Wieso will niemand mehr Lehrer/in werden?

Familiengerd  18.09.2022, 21:11
Wieso will niemand mehr Lehrer/in werden?

Wie kommst Du denn nur auf den Unsinn, dass das "niemand" mehr wolle?!?

trans64 
Fragesteller
 19.09.2022, 20:20

Da die Stellen trotz Anstrengungen nicht besetzt werden können. Demnach gibt es Unterrichtende aber nicht genügend

15 Antworten

Es ist irgendwo eine Mischung aus Allem!

Ins besondere die Freichheit, angehende Lehrer, die noch nicht verbeamtet sind, über die Sommerferien zu feuern und dann noch zu erwarten, dass sie in der Zeit, in der sie von ihrem Arbeitgeber nicht bezahlt werden, schon den Unterricht fürs nächste Schuljahr vorbereiten.

Was die nervigen Kinder angeht. Hier obliegt es tatsächlich mal den Eltern, sich zu überlegen, was sie eigendlich wollen. Sie bringen z.B. ihrer Brut bei, dass Lehrer keine Respektspersonen sind. bzw. bringen sie ihrer Brut nicht bei, dass Lehrer Respektspersonen sind. beides ist in etwa gleich schlimm. ersteres einen Ticken schlimmer.

Dann leben sie es auch noch vor, in dem sie Lehrer*innen die es wagen, ihre Kinder zu erziehen, was sie nicht (richtig) machen, bestenfalls maßregeln. schlimmstenfalls aber auch beim Rektor, dem Schulamt etc. "verpetzen" oder teils sogar richtig angehen.

Wir reden hier nicht davon, dass die Kinder vor den Lehrern zu kuschen haben! diese Zeiten sind zum Glück endgütig vorbei. Aber man sollte dem Nachwuchs schon beibringen, dass die Kinder doch auf das zu hören haben, was der Lehrer sagt - meistens jedenfalls!

Leider finde ich gerade den Clip nicht, aber das war so genial zum thema passend:

die Simpsons, Eposiode 356 - der Vater der Sohn und der heilige Gaststar.

Bart war auf einer katholischen Schule gelandet und die Schwester, die die Klasse unterrichtete erklärte ihm, dass man früher die Schüler mit dem Zollstock geschlagen habe, diese Zeiten aber vorbei wären, man hätte schließlich das Metermaß.

Darauf hin sagte Bart in seiner typisch aufsässigen Art, er setze sich eben 80 Zentimeter weiter nach hinten. Die Nonne holte aus und schlug ihm auf die Pfoten und erklärte ihm, dass der Meter 100 Zentimeter hat.

Aber zurück zum Thema

NATÜRLICH wird es immer mal Kinder geben, die Mist bauen. das gab es auch schon zu den Zeiten, als der Lehrer noch die andere Art der Physischen Erziehung anwenden durfte.

Meine Mama z.B. hat hinter meinem Rücken mit den Lehrern kolaboriert! Das war nicht immer schön für mich aber im Grunde richtig.

EINMAL habe ich es geschafft, fast schadfrei aus der Nummer zu kommen, weil mein Mathelerer so, wie sagt man, unvorsichtig war, mich am Telefon für meine eigene Mutter zu halten. "Ich werde meiner Tochter die Liviten lesen" das oder was ähnliches habe ich damals am Telefon gesagt.

Doof nur, dass auf dem folgenden Elternabend das Thema noch mal angeschnitten wurde :-D

ich weiß 100 pro, wenn ein Lehrer mir eine schlechte Note gab, dass Mama das niemals ungefiltert geschluckt hätte. Will heißen! sie hätte dem Lehrer schon das passende gesagt, aber auch NUR! wenn die Note wirklich ungerecht gewesen wäre.

die klasssche "Mein kind macht keinen Mist" mama war sie nie.

lg, Anna

Es ist zum Einen die schlechte Erziehung der Kinder, besonders die Disziplinlosigkeit und der mangelnde Respekt vor Autoritätspersonen. Das ist für die Lehrer*innen besonders nervenaufreibend. Zum Anderen kommt hinzu die schnelle Entwicklung der Lerninhalte. Kaum hat ein(e) Lehrer*in ein Unterrichtskonzept entwickelt, und schon ist es veraltet. Das bedeutet eine permanente Fortbildung nach dem Unterricht. Auch der hohe Anteil von Migrantenkindern, mit mangelnden Sprachkenntnissen, erschwert den Unterrichtsablauf. Die Ausstattung vieler Schulen, was die Digitalisierung anbelangt, ist miserabel. Heute müssten die meisten Lerninhalte mit Hilfe von PC's unterrichtet werden, die aber die Schüler*innen nicht haben. Häufig wird von den Lehrer*innen verlangt, sich in den Ferien weiter zu bilden. Damit fällt dann auch die notwendige Erholung weg. Das alles, und sicher noch mehr Unannehmlichkeiten, führt zu einer hohen Erkrankung der Lehrkräfte, was zur Folge hat, dass es viel Unterrichtsausfälle oder Vertretungsstunden mit anderen Lerninhalten gibt, als vorgesehen. Somit kann auch der Lehrplan nicht eingehalten werden. Ich habe hier nur einige Beispiele aufgezeigt, um deutlich zu machen, was den Lehrer*innenberuf so unattraktiv macht.

LG von Manfred

Jahre lang wurden Studienplätze abgebaut! Sodass es jetzt teils sehr hohe NC's gibt.

Bedenke der NC sagt rein gar nichts über die Schwierigkeit eines Studiums aus, sondern das es mehr Bewerber als Plätze gibt. Und da machen es sich Unis einfach nur nehmen als Sortiermittel die Abinote, machen ne Liste und irgendwann sind die Plätze voll und die Note des letzten zugelassnden Studenten macht den NC.

Dadurch fallen ja viele potentiell gute Lehrer raus, wenn man nen 1er Abi braucht fürs Studium.

Hinzu kommen eher schlechte Gehälter, wenn nicht verbeamtet.

Die Unart nicht verbeamtete Lehrer zu den Sommerferien zu entlassen. Diese müssen dann für 6 Wochen Arbeitslosengeld beziehen, was ein großer Aufwand ist.

Verbeamtung so schwer wje möglich gemacht wird, weshalb Studierende teils keine Therapien machen wollen, aus Angst das damit die Verbeamtung unmöglich ist.

Sehr schlechte "Logistik" nenne ich es mal. In einigen Bundesländern kommen die Ergebnisse der Staatsexamen zu spät für Bewerbungen für Referendarsstellen. Bedeutet "fertige" Lehrer, die "nur" noch das Ref machen müssten, müssen ein Jahr lang pausieren. Das hat z.b. ein Freund von mir. Er arbeitet jetzt als, offiziell ungelernte, Kraft und bekommt dabei fast doppelt so viel wie fürs Ref, was er frühestes nächtest Schuljahr anfangen kann.

Das sind nur Probleme, die auf dem Weg zum Lehrersein auf einen zukommen.

Die Bezahlung als Lehrer ist nicht schlecht, denke es gibt kaum Leute die aus diesem Grund nicht Lehrer werden.

Marode Schulen.

Veraltetes Bildungssystem.

Verzogene, unerträgliche Schüler.