wieso sind sehr viele kinder im mittelalter nach der geburt verstorben?

11 Antworten

So eine Geburt ist kein Spaziergang. Allein durch die Geburt selbst besteht bei Mutter und Kind ein hohes Infektionsrisiko. Frühgeburten etc. Könnten nicht versorgt werden.

Die nächste große Hürde ist das Zahnen, auch hier wird Infektionen Tür und Tor geöffnet.

Überlege auch Mal, gegen wie viele Kinderkrankheiten heute geimpft wird. Diesen Schutz hatten die Kinder früher nicht, genauso wenig wie moderne Medikamente, wenn sie tatsächlich erkrankten.

Heute hast Desinfektionsmittel.

Heute hast Antibiotika

Heute hast Impfungen gegen die schlimmsten Kinderkrankheiten

Heute hast sauberes Wasser

Heute hast Anständige Wohnungen mit Bett zum auskurieren

Etc. Etc.

Auch bei der Geburt: Frühgeburten waren Problematisch. Unhygienische Zustände zum Teil bei Geburt. Infekt und so weiter.

Stell dir mal für dich selbst die Frage, wie oft  du schon ohne Arzt oder anständiger Pflege schon gestorben wärst?

- Infektionskrankheiten (es gab keine Impfungen, keine Antibiotika, keine gute Hygiene, man wusste nicht, wie diese Krankheiten sich übertragen).

- Geburtsfehler (man konnte nichts operieren, wenn das Herz nicht in Ordnung war oder die Lunge, Spina bifada etc. dann lebte das Kind nicht lange).

- blut-Inkompatibilität (Rhesus-Kinder)

- Komplikationen bei der Geburt (Stirnlage, Steisslage, Kopf zu gross für das Becken, all das konnte man nicht durch einen Kaiserschnitt regeln).

- tw. war auch die Medizin so daneben, dass Patienten von der Behandlung starben...

Hygiene war der eine Grund, medizinische Versorgung der andere.
Religiöse Ansichten die dritten.

Frei übersetzt hat man mehr Kinder in die Welt gesetzt, um das Überleben zu sichern.
Leben kennt keine Garantie, findet aber immer einen Weg.

Respektive, das ganze strampeln, im Hamsterrad, nützt herzlich wenig, da das letzte Hemd keine Taschen kennt.
Ergo brauchst Du Nachwuchs, der die Chose überlebt.


Johann Sebastian Bach (1685-1750) lebte nicht im Mittelalter.