Wieso werden Menschen die ein (sehr) geschwächtes Auftreten, Selbstbewusstsein bzw. Selbstwert haben öfters benachteiligt, übervorteilt oder gar gemobbt?
Hallo,
ich würde gerne wissen, wieso Menschen, die generell eher ein (sehr) geschwächtes Auftreten, Selbstbewusstsein bzw. Selbstwert haben in der Öffentlichkeit öfters benachteiligt, übervorteilt, gar gemobbt werden und somit auch persönlich respektlos behandelt werden?
Welchen Sinn und Zweck hat es für einen Menschen bzw. für den Mobbenden an sich, sich gegenüber einer Person mit einem (sehr) geschwächten Auftreten, Selbstbewusstsein bzw. Selbstwert zu stellen und ihn dadurch zu benachteiligen, übervorteilen oder gar zu mobben (als auch respektlos zu behandeln) anstatt ihm wirklich zu helfen?
Und welchen Vorteil hat es dadurch für denjenigen Menschen bzw. für den Mobbenden an sich, eine Person mit einem (sehr) geschwächten Auftreten, Selbstbewusstsein bzw. Selbstwert zu benachteiligen, übervorteilen, mobben und ihn somit weiter respektlos runterzuziehen?
PS: Bitte keine Troll-, Spaßbeiträge!
4 Antworten
Psychologin mit Universitätsabschluss hier.
Das ist zwar kein Thema, mit dem ich mich fachlich intensiver auseinandergesetzt habe, aber natürlich taucht das in der Praxis sehr wohl auf.
Das Problem ist mE , dass diese Reaktionen auf solche Menschen, die du beschreibst, ziemlich unbewusst entstehen. Mobber können nur selten erklären, warum sie sich so scheisse jemand anderem gegenüber verhalten, und wenn, dann sind es völlig sinnlose Begründungen ("weil mir seine Nase nicht passt!" - "weil sie immer so blöd dreinguckt!" und ähnliches).
Meiner Meinung nach handelt es sich um eine ungünstige Dynamik, die zwischen Menschen, die sich unsicher fühlen, und einer Gruppe entsteht. In der Gruppe ist es wichtig, dass jeder seinen Platz bekommt, besonders in der Jugendzeit. Das ist sehr wichtig, um zu erfahren, wer man ist und was man in einer Gruppe bewirken kann.
Wenn nun jemand sehr unsicher ist, kann es sein, dass die Gruppe nicht durchschaut, was mit dieser Person eigentlich los ist. Sie können sie nicht einschätzen.
Unbewusst entstehen nun Verhaltensmuster, die darauf abzielen, diese Person aus dem Busch zu locken, zu provozieren, sie dazuzubringen zu zeigen, wer sie ist.
Das Problem ist, dass das meistens genau das Gegenteil bewirkt: Die betroffene Person verkriecht sich noch mehr in sich, getraut sich gar nichts mehr. Und erzeugt damit noch mehr Verunsicherung bei den anderen, die nun zu immer extremeren Methoden greifen, die Person zu peinigen, um eine Reaktion zu erzwingen.
Da beide Parteien diesen Prozess nicht durchschauen, kann ihn niemand durchbrechen - weder die Täter noch die Opfer.
Aber die Beratung von Mobbingopfern zielt immer darauf ab, ihr Selbstbewusstsein zu stärken, so dass sie anfangen können, sich zu wehren. Sobald sie sich wehren, wird der Teufelskreis unterbrochen und das Mobbing hört auf. Oft reicht sogar eine einzige Situation aus, in der ein Mobbingopfer sich aufrichtet und seine Peiniger in den Senkel stellt.
Sobald das passiert, haben die Mobber das, was sie wollten: eine Person, die zeigt, wer sie ist. Danach lassen sie sie in Ruhe.
Zu dieser Frage habe ich meine eigene Theorie aufgestellt:
Es gibt grob etwa 4 verschiedene Menschentypen.
1) Psychisch starke, selbstbewusste, mit schwachem Charakter
2) Psychisch schwache, wenig selbstbewusste, mit starkem Charakter
3) Physisch starke mit starkem Charakter
4)Physisch starke mit schwachem Charakter.
Es scheint eine Art Naturgesetz zu sein, dass die Angehörigen der Gruppe 1 und 4 bei jeder passenden Gelegenheit auf die Angehörigen der Gruppe 2 und 3 sich zu vergreifen versuchen. Daraus resultiert das relativ häufige Mobbing.
Einfach ausgedrückt: Die mit schlechtem Charakter oder dem Herdentrieb folgenden, vergreifen sich an den psychisch Schwachen, die sich nicht wehren können.
Machtfantasien, das Gefühl sich anderen überlegen zu fühlen. Manche wollen auch ihren Frust ablassen und suchen dafür ein Ventil. Je schwächer das Opfer wirkt, um so einfacher ist es dann, weil diese Personen kaum Gegenwehr leisten.
Mobber sind Feiglinge und ganz arme Würstchen.
"Mobber sind Feiglinge und ganz arme Würstchen." 🖐😉👍 Da ist viel Wahres dran.
Weil jeder der "King" sein will und an seinen Vorteil denkt. "Stänkern" macht Spaß und gibt einem Energie, worauf man aufbauen kann, um für sich selbst etwas zu erreichen. Schwache können sich halt oft nicht wehren und sind die perfekten Opfer.