch niemand behauptet außer dir. Niemand hat das zum Ziel.

Falls dir das nicht aufgefallen ist: Es geht um ein Schlagwort, dass da lautet "Vereinbarkeit von Familie und Beruf". Und zwar für Mann und Frau. Davon will die AfD wegkommen, denn was die AfD komplett verschweigt: Derzeit ist derjenige, der sich für die Kindererziehung entscheidet, automatisch raus aus dem Berufsleben und das für ein Jahrzehnt oder auch zwei. Treffen tut das derzeit fast immer die Frau. Die AfD will aber dieses Familienbild, wo die Frau sich aus dem Berufsleben verabschiedet, noch vergrößern. Will Anreize schaffen, dass sich Frauen für Kinder und Kindererziehung entscheiden.

 Ich fürchte nur, dass dies die Folge sein wird.

Wenn die AfD drankäme. Denn sie will an anderer Stelle viele der Errungenschaften wiederum abschaffen. Sie nennt das dann in etwa so wie "Hemmnisse und Bürokratie der Wirtschaft entfernen". Damit meint sie Abschaffen von vielen Arbeitnehmerrechten usw. Das trifft dann eben auch die Familien, denn wenn sie an anderer Stelle den Familien die Grundlage so entzieht, dass der Mann wieder 60 Stunden und mehr arbeiten muss oder die Frau gleichzeitig arbeiten muss, wo bleibt dann die Zeit, eine Familie zu gründen?

Du hast doch selbst festgestellt, dass die simple Logik gebietet, dass man nicht beides gleichzeitig haben kann. Also sowohl den Zwang, dass beide voll verdienen, um zu überleben, als auch die Gründung einer Familie bei geleichzeitigem Erziehen durch die Eltern mit Abschaffen der Erziehung durch Kitas, Schulen usw.

Aber nochmals: Selbst wenn die AfD das irgendwie hinbekommt, es ist keine freie Entscheidung mehr.

Was beispielsweise die SPD will, ist eigentlich vollkommen simpel: Ein Umfeld, wo Familien und kinderlose Ehen gleichgestellt sind. Also in ihrer finanziellen Abhängigkeit und in ihrer Berufsabhängigkeit. Dass man sich wirklich frei entscheiden kann. Dass man sich als Elternteil, der die Kinder betreut, nicht aus dem Berufsleben verabschieden muss. Darum geht es. Denn nur dann ist die Entscheidung wirklich frei. Wenn sich eine Frau dann freiwillig entscheidet "Mir ist Beruf egal, ich will 20 Jahre zu 100% für die Kinder da sein", dann ist das OK. Dann soll sie das tun. Wenn sich ein Mann so entscheidet, ebenso.

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Miniaturwelt  22.03.2023, 11:42
@IanGaepit
Wenn ich etwas nicht direkt adressiere, kannst du das in diesem Kontext als stille Zustimmung sehen.

Dann werde ich das auch so handhaben. 😉

Naja, unter den "charedischen Juden," also das was ich hier als ultra orthodoxe bezeichne, die aktuell etwa 11% der Bevölkerung Israels stellen liegt die Quote der Arbeitstätigen bei unter der Hälfte, da diese ihre Leben in erster Linie dem religiösen Studium widmen. Das meinte ich mit "Unproduktivität" (im ökonomischen Sinne,) deswegen auch die ".

Soweit korrekt, lass mich das gedanklich etwas erweitern. Diese Menschen sind wichtig im Bezug auf genetische Faktoren. Und vorallem nicht weniger leistungsfähig, vielmehr leistungsunwillig. Diese Verweigerung materieller Gegebenheiten und entsprechende Armut sind für mich eher ein positives Zeichen. Eine Ablehnung kapitalistischer Zwänge.

https://www.aerzteblatt.de/archiv/55787/Identifikation-von-Intelligenz-Genen

Im übrigen danke für den verlinkten Artikel.

Es ist eine neoliberale Furcht. Ich habe dies lediglich dazu erwähnt, um meinem Argument, dass die Geburtenzahlen, durch die "charedischen Juden" nach oben getrieben werden, obwohl diese zu einem bedeutenden Teil nicht unbedingt in individuellem Wohlstand leben, was ja dein Argument bezüglich der hohen Geburtenraten Israels war, Nachdruck zu verleihen.

So sieht es aus. Ich habe es ja später berichtigt. Ich schreibe Kommentar immer Absatzweise und nehme möglichst wenig individuellen Bezug auf frühere Aussagen um möglichst wenig mit fehlendem Kontext zu arbeiten. Nach dem nächsten Absatz war mir deine Position auch deutlich klarer. Den Kommentar auf den vorherigen Absatz wieder zu löschen, kam mir persönlich etwas komisch vor.

In einem echten Dialog geht das ja immerhin auch nicht.

Wahrscheinlich überdenke ich diese Strategie bei Diskussionen in Kommentarform unter Foren nocheinmal.

LG

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Miniaturwelt  22.03.2023, 11:58
@xubjan
Einigen im Sinne einer Freiwilligkeit. Nur das ist echte Gleichberechtigung. Wenn man aber einen Zwang ausübt, egal in welche Richtung, eine Abhängigkeit schafft oder nicht beseitigt, dann ist es eben keine Gleichberechtigung mehr.

Welche Freiwilligkeit meinst du konkret?

Die Freiwilligkeit des Kinderbekommens ist eine solche. Diese geht mit Verantwortung einher. Die eigene Freiheit hört nunmal da auf, wo das Wohl des Kindes(der selbst gegebenen Verantwortung) abnimmt. Und das passiert grundsätzlich wenn sich Eltern entschließen ihr Kind nicht selbst ordentlich zu erziehen.

Mit "ordentlich" ist die Anpassung an pädagogische Erkenntnisse gemeint.

Das hat auch niemand behauptet außer dir. Niemand hat das zum Ziel.

Da sind wir anderer Meinung. Ich habe breit erklärt, wer das zum Ziel hat.

Falls dir das nicht aufgefallen ist: Es geht um ein Schlagwort, dass da lautet "Vereinbarkeit von Familie und Beruf". Und zwar für Mann und Frau. Davon will die AfD wegkommen, denn was die AfD komplett verschweigt: Derzeit ist derjenige, der sich für die Kindererziehung entscheidet, automatisch raus aus dem Berufsleben und das für ein Jahrzehnt oder auch zwei. 

Korrekt. Dieses Privileg(resultierend aus Ungleichberechtigung) hat sich die Frau in früherer Zeit genommen. Dir fehlen hier offenbar die Zusammenhänge. Dieses Phänomen ist soziologisch einwandfrei erforscht: Frauen unter einem Patriarchat nutzen die informelle Macht der Kindererziehung. Dadurch nehmen sie elementaren Einfluss auf die Gesellschaft und ebnen die Chance für eine entsprechende Befreiung vom Patriarchat. Das Interesse der Kapitalisten dieses Privileg zu nehmen sollte daraus ersichtlich werden. Der normalen Bevölkerung(ob nun männlich oder weiblich) jegliches Machtinstrument wegnehmen, das ist das Ziel.

Die AfD will aber dieses Familienbild, wo die Frau sich aus dem Berufsleben verabschiedet, noch vergrößern. Will Anreize schaffen, dass sich Frauen für Kinder und Kindererziehung entscheiden.

Wir sollten Frauen dieses Privileg zugestehen, aber sie nicht dazu zwingen. Das Gegenteil zu propagieren und das Idealbild der Karrierefrau zu glorifizieren ist dahingehend natürlich hinderlich. Kapitalismus eben.

Wenn die AfD drankäme. Denn sie will an anderer Stelle viele der Errungenschaften wiederum abschaffen. Sie nennt das dann in etwa so wie "Hemmnisse und Bürokratie der Wirtschaft entfernen". Damit meint sie Abschaffen von vielen Arbeitnehmerrechten usw. Das trifft dann eben auch die Familien, denn wenn sie an anderer Stelle den Familien die Grundlage so entzieht, dass der Mann wieder 60 Stunden und mehr arbeiten muss oder die Frau gleichzeitig arbeiten muss, wo bleibt dann die Zeit, eine Familie zu gründen?

Die Afd ist widerlich kapitalistisch. Du hast meine vollste Zustimmung.

Was beispielsweise die SPD will, ist eigentlich vollkommen simpel: Ein Umfeld, wo Familien und kinderlose Ehen gleichgestellt sind. Also in ihrer finanziellen Abhängigkeit und in ihrer Berufsabhängigkeit. Dass man sich wirklich frei entscheiden kann. Dass man sich als Elternteil, der die Kinder betreut, nicht aus dem Berufsleben verabschieden muss. Darum geht es. Denn nur dann ist die Entscheidung wirklich frei. Wenn sich eine Frau dann freiwillig entscheidet "Mir ist Beruf egal, ich will 20 Jahre zu 100% für die Kinder da sein", dann ist das OK. Dann soll sie das tun. Wenn sich ein Mann so entscheidet, ebenso.

Ich glaube dir auch, dass du dieses ehrliche und gute Ziel hast.

Ich glaube aber der SPD nicht.

LG

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IanGaepit  22.03.2023, 12:35
@Miniaturwelt
Diese Verweigerung materieller Gegebenheiten und entsprechende Armut sind für mich eher ein positives Zeichen. Eine Ablehnung kapitalistischer Zwänge.

Nun, ich verstehe deine Punkt. Allerdings, und das muss auch gesagt werden. Eine gewisse individuelle ökonomische (Eigen-)Leistung ist in auch in einer nicht kapitalistischen Gesellschaft notwendig. Natürlich kann und muss, diese notwendige Leistung in einer nicht kapitalistischen Gesellschaft, ohne Profitorientierung auf das Notwendige abgesenkt werden. Aber notwendig ist sie dennoch.

Im Idealfall, soll die eigene Arbeiter in einer solchen Gesellschaft aber auch der Selbsterfüllung dienen. In diesem Rahmen möchte ich vielleicht auch auf etwas eingehen, dass du nicht an mich sondern xubjan gerichtet hattest:

Gleichberechtigung bedeutet für mich vielmehr, dass sich die Partner einigen. Wichtig bleibt es, dass ein Elternteil für die Kindererziehung zuständig ist und diese Erziehung nicht in Mittäterschaft des Staates externalisiert wird, um die Arbeiterschaft/Ausbeuterschaft zu vergrößern.

Die wie du sie nennst externalisierung der Erziehung an den Staat, zumindest in Teilen muss eine Option sein muss. Nur das schafft, nicht nur weibliche sondern allgemeine individuelle Befreiung. Natürlich ist es völlig ok, wenn eine Person ihre Selbsterfüllung in der Kinderziehung findet. Im absoluten Idealfall wäre es sogar das Beste, wenn beide Elternteile dies Erfüllung in der Auf- und Erziehung ihrer Kinder finden können, wenn sie das wünschen, ohne das eine Notwendigkeit zur ökonomischen Beteiligung besteht. Aber das halte nun auch ich für unrealistisch.

Wenn aber nun beide Elternteile, ihre Erfüllung sowohl in eigenen Kindern, als auch ihrer Arbeiter finden möchten, dann wäre das offenbar unter deine Vorstellung ein Unmöglichkeit. Eine Unmöglichkeit die sich meiner Ansicht nach, nicht mit dem "Kindswohl" legitimieren lässt und außerhalb einer kapitalistischen Gesellschaft nicht einem Ausbeutungszwang unterliegt.

In diesem Rahmen, sollte es also alle drei Möglichkeiten geben. Sowohl die Möglichkeit auf Kindern zu verzichten, die Möglichkeit wenigstens einen Elternteils sich der Auf- und Erziehung zu widmen, und die Erziehung zumindest in Teilen dem Staat/der Gesellschaft zu übergeben.

Dazu kommt natürlich im weiblichen Rahmen, dass mit größter Wahrscheinlichkeit die meisten Frauen, wieder in die materielle Abhängigkeit gegenüber dem Mann geführt werden, da in erster Linie Mütter der Auf- und Erziehung übernehmen werden. Wenn dass für die individuelle Frau akzeptabel ist, ist das natürlich kein Problem. Aber ein Zwang dazu, aufgrund des Wegfalls der Betreuung von staatlicher Seite, ist aus emanzipatorischer Sicht definitiv reaktionär.

Die einzige Alternative dazu, die mir auf die schnelle Einfällt wäre natürlich die Bezahlung "reproduktiver Arbeit," wie sie der marxistische Feminismus anstrebt. Aber dann sprechen wir von einem echten Lohn im Rahmen der Bedingungen und nicht nur ein paar 100€ "Herdprämie," was eben unter den aktuellen Umständen viel zu wenig wäre.

Mit der Gleichstellung wie in deinem Ideal gefordert. Jene Kreise, die sich immer für die Gleichstellung stark gemacht haben, waren ja gerade die Neoliberalen und sonstige Kapitalisten

Auch hier. Wenn nicht an mich gerichtet, eine kleine Antwort darauf.

Das ist so nicht korrekt. Es waren keines Wegs immer "Neoliberale und Kapitalisten" die diese Forderungen stellten. Viel mehr übernahmen diese diese Forderungen im Eigeninteresse zunehmend ab den 70. und 80. Jahren. Vorher worden diese zunächst von der emanzipatorischen und sicherlich auch antikapitalistischen Linken vertreten.

Werden sie auch heute noch. Nur dass sie für manche durch die "feindliche Übernahme" in Ungnade gefallen sind. Aber das der Kapitalismus sich dieser Forderungen bedient hat, macht sie in einer nicht kapitalistischen Gesellschaft nicht schlechter, oder weniger erstrebenswert. In Ungnade, nix für ungut, können diese, so sehe ich das, eigentlich nur stehen, wenn man selbst nicht die Überwindung des Kapitalismus anstrebt, oder von vorn herein für unmöglich hält.

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IanGaepit  22.03.2023, 13:50
@Miniaturwelt
Das Interesse der Kapitalisten dieses Privileg zu nehmen sollte daraus ersichtlich werden. Der normalen Bevölkerung(ob nun männlich oder weiblich) jegliches Machtinstrument wegnehmen, das ist das Ziel.

Vielleicht hierzu auch noch ein letzter Kommentar. Auch weil der letzten schon am Zeichenende war.

Aber was ist der tatsächlich materielle Machanismus dies zu tun? Es ist ja nicht die, ich nenne es jetzt mal etwa "Hip" "Girl Boss Propaganda," sondern viel mehr die Tatsache, dass das Durchschnittspaar, gar nicht mehr die finanzielle Möglichkeit hat, Kinder ohne zwei Einkommen großzuziehen.

Das Reallohngefälle, nicht nur im Vergleich zu profiten, sondern auch zu Lebenserhaltungs- und Wohlstandskosten ist heute im Vergleich zu vor 30 Jahren massivst degeneriert.

Der eigentliche Zwang entseht also nicht, weil wir ein zu liberal/progressives Familienbild "leheren," bzw. die Frau zu empanzipiert ist, sondern weil die tatsächliche materielle Situation nichts anderes zulässt. Und daran würde auch die entgegensetzte Lehre eines konservativen Familienbildes nichts ändern. Zumal, die Grundbedingungen für das dieses Diesaster unter einer Generation die noch nach dem Paradigma der "nuklearen Familie" lebte geschaffen wurde.

Nun könnte man hier argumentieren, dass das Ausscheiden von Frauen aus der Belegschaft ggf. im Zusammenspiel mit Migrationsbeschränkungen dieses Reallohngefälle nach einger Zeit wieder verbessern könnte.

Das Problem an dieser Sache. Sollte es den Eintreten, würde diese auch den Glauben, auch des indiviudellen Erziehers (meistens der Frau) in einen "milderen Kapitalismus" stärken und damit das Entstehen von Bewusstsein für die systemische Grundproblematik (den Kapitalismus) die Ausbeutung bedingt verhindern.

Ich weiß, ich nehme grade im Prinzip eine akzelerationistischen Standpunkt ein, in dem ich im Kern sage, dass sich Bewusstsein nur dann entwickeln kann, wenn der Arbeiter stark unter dem Kapitalismus leidet (zumindest solange keine direkter Systemgegensatz, wie während der "Lebzeiten" der Sowjetunion besteht,) aber für mich klingt das Aufheben, der emanzipatorischen Errungenschaften halt auch nur wie ein Versuch eines Teils der herrschenden Klasse den Kapitalismus als Ganzes zu retten, unter der Furcht, dass der Neoliberalismus über kurz oder lang zuweit geht, anstatt tatsächlich die Lebenswelt der Menschen zu verbessern.

Nicht das ich dir unterstelle dich daran beteiligen zu wollen. Aber das scheint mir, der Aussagang der Situation zu sein. Zugeben, handelt es sich dabei aber nur um ein Planspiel.

1
xubjan  22.03.2023, 14:35
@Miniaturwelt
Die Freiwilligkeit des Kinderbekommens ist eine solche.

In den Augen der AfD nicht unbedingt, denn kinderlose Frauen sollen da als schlechter angesehen werden. Doch unabhängig davon: Die Freiwilligkeit bei der Entscheidung, wer von beiden die Kinder erzieht usw.

 Ich habe breit erklärt, wer das zum Ziel hat.

Du hast Dinge behauptet. Mit der Wahrheit hat das aber nichts zu tun.

Dieses Privileg

Es ist schon dreist, diesen Zwang als Privileg zu bezeichnen. Die Forschung dazu gibt es, ja. Aber sie gibt es völlig anderes wieder als das, was du dir hier zusammenreimst.

Aber ich sehe schon: Wer so tickt, dass er Zwänge als Freiheiten und Privilegien verkauft und der den Versuch, eine Unterdrückung als Gleichberechtigung zu verkaufen, weil es ja Privilegien seien, die sich die dann Unterdrückten ja herausnehmen würden, der zeigt nur, in welche Richtung er tickt.

 Der normalen Bevölkerung(ob nun männlich oder weiblich) jegliches Machtinstrument wegnehmen, das ist das Ziel.

Ach. Zurück zum Patriarchat mit Unterdrückung der Frauen ist somit ein Weg, der Gesellschaft Macht zu geben? Welchem Teil davon? Sicherlich nicht den Frauen und Männern gleichermaßen.

Wenn man also den Männern und Frauen die freie Wahl lässt, wer wie für die Kindererziehung sorgt, nimmt man ihnen die Macht? Welche Macht? Die über die Frauen offenbar oder was soll dieser Gedanke? Du verrennst dich gerade dermaßen in deiner Ideologie... Glaubst du auch noch ernsthaft, was du da schreibst?

Wie wäre denn folgender Gedanke: Indem man den Männern und Frauen freiheitlich die Wahl überlässt, über ihr Leben zu bestimmen und indem man ihnen ermöglicht, sich nicht zwischen Karriere und Kinder-Kriegen zu entscheiden, indem man den Männern wie Frauen ermöglicht, sich die Auszeiten für die Kinder zu nehmen, ohne dass die Karriere darunter leiden muss, gibt man ihnen deutlich mehr macht über ihr Leben und erleichtert das Kinderkriegen deutlich, da sie sich nicht das ganze Leben die Karriere verbauen oder einem der beiden.

Auf so einen Gedanken kommen Leute wie du offenbar gar nicht.

Wir sollten Frauen dieses Privileg zugestehen, aber sie nicht dazu zwingen. Das Gegenteil zu propagieren und das Idealbild der Karrierefrau zu glorifizieren ist dahingehend natürlich hinderlich. Kapitalismus eben.

Bei dir gibt es nur Extreme. Das ist das Problem. Entweder Karrierefrau oder hinter den Herd. Genau da liegt dein Denkfehler und genau deswegen ist der Ansatz der AfD auch total verkehrt, alles zu zerstören, was Alternativen bietet. Genau deswegen versucht die AfD auch Dinge wie Kitas abzuschaffen, damit man eben nicht beides haben kann.

Ich glaube aber der SPD nicht.

Dann lass es. Aber sich hinzustellen und eine aufgezwängte Entscheidung als "Privilegien der Frauen" zu beschreiben, die sie sich "herausnehmen". Ich wiederhole: Wer so denkt, hat einfach nichts kapiert, worum es eigentlich geht.

Schönes Leben noch.

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Miniaturwelt  22.03.2023, 15:14
@IanGaepit

Ein toller Kommentar mit vielen Diskussionsanregungen.

Nun, ich verstehe deine Punkt. Allerdings, und das muss auch gesagt werden. Eine gewisse individuelle ökonomische (Eigen-)Leistung ist in auch in einer nicht kapitalistischen Gesellschaft notwendig. 

Ja durchaus. Ich würde mir natürlich wünschen, dass diese radikalen Juden einen ähnlichen Weg (im Denken) einschlagen wie z.B. die Templerorden im Mittelalter. Das waren Orden die im eigentlichen Sinne nur Vereinigungen aus militaristischen Christen waren, die sich zusammengeschlossen einige Unternehmungen aufgebaut haben. Aber eben aufgrundlage der Nächstenliebe. So haben diese Orden neben ihrer klosterähnlichen Betriebshaftigkeit vorallem Händlerrouten militärisch verteidigt und so viel zum Wohlstands und Expansionswachstums des Hoch- und Spätmittelalters beigetreten. Diese Jüden sollten also anstatt ausschließlich auf Forschung zu setzen, ihrer jüdischen Gemeinschaft wirtschaftlich helfen. Ich würde dir dahingehend also zustimmen. Auch wenn das bloße Kinderbekommen bereits eine wirtschaftliche Bereicherung darstellt.

Im Idealfall, soll die eigene Arbeiter in einer solchen Gesellschaft aber auch der Selbsterfüllung dienen. In diesem Rahmen möchte ich vielleicht auch auf etwas eingehen, dass du nicht an mich sondern xubjan gerichtet hattest:

Die Selbsterfüllung ist halt nicht materieller Natur. Oder anders formuliert. Sie kann materieller Natur sein, dann sprechen wir aber von einer Störung, die vorallem dann entsteht wenn Kinder zu wenig Mitgefühl von ihren Eltern erhalten.

Die wie du sie nennst externalisierung der Erziehung an den Staat, zumindest in Teilen muss eine Option sein muss. Nur das schafft, nicht nur weibliche sondern allgemeine individuelle Befreiung.

Ich kann den Punkt erstmal nachvollziehen.

Natürlich ist es völlig ok, wenn eine Person ihre Selbsterfüllung in der Kinderziehung findet. Im absoluten Idealfall wäre es sogar das Beste, wenn beide Elternteile dies Erfüllung in der Auf- und Erziehung ihrer Kinder finden können, wenn sie das wünschen, ohne das eine Notwendigkeit zur ökonomischen Beteiligung besteht. Aber das halte nun auch ich für unrealistisch.

Im Kapitalismus ist das durchaus unrealistisch.

Wenn aber nun beide Elternteile, ihre Erfüllung sowohl in eigenen Kindern, als auch ihrer Arbeiter finden möchten, dann wäre das offenbar unter deine Vorstellung ein Unmöglichkeit. Eine Unmöglichkeit die sich meiner Ansicht nach, nicht mit dem "Kindswohl" legitimieren lässt und außerhalb einer kapitalistischen Gesellschaft nicht einem Ausbeutungszwang unterliegt.

Sofern man als Paar eine Lösung findet, wie das Kind immer eine nahe Bezugsperson haben kann, ist das natürlich völlig legitim. Wenn man eine liebevolle Oma oder Tante für das Kind in der Familie hat z.B. Dann können auch beide einer Arbeit nachgehen. Im besten Falle natürlich nicht aufgrund kapitalistischer Zwänge, sondern aufgrund einer Berufung.

In diesem Rahmen, sollte es also alle drei Möglichkeiten geben. Sowohl die Möglichkeit auf Kindern zu verzichten, die Möglichkeit wenigstens einen Elternteils sich der Auf- und Erziehung zu widmen, und die Erziehung zumindest in Teilen dem Staat/der Gesellschaft zu übergeben

Definitiv. Kindererziehung muss möglichst alternativ-offen sein. Ich halte von z.B. Waldorfschulen(mal abgesehen von esoterischen Eigenarten) sehr viel. Frei nach dem Zitat Friedrich Nietzsches:

Es steht niemandem mehr frei, im jetzigen Deutschland seinen Kindern eine vornehme Erziehung zu geben: unsre »höheren« Schulen sind allesamt auf die zweideutigste Mittelmäßigkeit eingerichtet, mit Lehrern, mit Lehrplänen, mit Lehrzielen.
Und überall herrscht eine unanständige Hast, wie als ob etwas versäumt wäre, wenn der junge Mann mit 23 Jahren noch nicht »fertig« ist, noch nicht Antwort weiß auf die »Hauptfrage«: welchen Beruf? – Eine höhere Art Mensch, mit Verlaub gesagt, liebt nicht »Berufe«, genau deshalb, weil sie sich berufen weiß... Sie hat Zeit, sie nimmt sich Zeit, sie denkt gar nicht daran, »fertig« zu werden – mit dreißig Jahren ist man, im Sinne hoher Kultur, ein Anfänger, ein Kind. – Unsre überfüllten Gymnasien, unsre überhäuften, stupid gemachten Gymnasiallehrer sind ein Skandal: um diese Zustände in Schutz zu nehmen, wie es jüngst die Professoren von Heidelberg getan haben, dazu hat man vielleicht Ursachen – Gründe dafür gibt es nicht.
Dazu kommt natürlich im weiblichen Rahmen, dass mit größter Wahrscheinlichkeit die meisten Frauen, wieder in die materielle Abhängigkeit gegenüber dem Mann geführt werden, da in erster Linie Mütter der Auf- und Erziehung übernehmen werden. Wenn dass für die individuelle Frau akzeptabel ist, ist das natürlich kein Problem. Aber ein Zwang dazu, aufgrund des Wegfalls der Betreuung von staatlicher Seite, ist aus emanzipatorischer Sicht definitiv reaktionär.

Du sprichst einen ganz wichtigen Punkt an! Die Lösung vom Staat und vom Staatskapitalismus darf nicht zum Neuerstarken des Patriarchats führen.

- Das Zitat klaut viel Platz. Kommentar 2 folgt

LG

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Miniaturwelt  22.03.2023, 15:25
@IanGaepit
Aber ein Zwang dazu, aufgrund des Wegfalls der Betreuung von staatlicher Seite, ist aus emanzipatorischer Sicht definitiv reaktionär.

Definitiv. Der Staat ist für die Versorgung der Mütter zuständig. Das Scheidungsrecht sollte sehr freiheitlich sein. Das Recht auf eine Hochzeit und die steuerlichen Vergünstigungen hingegen deutlich erschwert werden.

Kurzum - Man kommt schwer in eine Ehe rein, aber relativ leicht wieder heraus. (formal/rechtlich)

Die einzige Alternative dazu, die mir auf die schnelle Einfällt wäre natürlich die Bezahlung "reproduktiver Arbeit," wie sie der marxistische Feminismus anstrebt. Aber dann sprechen wir von einem echten Lohn im Rahmen der Bedingungen und nicht nur ein paar 100€ "Herdprämie," was eben unter den aktuellen Umständen viel zu wenig wäre.

Sowas in der Art. Vollzeit-Mutterschaft gehört bezahlt. Und zwar genauso wie Vollzeitarbeit. Gerne dürfen auch Männer diese Position in Anspruch nehmen und die Frau geht arbeiten.

Das ist so nicht korrekt. Es waren keines Wegs immer "Neoliberale und Kapitalisten" die diese Forderungen stellten. Viel mehr übernahmen diese diese Forderungen im Eigeninteresse zunehmend ab den 70. und 80. Jahren. Vorher worden diese zunächst von der emanzipatorischen und sicherlich auch antikapitalistischen Linken vertreten.

Natürlich. Wobei wir auch bei den bekannten Beispielen an Frauenrechtlerfiguren im 19. Jahrhundert verhältnismäßig viele Frauen aus kapitalistischen und gut situierten Haushalten haben.

Das die Neoiberalen etc. diese Position später nur übernommen haben ist ebenso korrekt. Die klassischen Frauenrechtsbewegungen kamen aus der bürgerlichen Mitte, nicht falsch verstehen, das wollte ich garnicht unter den Teppich kehren.

Aber auch schon vorher wurden diese Bewegungen mit der Laufzeit kapitalisiert. Es entstanden Moderichtungen, Musikrichtungen und eine große Palette sonstiger Produkte die allesamt völlig im Kommerz ausgeartet sind.

Werden sie auch heute noch. Nur dass sie für manche durch die "feindliche Übernahme" in Ungnade gefallen sind. Aber das der Kapitalismus sich dieser Forderungen bedient hat, macht sie in einer nicht kapitalistischen Gesellschaft nicht schlechter, oder weniger erstrebenswert. In Ungnade, nix für ungut, können diese, so sehe ich das, eigentlich nur stehen, wenn man selbst nicht die Überwindung des Kapitalismus anstrebt, oder von vorn herein für unmöglich hält.

Ja korrekt. Besonders wenn das eine Anliegen (Gleichberechtigung) deutlich mehr unmittelbaren Einfluss auf das persönliche Leben hat. Da hat die Gleichstellung vor viele Aktivisten Priorität vor dem Kampf gegen den globalen Kapitalismus.

LG

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Miniaturwelt  22.03.2023, 15:44
@IanGaepit
Aber was ist der tatsächlich materielle Machanismus dies zu tun?

In diesem Fall die Auflösung der Familie. Der Staat ist in dieser Position leider nicht der Antagonist zum Kapitalismus, weil er selbst ein Interesse an einer schwächeren Familie hat, da er seine Befugnis entsprechend erweitern kann, wenn die Familie nicht mehr funktioniert. Er kann dadurch (im Sinne der Legitimation) vermehrt und stärker eingreifen.

Es ist ja nicht die, ich nenne es jetzt mal etwa "Hip" "Girl Boss Propaganda," sondern viel mehr die Tatsache, dass das Durchschnittspaar, gar nicht mehr die finanzielle Möglichkeit hat, Kinder ohne zwei Einkommen großzuziehen.

Natürlich. Das sind nicht die Probleme. Ganz allgemein gilt ja, "Hate the Game, not the Players".

Es ist vielmehr das Problem, aus deiner Erkenntnis heraus geschlussfolgert, dass es mehr Berichten über "Girl-Bosse" als über die unzureichende finanzielle Deckung von Haushalten, mit nur einem Einkommen, gibt.

Das Reallohngefälle, nicht nur im Vergleich zu profiten, sondern auch zu Lebenserhaltungs- und Wohlstandskosten ist heute im Vergleich zu vor 30 Jahren massivst degeneriert.

Zustimmung.

Der eigentliche Zwang entseht also nicht, weil wir ein zu liberal/progressives Familienbild "leheren," bzw. die Frau zu empanzipiert ist, sondern weil die tatsächliche materielle Situation nichts anderes zulässt. Und daran würde auch die entgegensetzte Lehre eines konservativen Familienbildes nichts ändern. Zumal, die Grundbedingungen für das dieses Diesaster unter einer Generation die noch nach dem Paradigma der "nuklearen Familie" lebte geschaffen wurde.

Auch hier lieferst du wieder eine Analyse, die ich vollständig teile.

Nun könnte man hier argumentieren, dass das Ausscheiden von Frauen aus der Belegschaft ggf. im Zusammenspiel mit Migrationsbeschränkungen dieses Reallohngefälle nach einger Zeit wieder verbessern könnte.

In diesem Schritt ist eine Automatisierung notwendig. Das wegfallende Personal muss natürlich ersetzt werden. Gezielte Migration bietet sich natürlich an.

Das Problem an dieser Sache. Sollte es den Eintreten, würde diese auch den Glauben, auch des indiviudellen Erziehers (meistens der Frau) in einen "milderen Kapitalismus" stärken und damit das Entstehen von Bewusstsein für die systemische Grundproblematik (den Kapitalismus) die Ausbeutung bedingt verhindern.

Du meinst dann, dass sich der Kapitalismus als Wolf besser als Schaf ausgeben tut?

Das wirft natürlich eine neue Diskussionsgrundlage auf. Kann der Kapitalismus gezähmt werden? Oder hat er sich das letzte Jahrhundert nur am Riemen gerissen?

Ansonsten wäre mein Modell entsprechende Gegenpropaganda. Man kann es so benennen, wie wir es tun. Der Wolf ist hierzulande gezähmt, nicht aber global.

Ich weiß, ich nehme grade im Prinzip eine akzelerationistischen Standpunkt ein, in dem ich im Kern sage, dass sich Bewusstsein nur dann entwickeln kann, wenn der Arbeiter stark unter dem Kapitalismus leidet (zumindest solange keine direkter Systemgegensatz, wie während der "Lebzeiten" der Sowjetunion besteht,) aber für mich klingt das Aufheben, der emanzipatorischen Errungenschaften halt auch nur wie ein Versuch eines Teils der herrschenden Klasse den Kapitalismus als Ganzes zu retten, unter der Furcht, dass der Neoliberalismus über kurz oder lang zuweit geht, anstatt tatsächlich die Lebenswelt der Menschen zu verbessern.

Nunja. Ich würde da unterscheiden. Ich halte viele "emanzipatorische Errungenschaften" - vorallem die aktuellen, für urkapitalistisch. Der Neoliberalismus hat diese Idee bereits vereinnahmt, zumindest in der öffentlichen Debatte. Hier gibt's also ohnehin wenig zu gewinnen.

Deshalb sollte man die richtigen Hebel betätigen um den Kapitalismus hier zu entmachten.

Nicht das ich dir unterstelle dich daran beteiligen zu wollen. Aber das scheint mir, der Aussagang der Situation zu sein. Zugeben, handelt es sich dabei aber nur um ein Planspiel.

Vorwürfe sind für mich völlig legitim, solange sie begründet sind.

Bei dir sind sie das.

LG

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Miniaturwelt  22.03.2023, 15:50
@xubjan

Lies meine weiteren Kommentare. Diese erübrigen deine Fragen. Wir können gerne eine geschichtliche und soziologische Zeitreise bezüglich diesem Vorwurf machen:

Es ist schon dreist, diesen Zwang als Privileg zu bezeichnen. Die Forschung dazu gibt es, ja. Aber sie gibt es völlig anderes wieder als das, was du dir hier zusammenreimst.
Aber ich sehe schon: Wer so tickt, dass er Zwänge als Freiheiten und Privilegien verkauft und der den Versuch, eine Unterdrückung als Gleichberechtigung zu verkaufen, weil es ja Privilegien seien, die sich die dann Unterdrückten ja herausnehmen würden, der zeigt nur, in welche Richtung er tickt.

Denn dies zeigt mir nur eines. Du hast nicht versucht die Gedanken zu verstehen, sondern grundsätzlich abgeschüttelt. Dir sind grundsätzliche systemische Eigenschaften, die wir in der Geschichte fortlaufend sehen, nicht in den Sinn gekommen. Diesbezüglich können wir gerne eine Diskussion starten. Deine anderen Anlaufpunkte erübrigen sich mit meinen weiteren Kommentaren.

LG

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xubjan  22.03.2023, 15:57
@Miniaturwelt

Ja. Ich schüttele den Gedanken ab, dass der Zwang, sich von Karrieregedanken beim Kinderkriegen zu verabschieden, ein Privileg ist, dass Frauen sich in der Historie "herausgenommen" haben.

Solche Gedankenwelten kommen mir als Mann deswegen nicht in den Sinn, weil sie mit Gleichberechtigung exakt 0 zu tun haben. Dass du das auch noch als Freiheit und Gleichberechtigung verkaufst, ist der größte Witz an allem.

Daran ändert auch keine Diskussion etwas, da du in deiner Ideologie derart verrannt bist und nicht bereit bist, dich auch nur einen Millimeter darauf einzulassen, wie eine Welt mit echter Gleichberechtigung aussehen würde.

Übrigens: Ich bin strikt gegen sowas wie Quoten usw. Als Führungskraft schaue ich auf Charakter und Fähigkeiten von Mitarbeitern, völlig egal, ob der/die Ti... hat oder Schw... oder sonstwas. Mit sind Quoten zuwider, weil sie verwischen, dass es auf andere Dinge ankommt als das Geschlecht. Aber so Leute wie du sind der Grund, warum wir Männer in Summe nie dazu lernen und nie anfangen, Menschen nach anderen Werten als Geschlecht, Hautfarbe usw. zu beurteilen. Klar, ich übertreibe nun, aber der Kern liegt genau darin.

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Bei denen ist alles möglich, wenn es nur ausreichend reaktionär ist.

Um am besten auch gleichgeschlechtliche Partnerschaften unter Strafe stellen. Dann kann Frau Weidel sich schon mal ein Zimmer im Knast reservieren lassen.


Sterntaler927  18.04.2023, 10:01

"Um am besten auch gleichgeschlechtliche Partnerschaften unter Strafe stellen"

Wie ignorant .muss man eigentlich sein, um sich so etwas zusammenzufantasieren? Wie hasserfüllt?

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Nofear20  19.04.2023, 06:32
@Sterntaler927

Was hat das mit Hass zu tun? Es ist einfach eine Zustandsbeschreibung dieser komischen Partei.

  • einerseits will man zurück zum alten Familienmodell von Mann und Frau, hat aber eine Vorsitzende, die selbst in einer lesbischen Beziehung lebt.
  • man will schärfere Gesetze, hat aber eine Vorsitzende, die es mit der Parteienfinanzierung auch nicht so genau nimmt.

https://www.sueddeutsche.de/politik/afd-alice-weidel-spendenaffaere-1.5324331

  • ein Chrupalla will, dass Kinder in der Schule wieder deutsche Gedichte lernen, kann aber selber kein einziges aufsagen.
  • Chrupalla weigert sich, den Diktator Putin als Kriegsverbrecher zu bezeichnen, schiebt aber gemäß alten Stereotypen die Schuld den USA in die Schuhe
  • Die Partei leistet sich einen Höcke, den man gemäß Gerichtsbeschluss offiziell als Faschisten bezeichnen darf.
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Das ist wieder Mache, um zu schauen, wie das Volk darauf reagiert. Dies sagte unsere weise Lehrerin schon vor 60 Jahren.

Sollen sie die Steuern senken, mehr bezahlen, dass Frauen zuhause bleiben können. Ein Ehepaar zus. 50 Arbeitsstd. arbeitet. Egal wie verteilt.

Sie halten doch die Löhne niedrig mit Abgaben u Ausgaben für Lebensnotwendiges, was ausufert.

Wenn Frauen mitarbeiten müssen, bekommt der Staat schon früh die Kinder zum Erziehen und MainstreamManipulieren. _ Davon lenken sie ab mit ihrem Medienpublikmachen.


ChronosS0L  22.03.2023, 08:50

"Wenn Frauen mitarbeiten müssen, bekommt der Staat schon früh die Kinder"

Lass dich mal aufklären.

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Dafur  22.03.2023, 10:46
@ChronosS0L
"Wenn Frauen mitarbeiten müssen, bekommt der Staat schon früh die Kinder"

Lern erst mal das Lesen.

Wenn Frauen mitarbeiten müssen, bekommt der Staat schon früh die Kinder zum Erziehen und MainstreamManipulieren.
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Kanimose  22.03.2023, 11:20
@Dafur

Danke für's Klarstellen 😊🍀💛. Namasté 🙏 🕉️.

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Anastasia65  18.04.2023, 09:46
@ChronosS0L

Ich kann bestätigen. genauso ist es! Bekommen natürlich nicht im Sinne von auf die Welt bringen, ist jedem klar, sondern von in die Hand bekommen!

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