Wieso werden Schulden gemacht, um die ,,Schuldenbremse" einzuhalten.?

14 Antworten

Du musst eines bedenken:

Die „Reichen“ mit dem hohen Einkommen zahlen schon ganz gut steuern. Und sie arbeiten auch ziemlich viel dafür, dass sie gut verdienen.

Wenn du diesen Leuten immer mehr wegnimmst, von ihrem Einkommen, dann arbeiten sie entweder weniger oder sie arbeiten woanders, wo sie weniger steuern zahlen.

Entsprechend führt dein Vorschlag dazu, dass der Staat mittelfristig weniger steuern einnimmt und niemandem ist geholfen.

Baris030 
Fragesteller
 17.10.2022, 09:28

Dann muss man denen die ,,abhauen" deren Staatsangehörigkeit enziehen. Bestes Beispiel die USA

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Moltke66  17.10.2022, 09:54

"Die „Reichen“ mit dem hohen Einkommen zahlen schon ganz gut steuern."

Tun sie nicht, sie zahlen überhaupt keine Steuern auf ihr Vermögen.

"Und sie arbeiten auch ziemlich viel dafür, dass sie gut verdienen."

Auch das stimmt nicht, die Hälfte des Vermögens das in Deutschland existiert wurde geerbt und nicht erwirtschaftet.

"Wenn du diesen Leuten immer mehr wegnimmst, von ihrem Einkommen, dann arbeiten sie entweder weniger oder sie arbeiten woanders, wo sie weniger steuern zahlen."

Es geht um das Vermögen, nicht um das Einkommen.

"Entsprechend führt dein Vorschlag dazu, dass der Staat mittelfristig weniger steuern einnimmt und niemandem ist geholfen."

Das stimmt nicht, da Vermögen von selbst wächst und nicht durch Arbeit generiert wird, und man diese Menschen auch weiterhin besteuern kann wenn sie das Land verlassen.

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AnglerAut  17.10.2022, 10:05
@Moltke66

Der Vorschlag war „5% ihres Einkommens“.

Also geht es hier nicht um das Vermögen. Deine ganzen Ausführungen gehen an der Frage vorbei.

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Moltke66  17.10.2022, 10:07
@AnglerAut

Reichtum ist abhängig von Vermögen nicht vom Einkommen.

Nein, sie geht nicht daran vorbei, denn eine Vermögenssteuer wäre eine gute Idee, welche uns auch bei der Tilgung der Schulden hilft.

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AnglerAut  17.10.2022, 10:41
@Moltke66

Das Thema des Fragestellers war die Besteuerung von Einkommen, nicht von Vermögen.

Wenn du einen Beitrag über Vermögenssteuer eröffnen möchtest, so steht dir das frei. Dann erkläre ich dir gerne dort, warum das nicht erfolgsversprechend ist.

(Oder du schaust dir am Beispiel FRankreich an, warum ein Land damit Verlust macht)

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Moltke66  17.10.2022, 10:48
@AnglerAut

"Das Thema des Fragestellers war die Besteuerung von Einkommen, nicht von Vermögen."

Na und? Was ich geschrieben habe waren auch meine eigenen Gedanken und nicht die vom Fragesteller.

"Wenn du einen Beitrag über Vermögenssteuer eröffnen möchtest, so steht dir das frei. Dann erkläre ich dir gerne dort, warum das nicht erfolgsversprechend ist."

Na dann erklär mal!

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AnglerAut  17.10.2022, 10:50
@Moltke66

Wie gesagt, dies hier ist nicht deine Frage und somit der falsche ORt für die Diskussion. Wenn du eine eigene Frage aufmachst, bin ich gerne dabei.

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Moltke66  17.10.2022, 10:51
@AnglerAut

Du kannst hier genauso gut darüber schreiben wie woanders.

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AnglerAut  17.10.2022, 11:06
@Moltke66

Entspricht nicht dem Format dieser SEite, also bin ich so frei mich an die Regeln zu halten.

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Warum sollte man die Schulden zurückzahlen wollen? Der Staat muss nur die Zinsen zahlen, was komplett irrelevant ist, weil das auch mit weiteren Schulden geht. Was ist das Problem? Die Schuldenbremse ist ideologischer Blödsinn und basiert auf widerlegte Mythen. Sie soll nur eine Rechtfertigung dafür sein, dass nicht investiert wird

Reichtum gehört durchaus begrenzt, aber nicht, weil der Staat auf das Geld der Bürger angewiesen ist, sondern weil Reichtum mit zu viel Macht einhergeht. Das würde ich mit einer Vermögensobergrenze relativ radikal angehen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin Sozialist
Apoka392  17.10.2022, 10:24
Der Staat muss nur die Zinsen zahlen, was komplett irrelevant ist, weil das auch mit weiteren Schulden geht.

Es ist sogar noch perverser. Dadurch, das die EZB mittlerweile große Teile der EU-Staatsanleihen hält, werden die Zinsen den Staaten über die EZB an die Staatshaushalts zurückgeführt. EU Staaten zahlen schon ungefähr 1/3 der Zinsen ans sich selbst.

Was ist das Problem?

Dass die Währung immer mehr an Vertrauen verliert. Wenn du konstant mehr Geld ins System durckst, erhöht sich zwangsläufig die Staatsquote. Private Unternehmen ziehen sich zurück oder werden abhängig von staatlicher Nachfrage. Dies senkt die Produktivität ein Gesellschaft, da Unternehmen nicht mehr durch Markteffekte bereinigt werden. Staatliche Eingriffe wie die Bankenrettungen etc werden dann immer wahrscheinlicher und irgendwann unabwendbar.

Dazu kommt, dass ein Währungssystem das immer mehr Geld druckt irgendwann dieses Geldmengenwachstum nicht mehr in die Vermögenswerte ableiten kann. Diese fließt dann in die Konsumgütermärkte.

Das würde ich mit einer Vermögensobergrenze relativ radikal angehen

Erstrecht wenn man mit so Späßen wie einer Vermögenssteuern anfängt. Sollte man ernsthaft Vermögen besteuern und dieses Geld für Transfer-Leistungen ausgeben, so wurden Reiche Investitionsgüter verkaufen und Konsumgüter von Tranferleistungsempfängern gekauft werden. So wurde die frisch gedruckte Geldmenge noch schneller auf die Konsumgütermärkte durchschlagen.

Die Schuldenbremse ist ideologischer Blödsinn und basiert auf widerlegte Mythen. Sie soll nur eine Rechtfertigung dafür sein, dass nicht investiert wird

Ohne die Schuldenbremse wäre der Euro schon früher zur Weichwährung geworden.

Lass dich da nicht täuschen. Jene die sich einen stärkeren Staat wünschen lieben dieses Geldsystem, weil es ihnen vermeintlich mehr planerische Gestaltungsmöglichkeiten bieten. Die Wirtschaft ist jedoch zu komplex als dass ein Staat diese effizient planen könnte. Das hat die Menschheit in mehreren Experimenten weltweit sehr blutig und schmerzhaft lernen dürfen.

Reichtum gehört durchaus begrenzt, aber nicht, weil der Staat auf das Geld der Bürger angewiesen ist, sondern weil Reichtum mit zu viel Macht einhergeht.

Dieses Geldsystem sorgt dafür, dass Vermögende durch den Cantillon Effekt die ersten sind, welche von der Geldflut profitieren. Große family offices beleihen ihr Vermögen zu extrem niedrigen Zinsen unterhalb der Infaltionsrate und kaufen sich dadurch weitere Vermögenswerten.

Durch die ewige Gelddruckerei werten die Vermögenswerte auf. Am ehesten kannst du das aktuell an unseren Immobilienmärkte sehen. Gleichzeitig werten die Schulden, da die Zinsen unterhalb der Infaltionsrate liegen ab.

Mit einem vernünftigen Geld hätten wir diese Vermögensschere nicht.

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SymphonyXFan666  18.10.2022, 22:26
@Apoka392
Es ist sogar noch perverser

Das ist nicht pervers, das ist belanglos

Wenn du konstant mehr Geld ins System durckst, erhöht sich zwangsläufig die Staatsquote. Private Unternehmen ziehen sich zurück oder werden abhängig von staatlicher Nachfrage.

Was ist das denn für eine Schlussfolgerung? Den Unternehmen ist die Staatsquote total egal. Übrigens haben aktuell einige kleine und mittelständische Unternehmen große Probleme, aber nicht aufgrund der Staatsquote, sondern dank der hohen Energiepreise und dem (teilweise daraus resultierenden) Kaufkraftrückgang. Das Problem sind also fehlende staatliche Investitionen und allgemein Eingriffe

Staatliche Eingriffe wie die Bankenrettungen

Sollten nicht stattfinden, weil Banken komplett in staatliche Hand gehören

Mit einem vernünftigen Geld hätten wir diese Vermögensschere nicht.

Du kritisierst hier doch alles, was zu einer Verkleinerung der Schere führen würde

In deinem Kommentar greifst du die ganze Zeit irgendwelche Schlussfolgerungen aus der Luft. Alles ist sehr kompliziert formuliert, scheint aber auf keiner Grundlage zu basieren

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Apoka392  19.10.2022, 09:38
@SymphonyXFan666
Das ist nicht pervers, das ist belanglos

Leider nicht, denn nun kann sich der Staat nominell in unendlicher Höhe verschulden. Für die Bürger die dieses Geld nutzen, um zu sparen, Verträge in nominellen Werten abgeschlossen haben und für die Vermögensverteilung des Durschnittsbürgers, ist dies ein einziges Disaster, denn nun wird jeder staatlicher finanzieller Engpass mit der Ausweitung der Geldmenge und somit auch der Entwertung des Geldes, gelöst.

Was ist das denn für eine Schlussfolgerung?

Einer der ersten Profiteure der Geldflut ist der Staat. Denn für die Schaffung von neuem Zentralbankgeld werden Staatsanleihen als Sicherheit von Banken an die EZB gegeben. Dadurch erzeugt man künstlich ein Nachfrage nach Staatsanleihen.

Irgendwann hat dies aber nicht mehr gereicht. Durch die Griechenlandkrise war mehr Liquidität notwendig als der Markt bereit war aufzunehmen. Die Risiken einer Griechenlandpleite waren zu groß als dass private Banken bereit gewesen wären weiter ihr Eigenkapital zu riskieren um Griechenland neue Kredite zugewähren. Das hat die EZB gezwungen griechische Staatsanleihen am freien Markt zukaufen. Auch dieser zukauf wird mit frisch "gedrucktem" Geld finanziert. Bis heute hat dieser zu Kauf nie aufgehört und wurde auf alle Staaten in der EU ausgeweitet. Dadurch haben wir eine indirekte Finanzierung Staatshaushalte durch die Zentralbank und eine nie gesehen Ausweitung der Geldmenge.

Nun ist die Frage, was machen die Staaten mit dem zusätzlichen Geld? Sie geben es aus. Sie kaufen Waren und Dienstleistungen an den freien Märkten. Dadurch erhöht sich der Anteil des Staates am BIP. Der freie Markt wird verdrängt da dieser nicht einfach neues Geld drucken kann, sondern Produkte und Dienstleistungen mit erarbeiteten Geld erkaufen muss.

Das wäre alles kein Problem wenn der Staat denn ein guter Verwalter dieses Geldes wäre, wenn seine immer wachsenden Investitionen und Konsumausgaben tatsächlich wertstiftend wären und Planwirtschaft funktionieren würde. Eine Volkswirtschaft ist aber zu komplex, als das sie von zentraler Stelle (einem Staat) effizient geplant werden könnte. Staatliche Ausgaben sind meist (nicht immer) ineffizient ausgegebenen Geld, vorallem wenn dieses Geld einem in unendlichen Mengen zur Verfügung steht und keine limitierte Rescourcen mehr ist.

Sollten nicht stattfinden, weil Banken komplett in staatliche Hand gehören

Banken zu verstaatlichen wäre ein staatlicher Eingriff.

Willst du wirklich in einem Land leben in dem der Staat die absolute Kontrolle über dein Geld hat? Dieser genau weiß wie viel Geld du hast, was du verdient, für welches Sexspielzeug du es ausgibt, dich ohne Probleme vom Geldsystem zensieren kann? Würdest du das auch immer noch wollen wenn der Staat kippt und dir nicht wohlgesonnen Parteien an der Macht sind?

Du kritisierst hier doch alles, was zu einer Verkleinerung der Schere führen würde

Ich kritisieren alles was kollektivistische Akteure als Lösung der Vermögensschere anführen. Denn ihre ultimative Lösung lautet immer "mehr Staat". Was ist aber wenn es der Staat der das Problem ist?

Wir hatten eine sehr ähnliche Situation vor dem zweiten Weltkrieg. Im ersten Weltkrieg wurden die Goldstandards abgeschafft, da die Staaten für die Finanzierung des Krieges höhere finanzielle Mittel benötigten. Diese Papierwährungen hat man nach dem Krieg beibehalten. Das Resultat waren gescheiterte Währungen und ein große Schere zwischen Reich und Arm. Nach dem zweiten Welt Krieg hat man sich mit Bretton Woods wieder auf einen Goldstandard "light" geeinigt. Der Dollar war an Gold gebunden und jede andere Währung war an den Dollar gebunden. Dieser hielt an bis 1971. Das waren die Zeiten des Wirtschaftswunders im Westen und jene Phase in unserer Geschichte, in welcher in Rekordzeit Menschen im Westen aus der Armut geholt wurden. Der Vietnam Krieg hat Amerikas Goldreserven soweit aufgebraucht, dass sie ihre Währung nicht mehr vollständig mit Gold gedeckt war. Die Amerikaner hatten heimlich einfach mehr Dollar gedruckt. Die Austauschbarkeit von Dollar zu Gold wurde daraufhin "vorübergehend" eingestellt. Dieses Ereignis nennt man den Nixon Schock und das "vorübergehend" gilt bis heute. Seit 1971 erleben wir wieder steigende Inflation, steigende Immobilien Preise, und eine wachsende Schere zwischen Reich und Arm.

Die Lösung liegt im Geldsystem, nicht in immer weiteren eskalierenden staatlichen Eingriffen.

In deinem Kommentar greifst du die ganze Zeit irgendwelche Schlussfolgerungen aus der Luft. Alles ist sehr kompliziert formuliert, scheint aber auf keiner Grundlage zu basieren

Ich habe es versucht so einfach wie möglich zu formulieren. Ein Großteil meiner Überzeugungen kommen aus der österreichischen Schule der Nationalökonomie.

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SymphonyXFan666  19.10.2022, 10:14
@Apoka392
denn nun wird jeder staatlicher finanzieller Engpass mit der Ausweitung der Geldmenge und somit auch der Entwertung des Geldes, gelöst.

Zwischen der Geldmenge und der Inflation gibt es keinen nachgewiesenen Zusammenhang. Gegenbeispiele wären z.B. die USA und vorallem Japan. Viel höhere Staatsverschuldung als Deutschland, aber niedrigere Inflation. Das Gegenstück dazu wäre die Türkei mit einer niedrigen Staatsverschuldung, aber sehr hohen Inflation

und Planwirtschaft funktionieren würde

Den aktuellen Neolinerslismus auch nur annähernd mit Planwirtschaft gleichzusetzen, ist einfach vollkommen lost

Willst du wirklich in einem Land leben in dem der Staat die absolute Kontrolle über dein Geld hat?

Ja, ist mir lieber, als dass Privatpersonen die Kontrolle haben. Ich habe auch ein Konto bei einer Sparkasse, die ist ja öffentlich-rechtlich

Was ist aber wenn es der Staat der das Problem ist?

Dann lebst du wohl in deiner eigenen anarchokapitalistischen Parallelwelt

Seit 1971 erleben wir wieder steigende Inflation, steigende Immobilien Preise, und eine wachsende Schere zwischen Reich und Arm.

Und warum? Weil der Neoliberalismus eingeführt wurde. Also Privatisierung und Sozialstaatsabbau

nicht in immer weiteren eskalierenden staatlichen Eingriffen

Der Staat greift nicht mehr, sondern weniger in den Markt ein als füher. Viele Bereiche wurden privatisiert, wie z.B. Krankenhäuser, Post und selbst teilweise der ÖPNV

Ein Großteil meiner Überzeugungen kommen aus der österreichischen Schule der Nationalökonomie

Das ist nicht weiter überraschend

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Apoka392  19.10.2022, 20:11
@SymphonyXFan666
Zwischen der Geldmenge und der Inflation gibt es keinen nachgewiesenen Zusammenhang.

Also die EZB hat zwar ein Inflationsziel von zwei Prozent soll dieses über die Steuerung der Geldmenge erreichen... Kann das aber gar nicht. Achso...

Das Problem liegt in der Messung der Inflation. Die Inflation die du meinst, ist der Verbraucherpreisindex bzw dessen internationalen Equivalente. Abgesehen davon, das der VPI schon kein realistisches Bild der Teuerung der Verbraucherpreise misst, wirkt die Geldmengenausweitung am Anfang vorallem auf Vermögenswerte und schlägt erst später auf die Konsumgüter durch.

Am deutlichsten sieht man das an Immobilienpreise. Diese gehen seit 1971 durch die Decke. Diese wurden dann aus dem VPI herausgenommen, weil wenn etwas zu teuer wird dann macht sich das nicht gut in den Infaltionsdaten. Diese Entwicklung ist auch in Japan und den USA zu beobachten. Welche Deregulierung waren dafür verantwortlich? Wir haben alleine in Deutschland 25.000 Bauvorschriften, die jedes Jahr mehr werden? Die Deregulierungen des Arbeitsmarktes und die günstigen Arbeitskräfte aus Osteuropa die du wahrscheinlich meinst, hätten Immobilien eher günstiger machen müssen. Der einzige Grund für die immer weiter steigenden Immobilienpreise und die immer weiter Entkopplung dieser von den Löhnen, sind die gesunken Zinsen aka das Geldmengenwachstum.

Das Gegenstück dazu wäre die Türkei mit einer niedrigen Staatsverschuldung, aber sehr hohen Inflation

Die Türkei hat ein komplett anderes Währungssystem. Ich weiß nicht wie die Geldschöpfung der Lira funktioniert. Während man im Westen noch irgendwie Unabhängigkeit simulieren muss, ist die Türkei schon einen Schritt weiter. Hier hat der Staat soviel Macht über das Geldsystem, das man ganz offen die Zentralbank steuert und die Zinsen bewusst niedrig hält, weil steht im Koran. Erdogan begründet die fehlenden Zinsanstiege (die angeblich nicht die Inflation reduzieren können, wie ich gerade gelernt habe) nämlich religöse, da Zinsen haram sind. Genau wegen solchen Entwicklungen, möchte ich kein Geld, über das der Staat Kontrolle hat.

Und warum? Weil der Neoliberalismus eingeführt wurde. Also Privatisierung und Sozialstaatsabbau

Welcher Sozialstaatsabbau?

https://de.statista.com/infografik/amp/10536/sozialausgaben-in-deutschland/

Der Sozialstaat ist durchgängig nur am wachsen. Trotzdem werden die Leistungen schlechter. Bildung, Gesundheit und Pflege sind allesamt zum überwältigen Anteil in Staatshand. Aber die drei Privaten, die in diesem hoch regulierten Sektor zwischen Fallpauschale und Bettenbelegung wirtschaften, sind der der Grund für die Schieflage? Die Privatisierung ist gerade deshalb gekommen, weil das staatliche System nicht funktioniert hat.

Der Staat greift nicht mehr, sondern weniger in den Markt ein als füher.

Jede Selbstständige lacht sich gerade Tod. Ist dir eigentlich im Ansatz bewusst, was mittlerweile alles durchbürokratisiert ist? Du kannst in Deutschland nichts mehr machen ohne dass du irgendwelche Genehmigungen brauchst, oder Auflagen erfüllen musst. Das sah vor 50 Jahren noch ganz anders aus.

Mal ganz davon ab, wie soll Deregulierung Preise erhöhen? Wenn Unternehmen weniger Personalkosten haben, da sie keine Armeen von Anwälten, Steuerberatern und Verwaltungsangestellten beschäftigen müssen und dies branchenweit der Fall ist, dann hat das deflationäre Effekte.

Viele Bereiche wurden privatisiert, wie z.B. Krankenhäuser, Post und selbst teilweise der ÖPNV

Richtig. Man hat den Ansatz, dass der Staat direkt über Planungsbehörden und 5 Jahrespläne die Wirtschaft organisiert, fallen gelassen. Dieser ist in der DDR krachend gescheitert und man hat glücklicherweise aus der Geschichte gelernt. MMTler glauben, dass sie durch die Kontrolle über das Geld planen und gestalten können. Also wenn sie jetzt z.B. ganz viel Geld drucken und davon neue Windkraftanlagen bauen, dann senkt das die Strompreise. So ist deren Logik. Das mag bei SimCity auch funktionieren nur leider ist die Welt oft komplexer. Nun hat der achso intelligente Staat in den letzten 30 Jahren leider vergessen, dass für eine Grundlastversorgung auch Stromspeicher benötigt. Erst jetzt im letzten August ist die doppelt Netzentgeldbelastung für Netzspeicher entfallen. 30 Jahre lang ist das Thema vergessen worden. Wenn der Staat seine Geld nicht verliert, wenn er es ineffizient ausgibt, sondern einfach neues nachdrucken kann, dann zahlt der Rest des Marktes den Preis dafür. Das Resultat dieser Politik sind die höchsten Strompreise der Welt. (Das waren sie nebenbei auch schon vor dem Ukraniekrieg)

Ja, ist mir lieber, als dass Privatpersonen die Kontrolle haben. Ich habe auch ein Konto bei einer Sparkasse, die ist ja öffentlich-rechtlich

Warum? Wieso nimmst du das nicht lieber selber in die Hand? Die Privatperson die dein Geld kontrolliert, könntest du sein. Du könntest die Regeln des Geldes das du nutzt mitgestalten. Warum lagerst du das lieber an Leute aus die dich ausnehmen?

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SymphonyXFan666  19.10.2022, 21:09
@Apoka392
Also die EZB hat zwar ein Inflationsziel von zwei Prozent soll dieses über die Steuerung der Geldmenge erreichen... Kann das aber gar nicht. Achso...

Über die Steuerung der Geldmenge kann sie es definitiv nicht, nein. In bestimmten Situationen geht das durch Zinserhöhungen, aktuell ist das aber kontraproduktiv, weil wir keinen Nachfrageüberschuss, sondern zu hohe Energiepreise haben. Die Kaufkraft liegt bereits am Boden

Hier hat der Staat soviel Macht über das Geldsystem, das man ganz offen die Zentralbank steuert

Was an sich eine gute Sache ist. Ich finde problematisch, dass Zentralbank theoretisch wichtige Investitionen blockieren könnten (was sie aktuell nicht müssen, weil die Regierungen kein Interesse an sinnvoller Politik haben)

Der Sozialstaat ist durchgängig nur am wachsen

20% Kinderarmut sind kein Resultat eines wachsendes Sozialstaates, es ist das Gegenteil. Die Zahl der Menschen, die in Armut leben, steigt stetig und die Situationen der der in Armut lebenden Menschen verschlechtert sich ebenfalls

sind der der Grund für die Schieflage?

Ich habe nie gesagt, dass die Reguerung einen guten Job macht. Teil des Problems ist aber auch, dass sie sich mit der Schuldenbremse einen Vorwand haben, warum sie nicht investieren

mittlerweile alles durchbürokratisiert ist?

Bürokratie ist wieder ein anderes Thema. Darauf habe ich mich nicht bezogen. Es geht mir vorallem um Arbeitsbedingungen, Ausbeutung, Konzerne, Energieversorgung etc. Aber auch die Bürokratie in Deutschland zeigt die neoliberale Ideologie auf. Bei Menschen der unteren Schichten wird sich jeder Cent genau angeguckt, z.B. bei Arbeitslosen oder beim Bafög-Antrag. Auf der anderen Seite kommt es aber dann zum Wirecard- und Cum- Ex-Skandal; und woher und wo Millionäre ihr Geld haben, geht uns auch nichts an...

Richtig. Man hat den Ansatz, dass der Staat direkt über Planungsbehörden und 5 Jahrespläne die Wirtschaft organisiert, fallen gelassen

Verstaatlichte Krankenhäuser sind für dich also schon Planwirtschaft? Wow

MMTler glauben, dass sie durch die Kontrolle über das Geld planen und gestalten können. Also wenn sie jetzt z.B. ganz viel Geld drucken und davon neue Windkraftanlagen bauen, dann senkt das die Strompreise. So ist deren Logik.

Nein, die MMT ist nur eine Geldtheorie. Sie bringt keine politischen Forderungen mit sich. Man kann Forderungen mit der MMT begründen, sie selbst ist nur eine Erklärung. Ich denke aber nicht, dass überhaupt manche MMTler so denken. Viel Sinn ergibt das nicht, klingt eher nach einer neoliberalen Argumentation. Ich persönlich würde sagen, die Stromoreise sollten mindestens durch eine effektive Strompreisbremse gesenkt werden. Ich möchte aber, dass die Energieversorgung komplett verstaatlicht wird, dann können die Preise auch ganz einfach, zentral gesteuert werden

Nun hat der achso intelligente Staat

Du meinst die Regierung

dann zahlt der Rest des Marktes den Preis dafür

Die Schulden des Einen sind das Vermögen des Anderen. Wenn der Staat klug investiert, sind die Staatschulden das Vermögen der Marktteilnehmer, also der Bevölkerung

Wieso nimmst du das nicht lieber selber in die Hand?

Weil ich darauf keinen Bock habe. Da müsste ich mich auch über lauter langweiliges Zeug informieren und viel langweiliges und anstrengendes Zeig umsetzen. Wozu?

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Wieso werden Schulden gemacht, um die ,,Schuldenbremse" einzuhalten.?

Woher hast du diese Aussage? Die ist absurd. Es wurden Sonderaushalte geschaffen, um die Schuldenbremse zu umgehen, da dieses System ohne steigende Staatschulden nicht mehr funktionieren würde.

Es wäre doch möglich, wenn die Reichen 5,-% ihres Einkommen jedes Jahr nur abdrücken und in 10 Jahren währen die Schulden abbezahlt.

Also bei einer Einkommenssteuer von 5% wären viele Reiche dabei. Eine Erhöhung dieser Steuersätze um 5% (egal ob Kapitalertrags- oder Einkommensteuer) würde den Kohl nicht fett machen und erstrecht nicht unsere Schulden in 10 Jahren abbezahlen. Was du wahrscheinlich meinst ist eine Vermögenssteuer von 5% oder?

Du kannst mit Aktien ungefähr 7% Rendite pro Jahr machen. Aktien sind das mit Abstand Rendite stärkste Asset, welches es gibt. Dazu hat sie EZB eine Zielrate von 2% Inflation. Soll heißen von der 7% Rendite würde deiner Meinung nach nichts mehr übrig bleiben. Und noch Mal wir reden hier von der Renditestärksten Asset. Immobilien, Anleihen usw. würden damit negativ Renditen einfahren.

Damit hättest du die großte Kapitalflucht seit dem zweiten Weltkrieg verursacht.

Ein Teil der Staatsausgaben führt zu Mehreinnahmen. Und genau dazu benötigt jeder Staat Schulden. Bei Unternehmen ist das nicht anders. Wenn ich Schulden aufnehme, um hinterher Gewinne zu machen, sind die Schulden sinnvoll.

Nein, mit Schulden kann die Schuldenbremse nicht eingehalten werden.

Du kannst auch keinen Diätplan mit Fast Food einhalten!

Baris030 
Fragesteller
 17.10.2022, 08:49

Dass macht doch die Politk aber, wir haben nicht mal genug Steuereinnahmen, um die Zinsen überhaupt abzubezahlen.

In der Türkei wie ich es kenne müssen die Menschen eine Kreditkarte nach der anderen bekommen, um die Schulden (Zinsen) der alten Kreditkarte zu bezahlen

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5432112345  17.10.2022, 08:51

Dass sind dann "Sonderkalorien" - die werden nicht mitgezählt...

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