Wieso werden Kinder in eine Religion „hineingeboren“?
Also das ihre Eltern kurz nach der Geburt, den Babys die Religion festlegen.
Sollte man das überhaupt machen?
Was wäre deine Alternative?
Die Kinder ab einem gewissem Alter selber entscheiden zu lassen.
18 Antworten
Sie werden in eine Religion "hineingeboren", genauso wie sie in eine Kultur und eine Muttersprache "hineingeboren" werden.
Ich finde Religionsfreiheit wichtig, sowohl aktive als auch passive Religionsfreiheit, aber ich finde es illusorisch, zu denken, dass ein Mensch sich alles selber aussuchen kann. Seine Muttersprache kann er sich nicht aussuchen, seine Gene kann er sich nicht aussuchen, und auch was in den ersten Lebensjahren mit ihm geschieht kann er sich nicht aussuchen. Das ist eine Realität der menschlichen Existenz.
Es gibt einen süssen Calvin und Hobbes-Comic wo Calvin sich bei seiner Lehrerin lautstark beschwert, dass er das Geschlecht der Gegenstände nicht lernt (alles "it") während Gleichaltrige in anderen Ländern das lernen...
Daran erinnern mich solche Fragen...
PS:
Übrigens will ich noch hinzufügen, das ein Vakuum Tendenz hat, sich zu füllen. d.h. wenn man "Religion" "abschafft" kommt wahrscheinlich sehr schnell etwas Religions-ähnliches, das den Platz der Religion einnehmen wird. Sei das eine Ideologie (siehe Nationalsozisalismus, Kommunismus), seien es esotherische Praktiken, Magie, Ufo-Glaube, je nach Geschmack.
Ich denke nicht, dass man die Welt "frei von Religion" halten kann.
Japan und Korea haben ursprünglich eine sehr offene Religion - beide Länder sind Paradiese für Sekten, für all jene Menschen, die sich "etwas mehr" wünschen...
Ich finde jedes Kind sollte das selbst entscheiden und man sollte auch nicht in den Schulen die Kinder trennen
Ethik Unterricht ist besser
Das mit dem selbst entscheiden ist nur schwierig wegen den Bräuchen mit z.B. Taufe und Beschneidung etc.
Man könnte das ja mischen wäre auch eine Idee
aber es ist definitiv besser als Kinder direkt in eine Richtung zu lenken
nun ja, in eine Richtung lenkt man sie so oder so. Einen neutralen Boden für Weltanschauungen gibt es nicht. Ein/e Lehrer*in wird seine eigene Weltanschauung und Prägung immer dabei haben und in gewissem Maße sogar unterbewusst den Schüler*innen vermitteln, und wenn sie/er sich noch so sehr um Neutralität bemüht.
Da hast du natürlich auch recht.
die Religion sollte trotzdem getrennt sein. In Ethik kann man sich dann ein Bild machen von verschiebenden Religionen und sich für die, für die man sich interessiert informieren und entscheiden.
Zudem lernt man ja auch in Ethik sowas wie Mitgefühl/Moral/etc.
Ich finde, die Kinder sollten selbst aussuchen dürfen. Ich (12) konnte nicht entscheiden und bin jetzt Christ, obwohl ich nicht an Gott glaube... Die meisten die ich kenne durften sich ihre Religion nicht aussuchen und das finde ich blöd.
Herzlichen Glückwunsch, geht leider nicht jedem so... Nur ein Mädchen in meiner Klasse durfte wählen, von den Jungs niemand.
Melde dich doch einfach bei dem Ethik/die Religion die du willst Unterricht an.
Meine Eltern werden mir das nicht erlauben, sie sind beide sehr überzeugte Christen. Wenn ich das machen blüht mir sehr viel Ärger zu Hause.
Wie IchSpieleSchacj auch schon erwähnte kannst du dies ab 14 machen.
Welche Religion hast eigentlich du, Jonathan?
Aus christlich-biblischer Sicht kann Glaube nicht vererbt werden. Deshalb hat Gott in der Bibel keine Enkel, sondern nur Kinder:
- "Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben" (Johannes 1,12).
Es ist eigentlich so, daß die natürliche Veranlagung auch genannt Fitra in jedem Menschen verankert ist. Also das glauben an Gott, natürlich ahmen die Kinder ihren Eltern nach. Das kannst du nicht vermeiden, wenn du Kinder hast. Mein Sohn sieht wie ich die Rituelle Waschung mache (Wudu) und macht dies dann auch. Die Religion erklärst du ihn mit der Zeit, da Kinder Neugierig sind und ihre Eltern ihre Bezugsperson ist, fragen sie irgendwann nach. Wieso ist das so? Warum macht man das usw. Nun gibt es halt Religionen die nicht mehr dem entsprechen wie sie herabgesandt worden sind, daher heißt es im Quran auch: Und du wirst sie dort vorfinden, wo ihre Eltern zuvor waren. In dem Glauben. Was wäre deine Alternative?
Ich weiß nicht recht. Ich fühle mich nicht wohl bei der Vorstellung, Religionsunterricht durch Ethikunterrocht zu ersetzen. Religionsunterricht umfasst ja vielmehr als Ethik. Also sollte auch ein Ersatz viel mehr umfassen. Da wäre Philosophie aus meiner Sicht sinnvoller.