Wieso quäle ich mich selbst?
Meine Freundin hat sich vor 6 Wochen von mir getrennt. Seitdem kann ich weder essen, schlafen, zur Uni gehen noch sonst irgendwas.
ich weis nicht warum, ich habe die Telefonseelsorge angerufen und der netten Dame meine Lage geschildert. Sie sagte mir ich solle die Hoffnung nicht aufgeben, es Klänge sehr nach Kurzschlussreaktion und wer sagt das sie mich nicht vermisst. heute habe ich ihr geschrieben und einfach nochmal um ein Gespräch gebeten. Sie sagte das wäre in Ordnung für sie, sie fragte natürlich auch nach dem Grund. Ich sagte ich will einfach mit ihr nochmal reden. Ihre Antwort war die Frage ob nicht schon alles gesagt sei zwischen uns, und das wenn ich das unbedingt möchte das Gespräch gern stattfinden kann, sie aber nicht versteht was noch gesagt werden soll.
damit hat sie doch unmissverständlich durch die Blume gesagt das sie definitiv keine Gefühle mehr für mich hat und mich nicht vermisst und ich gar nicht dran denken soll das wir wieder zusammen kommen könnten. Warum zum Teufel habe ich ihr nur wieder geschrieben, ich kann doch jetzt auch nicht einfach sagen Nö treffen uns nicht mehr dann kommt das doch sehr komisch rüber.
warum tu ich mir selbst so weh. Warum kann ich es einfach nicht sein lassen. Ich seh sie jede Woche einmal während meines Vereinssport da wir im selben Verein sind und sie einmal die Woche neben uns Training hat. Das tut so unglaublich weh aber ich will weiter in dem Verein bleiben, ich liebe ihn und meine Jungs so sehr.
ich weis einfach nicht mehr weiter… nun habe ich durch diese Aktion mir wieder so sehr weh getan, ich weis das ich heute definitiv nicht mehr schlafen werde…
3 Antworten
Die Frage warum, ist schwierig zu beantworten.
Aber genau so wie du dich fühlst, habe ich mich auch gefühlt.
Ich habe damals meiner Ex auch immer geschrieben und wollte was klären. Das Problem war damals, das sie von jetzt auf gleich gegangen ist. Ich kam nach Hause von der Arbeit und sie war weg. Kein Brief, kein Grund, einfach nichts. Ich habe dann 4 Wochen von ihr nichts gehört.
Den Grund nicht zu wissen, hat mich förmlich kaputt gemacht, weil schließlich will man ja wissen, was man verkehrt gemacht hat. Später habe ich den Grund erfahren, sie ist mir Fremd gegangen, das hat mich dann so richtig kaputt gemacht. Weil an den morgen bevor ich zur Arbeit gefahren bin, sagte Sie noch, wie sehr sie mich liebt und sie das ganze Leben mit mir verbringen möchte.
Aber im nachhinein kann ich nur sagen, das ich einfach nur dumm war, weil wenn der andere nicht mehr will, wird es auch mit einem Gespräch nichts richten.
Vielleicht ist es bei dir so, weil du keinen Grund gesagt bekommen hast?
Lass den Kopf nicht hängen, ich kann dich so gut verstehen und ich war damals genau so wie du, also man zieht sich quasi selbst runter und co.
Manchmal kann die Psyche so undurchsichtig sein, aber es könnte sein, das du durch das bewußte runterziehen du deinen Körper vermittelst, du darfst jetzt endlich los lassen, du darfst weinen, du darfst einfach mal leiden. Das klingt jetzt nicht wirklich toll, aber es ist ein Schmerz der tief drinnen sitzt und manchmal muss er Raus.
Ein kleines Beispiel. Ich leide seit Jahren an Depressionen. Es gibt manchmal Tage, wo ich mich bewusst runterziehe, also traurige Musik, Gedanken an traurige Situationen im Leben und co. dies hat alles den Hintergrund, das ich dann anfange zu weinen.... so zu sagen öffnet sich ein ventile, wo alles angestaute rausgelassen werden kann. Im Endeffekt ist es eine Schutzreaktion. Weil wenn du zu dir selber sagen würdest "Die alte kann mich mal, ich bleibe hart" obwohl du innerlich zerbrichst, kann dies wirklich später zu ernsten Psychischen Problemen führen.
Es ist vollkommen ok zu Leide, es ist vollkommen ok traurig zu sein, räum dir auch die Zeit ein, dies zu tun, aber vergiss bitte nicht, das dein Leben auch weiter geht. Die Zeit wird es richten.
Falls es überhand nimmt (falls dies nicht schon der Fall ist, kannst dir auch vorübergehend Hilfe suchen, spreche dann einfach mit einem Hausarzt darüber. Der wird dich vermutlich zum Psychotherapeuten überweisen, oder dir erstmal Stimmungsaufheller verschreiben) wichtig ist, mach dir keinen Vorwurf, Psychisch vorübergehend krank zu sein sit das gleiche, als wenn man an anderen Krankheiten erkrankt, es kann jeden treffen. Aber bitte ignoriere es nicht.....ich habe das leider in meinem Leben zu oft gemacht und habe jetzt die Quittung :(
Falls du noch fragen hast, schreib einfach.
Lg und alles Gute.
Du tust Dir nicht freiwillig weh, Du hast auf die Hoffnung, die Dir die Dame am Telefon in Aussicht gestellt hat, reagiert.
Schließlich konntest Du ja nicht wissen, dass es vernünftiger wäre, Dich nicht bei Deiner Freundin zu melden.
Du könntest übrigens mit der Erklärung, dass Du die Trennung akzeptierst und keinen Klärungsbedarf hast, das Treffen durchaus absagen. Das käme sicher nicht komisch rüber.
Solch ein Trennungsschmerz ist eine Ausnahmesituation. Kein Wunder, dass Du nichts tun und nicht schlafen kannst.
Aber zumindest hört man heraus, dass Du Interessen hast, für die Du einstehst und die Dir etwas bringen. Damit meine ich Deinen Verein. So hast Du immer noch eine Stütze. Das kann nicht jeder von sich behaupten. Es wird besser werden! Glaube mir!
Ich wünsche Dir alles Gute und falls Du dich mit Deiner Freundin triffst, wünsche ich Dir so wenig Schmerz wie möglich!
Schreibe doch vielleicht mal einen Brief in dem all deine Gedanken aufgelistet sind und alles way dich so beschäftigt. (Kann zum Beispiel an ein Verstorbener aus der Familie sein). Oder du gehst zur Therapie und sprichst da mal darüber. Es ist keine Schande wegen so etwas zum Therapeut zu gehen!!!!