Wieso schaff ich Level 3 des Schachcomputers nicht?

5 Antworten

Nun habe ich nach mindestens 20 Jahren mal wieder eine Partie gespielt (gegen den Computer auf Level 3). Ich habe all meine Eröffnungstheorie vergessen und einfach einmal drauflos gemacht. Das Programm macht auf Level 3 noch mehr Fehler als ich und zieht nur selten den besten Zug. Nur so kann ich gewinnen.

Als Anfänger muss man sich unbedingt mit der Theorie der Eröffnungen vertraut machen, sonst hat man ohnehin keine Chancen. Und auch für das Endspiel muss man die grundlegenden Strategien einfach erlernen wie Vokabeln. Dann heißt es einfach spielen, spielen spielen, um Routine und Erfahrung zu sammeln. Ein guter Schachspieler als Trainer und Lehrer ist sicherlich auch eine gute Idee.

gfNutzer492 
Fragesteller
 25.07.2021, 01:52

Sollen wir mal eine Runde Schach zusammen spielen?😀 Du ziehst mich eh ab, fände es trotzdem interessant. Ich kann aber nur das ohne Zeit Limit, nicht das Blitz.

1
Picus48  25.07.2021, 02:04
@gfNutzer492

Können wir gerne machen, aber ich bin kein guter Gegner, weil ich so ziemlich alles vergessen habe. Ich habe in meiner Jugend viel gespielt und nun bin ich ein alter Sack. Aber warum nicht? Wie soll es denn ablaufen?

0
gfNutzer492 
Fragesteller
 25.07.2021, 02:08
@Picus48

Hier der neue Link. Ich bin richtig schlecht. Keine Sorge 😄

0
gfNutzer492 
Fragesteller
 25.07.2021, 02:05

Hat nicht geklappt, probieren wir den: https://lichess.org/3yJBfPlL

0
gfNutzer492 
Fragesteller
 25.07.2021, 02:08
@Picus48

Ja ich habe einen Zug gemacht, siehst du den?

0
Picus48  25.07.2021, 02:10
@gfNutzer492

Aber ich kann die Partie jetzt nicht zu Ende spielen. Ich muss gleich mal ins Bett.

0
gfNutzer492 
Fragesteller
 25.07.2021, 02:24
@Picus48

Doch theoretisch schon. Dann wäre man ja sofort Schach matt wenn die Königin weg ist.

0
Picus48  25.07.2021, 02:29
@gfNutzer492

Theoretisch schon. Aber wenn jemand in der Eröffnung die Dame verliert, hat er in der Regel, also bei guten Schachspielgegnern keine Chance. Dann gibt man normalerweise auf. Es gibt allerdings Partien, wo die Dame bewusst geopfert wird, um ein baldiges Matt zu erzwingen. Das sehe ich hier allerdings noch nicht.

1
gfNutzer492 
Fragesteller
 25.07.2021, 02:41
@Picus48

Hab verkackt 😂 Ich war abgelenkt als die Königin drauf ging

0
Picus48  25.07.2021, 02:44
@gfNutzer492

Üben! Deine Eröffnung ist schlecht. Aber bleib dran! Es macht Spaß, wenn man gewinnt.

1
gfNutzer492 
Fragesteller
 25.07.2021, 02:48
@Picus48

Macht aber echt viel mehr Spaß gegen jemand echten zu spielen!

0

Ich spiele auch nur gelegentlich Schach, kenne aber auch einige der spezielleren Spielregeln.

Habe 3 Partien gegen Level 4 gespielt. 2 Niederlagen und einmal ein Patt.

ist schon recht anspruchsvoll. Auf jeden Fall macht der Computer quasi kaum noch Fehler. Und einige nette Fallen stellt er dir auch.

War jedes Mal trotzdem ein knappes Katz und Mausspiel, weswegen ich glaube, ich würde ihn nach 10 weiterne Versuchen knacken. Aber Level 5 wäre dann vermutlich mein Meister.

Schach ist ein Strategie Spiel was sich gut mit Mathematik berechnen lässt.

Es gibt beim Schacht drei Teile, die Eröffnung, das Mittelspiel und da Endspiel, lerne wie man im Endspiel mit zwei Figuren den König Schachmatt setzt.

Es gibt Apps Programme zum üben für das Endspiel die auch an Beispielen zeigen wie das geht.

Eine schlechte Eröffnung kann Schach in 2 Zügen verursachen (wird auch gerne als Test für Schachcomputer genutzt).

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Du solltest Blitz Patien spielen, wenn du dich schnell verbessern willst. 3 oder 5 min gegen echte Gegner, weil dann die Bedenkzeit realistisch ist, in Vergleich zu Computer. Ich mach über 20 Spiele am Tag, da lernt man tatsächlich schneller.

Dein Rating wird erstmal unter 1000 runter gehen. Das ist gut, weil du ja erstmal gegen Leute auf deinem Level spielen möchtest! Level 3 ist ungefähr etwas über 1000, das sind Gelegenheitsspieler. https://lichess.org/forum/general-chess-discussion/what-elo-are-the-various-stockfish-levels

Nach ein paar Wochen/Monaten Blitz spiele, ist dein Denken schneller und du kannst dann plötzlich mehrere Züge vorausdenken und verschiedene Varianten einschätzen!

Aber du bekommst noch ein paar praktische Tipps:

Immer darauf achten keine Figur weniger zu haben als der Gegner, sonst hat man fast schon verloren.

Ein Opening-System lernen, bis du darin gut bist. Eines für jeder Farbe reicht für den Anfang. Das London-System für weiß oder das Kings Indian Defense für schwarz helfen dir am Anfang einen guten Start hinzulegen.

Du selbst solltest deine Figuren möglichst schnell in die Mitte bekommen um Platz einzunehmen. Je mehr Felder deine Figuren sich bewegen können, desto mehr Entscheidungen kannst du später treffen.

Ein einfacher Trick ist es deshalb die Felder welche eine Gegnerfigur ziehen kann mit Bauern oder eigenen Figuren zu decken und damit zu reduzieren. Anders gesagt: greife nicht sofort die Figur des Gegners sondern erst die Felder wo sie hinziehen könnte. Greife die Figur darauf an, damit sie auf ein Feld ziehen muss, wo sie nicht mehr viel machen kann. So kannst du Züge deines Gegners bestimmen. Oder wenn sie gar kein Feld mehr übrig hat, kannst du die Figur vielleicht sogar nehmen. Natürlich muss du darauf achten dass der Gegner das nicht macht, halte Ausweichfelder für die Figuren frei.

Decke immer alle Figuren mit Bauern oder gegenseitig mit anderen Figuren. Aber wenn du die Figur nicht verlieren willst, dann bringt es auch nichts wenn, du sie mit dem Bauern gedeckt hast. Der Gegner wird eventuell das nutzen um deine Bauernkette zu stören. Eine stabile Bauernketten ist im Zickzack, so dass sie sich gegenseitig decken und es schwer ist an den hinteren dran zu kommen. Man will selten Bauern die hintereinander auf einer Linie stehen haben, weil die sich nicht mehr decken können und evtl Läufer oder andere Figuren blockieren.

Wenn du mal kein Zug weißt, macht es oft Sinn einen Bauern sicher nach vorne zu bringen.

Spezielle Regeln sind en passant, oder Rochade. Auf chess.com gibt es auch ein Tutorial, das sogar die wichtigsten Tricks vermittelt. Es lehrt mehr als nur die Regeln. Dann weißt du wirklich alles was du brauchst!

Habe mal spaßeshalber auf Level 3 eine Partie gespielt. Ich hatte Schwarz. Eröffnung war Owen Defence. 

Die Spielstärke des Computers war auf Level 3 mit 1400 angegeben. Ich glaube, so manch ein menschlicher 1400er spielt besser als der Computer. Die Theorie der Owen Defence kannte der Computer schon mal nicht. Seine Dame platzierte er für meine Begriffe zu früh und ohne Backup seiner anderen Figuren fast wahllos auf dem Brett. Richtig grobe Fehler gab es von Seiten des Computers allerdings erst gegen Ende des Mittelspiels, als er offenbar einen Rechenfehler beim Figurenabtausch machte. Wahrscheinlich hatte er eine falsche Reihenfolge des Abtausches kalkuliert, was ihn einen Springer für einen Bauern kostete. Als er nun ohnehin schon hoffnungslos auf Verlust stand, legte er im Endspiel mit haarsträubenden Patzern noch einmal ordentlich nach. 

Mit etwas Übung, vor allem Taktik-Training, solltest du in der Lage sein, Stufe 3 recht bald zu schaffen. Studium von bestimmter Eröffnungstheorie scheint mir für Stufe 3 recht sinnlos, da sich der Computer ohnehin nicht an die Theorie hält (jedenfalls nicht in meiner Partie). Allgemeine Eröffnungsprinzipien, wie etwa die Goldenen Eröffnungsregeln solltest du aber schon kennen.

Möglicherweise solltest du dich auch mehr mit Endspiel-Taktiken und -Verfahren vertraut machen. Dich macht er offenbar erst im Endspiel platt. Mir servierte der Computer den Sieg im Endspiel praktisch auf einem Silbertablett – ich war schon lange nicht mehr auf so wenig Widerstand im Endspiel gestoßen. 

Ich hoffe, ich konnte damit helfen.

Gruß

Detlef

DetlefRuchatz  07.08.2021, 16:28

Habe gerade noch eine Computer-Analyse angefordert. Ich hatte Recht. Die meisten Fehler/Patzer des Computers waren im Zusammenhang mit seiner Dame – und dann natürlich der spielentscheidende Rechenfehler beim Figurenabtausch. Das haarsträubende Endspiel des Computers wurde in der Analyse komischerweise fast gar nicht beanstandet. Möglicherweise auch nur, weil ohnehin nichts mehr zu retten war.

0