Wieso sind Menschen traumatisiert vom Krieg?

7 Antworten

Es ist gut, dass Du das nicht weißt. Sei froh, wenn Du es nie selbst erleben musst.

Ein jedes Erleben (jedes Gespräch, jede Reise...) verändert einen Menschen. Leben bedeutet Veränderung. Wie stark das Erleben einen Menschen beeinflusst, das ist abhängig davon, wie sehr der Mensch es selbst empfindet, bzw von seiner Empathie.

Sachen, die in Kriegsgebieten geschehen, hinterlassen noch einen ganz anderen Eindruck, als es ein einzelner Überfall hier, in einem relativ sicherem Land, hinterlassen würde. Es ist die Normalität dort, die einen dort so sehr mitnimmt. Die permanente Anspannung, weil man dort sich nicht frei und unbekümmert bewegen kann, erschöpft einen zusätzlich.

Kehrt ein Mensch von dort zurück, wo er praktisch jeden Tag seine Aufmerksamkeit auf das eigene Überleben richten musste, wird ihm oft klar, wie banal unsere "Probleme" hier sind. Sein Blickwinkel hat sich verändert. Und scheint niemanden zu kümmern, in seiner warmen Bude vor dem Fernseher, was dort tagtäglich geschieht. Ab und an redet man hier vielleicht darüber, sagt "schlimm, schlimm..." und holt sich dann ein neues Getränk aus dem Kühlschrank. Schnell noch eine Runde zocken. Längst sind die "Nachrichten" vergessen. Es ist zum Glück weit weg...

Das liegt in der Regel daran, dass sie im Krieg fürchterliche DInge erlebt haben. DU siehst Leute neben dir sterben, bist ggf. gezwungen andere Leute zu töten, um dich herum Dreck, Gewalt, Explosionen, Schmerzen, Tod, Gestank... alles um einen herum kommt einem vor wie ein Albtraum, aus dem man nicht aufwachen kann. Dazu natürlich noch die ständige Angst jeden Augenblick sterben zu können.

Wer aus einer solchen Situation nach Hause kommt kann sich oft nicht mehr einleben. Probleme dort scheinen ihm lächerlich; man ist schreckhaft, leidet unter Albträumen, weil man das Geschehene nie wirklich verarbeiten konnte, häufig liegt auch eine PTBS vor.

Manche kehren unversehrt zurück... ich denke kaum. Die haben dann ggf. ein sehr gutes Umfeld und waren schon om Voraus hart im Nehmen... oder können eine entsprechende Störung wesentlich besser kaschieren als andere

BenZenLuebeck 
Fragesteller
 11.01.2020, 20:11

ich kann mir nicht mal die ermordeten von Jack the Ripper geben, da muss man sich mal vorstellen, das die x-mal schlimmeres sehen..

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Jeder Mensch ist unterschiedlich, manche haben eine starke psyche und manche eine Schwäche.

Ich krieg sieht man einfach vieles was man nicht sehen möchte. Das schlimmste(traurigste) was ich ich gehört habe: seinen Kameraden erschießen da er angeschossen wurde und leidet um ihn zu erlösen.

Wegen solchen Sachen kehren viele Menschen einfach traumatisiert für ihr Leben lang zurück.

HeiligeToilette  02.06.2020, 19:57
Jeder Mensch ist unterschiedlich, manche haben eine starke psyche und manche eine Schwäche.

Was für starke und schwache Psyche?

Was meinst du damit?

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Niggo120  02.06.2020, 21:45
@HeiligeToilette

Jeder Mensch kann den Krieg mit seiner psyche anders verarbeiten. Manche sind von dem was sie gesehen haben traumatisiert, manche nicht.

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Niggo120  29.07.2020, 17:56
@FunnyDeep531

Sowas kann ich nicht zu 100% sagen, hat vermutlich viel damit zu tun, was man schon gesehen und erlebt hat.

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Ob man von etwas längerfristig traumatisiert ist hängt von der persönlichen Resilienz ab. Die ist bei jedem Menschen anders.

Und ein Trauma bekommt man, wenn man Erfahrungen macht die alles in Frage stellen auf das man vertraut. Das ist im Krieg leider nicht ungewöhnlich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

weil verschiedene Menschen im Krieg ganz unterschiedliche Dinge erleben

und weil Menschen unterschiedlich vulnerabel und resilient sind (Vulnerabilität und Resilienz)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – hab Psychologie studiert