wieviel Leistung hat mein Rippenheizkörper?


08.01.2022, 11:16

Servus,

der HK hat 24 Rippen (habs grad gezählt) der Raum ist etwa 15m2 und ist normal hoch. allerdings ist es ein alter Flachbau. die Decke ist nicht gedämt

und Beton, die Wände sind aus weissen Stein, denke Kalkstein. Ich kann an der Bude nix machen, weil es nicht meine ist. Dem VM ist das egal (gemietet wie gesehen)... naja, ich heize im Moment zusätzlich mit einem 2KW Heizlüfter, dann ist es erträglich. Außerdem habe ich einen Deckenventilator eingebaut der die wäre nach unten drückt.

Nadelwald75  08.01.2022, 11:12

Wie groß ist der Raum? Gibt es mehrere Heizkörper im Raum? Ist der Heizkörper ständig in Betrieb? Gibt es Thermostatventile? Steht der Heizkörper frei oder verdeckt?

StefanBRD 
Fragesteller
 08.01.2022, 11:16

siehe oben. ein HK, mit Thermostat, frei stehend

5 Antworten

Für 15qm sollten 2,7kW Leistung völlig ausreichend sein. Vermutlich sind die Wände aufgefeuchtet und haben an Dämmwert verloren.

Was der alte Heizkörper wenig bringt und auch viele neue Heizkörper trotz ausreichender Leistung wenig bringen ist Wärmestrahlung.

Die Heizkörper haben durch ihre Bauart bedingt einen Anteil an Wärmestrahlung und einen Anteil an Warmluft, was in den Raum abgegeben wird.

Je größer die von vorn „unsichtbare“ Heizfläche ist, durch angeschweißte lufterhitzende Wellbleche und dergleichen, desto höher ist der Anteil an Warmluft, die der Heizkörper in den Raum abgibt.

Hier die Anteile an Warmluft gängiger Komparktheizkörper:

Typ 33 - 80%
Typ 22 - 75%
Typ 21 - 70%
Typ 11 - 65%
Typ 10 - 45%

Der restliche Anteil wird in Form von Wärmestrahlung an den Raum abgegeben.

Nun sollte man den Unterschied und die Wirkung von Warmluft und Wärmestrahlung auf den Raum kennen.

Wärmestrahlung verbreitet sich mit Lichtgeschwindigkeit im Raum und durch Reflektion und Absorption werden alle Oberflächen im Raum auf ein nahezu gleiches Temperaturniveau gehoben.

Die Warmluft steigt vom Heizkörper nach oben an die Zimmerdecke und kühlt an der Außenwand oben ab und fällt im Wandoberflächenkontakt unter stetig weiteres Auskühlung neben dem Heizkörper an der Außenwand nach unten und erreicht nun kalt und schwer den Fußboden und bleibt dort auf dem Fußboden liegen und sorgt für kalte Füße.

Erst ab der Unterkante des Heizkörpers wird die Luft wieder „angesaugt“ und erwärmt nach oben geschickt. So ist mit der bewegten Luft auch gleich der Staub ständig mit im Zimmer unterwegs.

Durch die ungleiche Wärmeverteilung im Raum durch die Warmluft ist auch die relative Luftfeuchtigkeit ungleichmäßig verteilt.

In kühler Luft, unten vor der Außenwand insbesondere hinter Schränken und auf dem Fußboden in EG-Wohnungen finden sich durch Auskühlung deutlich höhere Luftfeuchten, als in der Raummitte.

Hier an den mit Wärme unterversorgten Stellen im Raum steigt nun die Schimmelgefahr erheblich an.

Daher ist bei der Wahl des Heizkörpers nicht nur auf die Heizleistung zu achten, sondern auch auf die Anteile an Warmluft und Wärmestrahlung - je nachdem ob man warme Füße, gesündere Atemluft (durch weniger Staub), geringe Schimmelgefahr (gesündere Atemluft durch weniger Sporen) und weniger Heizkosten (durch trockenere und besser dämmende Wände) haben möchte oder nicht.

Kleine kompakte Heizkörper sind meist Typ 33 oder 22 mit sehr hohem Warmluftanteil und entsprechend ungleichmäßiger Wärmeverteilung im Raum und erhöhter Gefahr von Schimmelbildung.

Lediglich der Heizkörper Typ 10 bringt mehr Heizleistung in Form von Wärmestrahlung als Warmluft in den Raum und sorgt damit für eine gute Wärmeverteilung und geringe Schimmelgefahr. Durch gleichmäßige Wärmeverteilung wird auch der „Motor“ der Luftbewegung (warme und kalte Lutfschichten an warmen und kalten Oberflächen) stark gedrosselt, so dass sich Staub absetzen kann und nicht immer wieder in die Luft gehalten wird.

Staub in den oberen Atemwegen des Menschen sorgt da für eine stark vergrößerte Verdunstungsoberfläche und damit sprichwörtlich für den trockenen Hals.

Da auch die Warmluft die unteren Wandbereiche der Außenwand verhältnismäßig kühl lässt, wo sich dann nachfolgend eine erhöhte Luftfeuchtigkeit einstellt, wird dort auch der Wandbereich stärker befeuchtet, was zum Minderung der Dämmung führt.

Da das in EG-Wohnungen wegen der fehlenden Wärme von unten, aber auch im Keller selbst, häufig auftritt, wird hier oft von „aufsteigender Feuchte“ gesprochen.

Viele dieser Feuchteschäden lassen sich durch einen deutlich höheren Wärmestrahlungsanteil, bzw. durch die Temperierung (siehe Internet) verhindern.

Also wenn ich vor der Wahl der Heizkörper stehen würde - ich würde klar die einfache Heizplatte - den Typ 10 nehmen. Mit einer entsprechenden Breite und vielleicht geringeren Höhe verteilt er schon mal vor der Außenwand die Wärme in der Breite besser als der schmalere Kompaktheizkörper.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Der Heizkörper ist sicher über 30 Jahre alt. Die Heizleistung wird mit den heute üblichen Heizkörpern mit weniger Größe realisiert.

Allerdings sieht der noch gut aus, kein Rost oder so. Es könnte ein Problem sein, dass die Anschlüsse von aktuellen Heizkörpern nicht passen. Und wenn im Rücklauf kein Ventil ist, ist das Wechseln des Heizkörpers ein Graus…

Schau mal, ob nicht ein neues Fenster, oder die Dämmung der Rollädenkästen viel mehr bringen würde.

Onki73  08.01.2022, 11:18

Genau da liegt das Problem, dass heute die Heizleistung über weniger große Heizkörper in den Raum gebracht wird. Was ist die logische Konsequenz daraus?

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StefanBRD 
Fragesteller
 08.01.2022, 11:27
@Onki73

ja was denn? Dass man die HK überdimensioniert? Im Grunde ist mir egal wie ich es warm bekomme, es muss halt warm sein. Ich kann an dem Objekt nicht viel anpassen, ein Fenster hab ich schon auf eigene Kosten beantragt, aber ob die das erlauben muss ich warten

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JanRuRhe  08.01.2022, 11:33
@Onki73

Logisch : man bekommt mit moderneren Heizkörpern für die gleichen Maße ( hauptsächlich Länge und Höhe) eine höhere Heizleistung, daher die Frage. Es gibt sicher Tabellen auch für die alten Heizkörper. Aber angenommen man bekäme 15% höhere Heizleistung mit einem neuen Heizkörper, ist das Geld gut angelegt? Bei pauschalen Heizkosten vielleicht, bei verbrauchsgerechter Abrechnung wird die höhere Temperatur teuer und nicht nachhaltig bezahlt.

Es gibt auch Möglichkeiten, zB bei sehr guten Holzfenstern neue Scheiben nachzurüsten.

sehe gerade: mit Strom zusatzbeheizt. Da lohnt sich der bessere Heizkörper

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StefanBRD 
Fragesteller
 08.01.2022, 11:18

das mit dem Fenster hab ich mir auch überlegt. Ist ein Thema, danke

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Hier is leider nich entscheidend wie warm der Heizkörper wird, sondern Größe des Raumes, Dämmung und wie gut kann die Wärme sich verteilen.

Wenn der Heizkörper ständig heiß ist, scheint es an der Raumisolierung zu liegen: Außenwandisolierung, Boden ohne Keller (?), Art der Verglasung.

StefanBRD 
Fragesteller
 08.01.2022, 11:24

altes schrott fenster (abgedichtet mit TESA Schaumstoff) Betonboden unbeheitzter keller. Decke Beton, flauchbau nur so ein schnitzelbetonplatte (sah ich bisher nur beim rohbau). Kann an dem Gebäude nix machen, ist nicht meins.

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