Wieso missachtet Gott in Genesis Kains Opfer?

10 Antworten

Die Erbsündenlehre wurde ursprünglich nicht wegen des Kreuzestodes Jesu, sondern wegen eines noch viel weiter zurückliegenden theologischen Problems erfunden. Deshalb etwas ausführlicher dazu:

Im katholischen Katechismus kommt die Erbsündenlehre nach wie vor als unumstößliches Dogma vor.

Überschrift von Nummer 388ff des Katechismus der katholischen Kirche:

Die Erbsünde - eine wesentliche Glaubenswahrheit


In online-Dokumenten der Vatikanbibliothek kann man auch nachlesen (falls man Latein kann), wie die Erbsündenlehre entstand:

Der Kirchenlehrer Augustinus fragte sich, wie es denn sein könne, dass Gott Kain und Abel unterschiedlich behandelte, den einen annahm und den anderen verwarf. Zudem ging er davon aus, dass die Prädestinationslehre gilt, dass also das Schicksal des einzelnen Menschen durch Gott schon festgelegt ist, wenn dieser sich noch im Mutterleib befindet. Nach Augustinus wäre es aber ungerecht von Gott, ein ungeborenes Kind zu verurteilen, bevor es überhaupt eine Sünde begehen konnte. Da es aber nicht sein kann, dass Gott ungerecht ist, muss es einen andere Grund dafür geben. Ein Übersetzungsfehler in der griechischen Bibel Augustinus' führte ihn dann auf die Spur: das alles lässt sich nur dadurch erklären, dass jeder Mensch von Geburt an ein Sünder ist und diese Sünde muss er vom ersten Sündenfall durch Adam und Eva geerbt haben. In der lateinischen Übersetzung der Bibel Augustinus' stand bei Römer 5,12: "Durch einen Menschen ist die Sünde in die Welt gekommen und durch die Sünde der Tod und ist so auf alle Menschen übergegangen: in ihm haben alle gesündigt..". Dieser eine Mensch (in ihm) konnte laut Augustinus nur Adam gewesen sein. Die korrekte Übersetzung des griechischen Originaltextes hätte aber lauten müssen: "So wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt hinein kam und durch die Sünde der Tod, so gelangte auch zu allen Menschen der Tod, weil alle sündigten." Die korrekte Interpretation müsste also lauten, dass die Sünde nicht durch Vererbung von Adam übertragen wird, sondern die Menschen sündigen selber individuell.

Allerdings beantwortete Augustinus nicht die Frage, warum es den einen trifft (Kain), den anderen aber nicht (Abel). Das schob er dem unergründlichen Willen Gottes zu, dass der schon vor der Geburt mal so oder so entscheidet und seine Gnade daher nicht erworben werden kann, sondern als Geschenk zu betrachten ist.

Diese "Glaubenswahrheit", die letztlich auf einem Übersetzungsfehler beruht, kann die RKK nicht zurücknehmen, weil sie sonst zugeben müsste, dass einer der wichtigsten Kirchenlehrer schwer geirrt hat, was nicht geht, weil das gesamte katholische Glaubensgebäude auf der Unfehlbarkeit der alten Kirchenlehrer beruht.

Daher steht im Katechismus auch ausdrücklich (Nr. 388):

Die Kirche, die den ,,Sinn Christi" [Vgl. 1 Kor 2,16.] hat, ist sich klar bewußt, daß man nicht an der Offenbarung der Erbsünde rühren kann, ohne das Mysterium Christi anzutasten.

Die Kirche hat also selber genau das Problem mit der Erbsündenlehre erkannt und argumentiert daher sinngemäß: "Weil nicht sein kann, was nicht sein darf".

Desweiteren gabs auch immer einen machtpolitisch praktischen Grund, an der Erbsündenlehre festzuhalten. Indem man alle Menschen von vornherein zu Sündern erklärt, die dadurch der ewigen Verdammnis verfallen sind, Erlösung davon aber ausschließlich durch katholische Priester erfolgen kann, macht man die Menschen vom Klerus abhängig.

Dies war auch einer der entscheidenden Gründe für Luthers Aufstand gegen die katholische Kirche. Er meinte, die Erlösung von den Sünden und der Weg zu Gott könne auch ohne Priester erreicht werden. Das war ein klarer Anschlag auf die Macht des Klerus und auf die Bedrohung ihrer Macht reagierte die katholische Kirche reflexartig immer mit Verfolgung und Mord. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert, wenngleich auch die Mittel, ihren Machtanspruch und ihre Privilegien zu erhalten, stark eingeschränkt ist. Die Mittel, die sie noch hat, wendet sie aber nach wie vor regelmäßig an. Zuständig ist dafür immer noch im Vatikan die Inquisitionsbehörde (Congregatio Romanae et universalis Inquisitionis), die sich allerdings inzwischen in Glaubenskongregation (Congregatio pro doctrina fidei) umbenannt hat.

Das ist doch ganz einfach und naheliegend.

Abel machte eine Prophetische Handlung, indem er das Lamm opferte wies er auf Jesus das Lamm Gottes hin.

Somit zeigte er, dass er Gott verstanden hatte und nach ihm fragte, während Kain nur einfach irgend ein Opfer brachte.

Das Beachten Gottes, war nur eine Bestätigung dessen dass das Lamm richtig ist.

So ist es auch heute noch, wer Gottes willen tut, wird von ihm bestätigt.

Und die die nur in ihrem Eigenwillen handeln sehen eifersüchtig auf die herunter die durch Gott gesegnet werden.

Da kriegst du viele Fusstritte in den Gemeinden von solchen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lesen, fragen, systematisch Forschen, prüfen, erleben, sehen

Er hatte eine falsche innere Einstellung. Zuwenig Ehrfurcht, zu halbherzig.


Warum liest du es nicht i der Bibel nach? Kain war nicht ehrlich, sein Opfer wurde deshalb nicht angenommen. Den Grund findest du hier.

1. Mose 4:2 Später bekam sie ein weiteres Kind: Kains Bruder Abel.
Abel wurde Schafhirte, Kain dagegen betrieb Ackerbau. 3 Eines Tages brachte Kain etwas von der Ernte als Opfergabe für Jehova dar. 4 Abel opferte einige erstgeborene Lämmer von seiner Herde zusammen mit ihrem Fett. Jehova sah wohlwollend auf Abel und seine Opfergabe. 5 Auf Kain und sein Opfer sah er jedoch nicht mit Wohlwollen. Da wurde Kain sehr wütend und war niedergeschlagen. 7 Wirst du nicht wieder mein Wohlwollen finden, wenn du Gutes tust? Andernfalls lauert die Sünde vor der Tür, und sie ist darauf aus, dich zu beherrschen. Wirst du sie unter Kontrolle bekommen?“

Verstehst du, was Gott Kain sagte und warum?

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Weiterbildung durch fortlaufendes Bibelstudium

In der MacArthur-Studienbibel findet sich dazu:

"4,4.5 Abels Opfer war Gott wohlgefällig (vgl. Hebr 11,4). Das lag weder nur daran, dass es ein Tier war, noch daran, dass es das Beste war, was er hatte und noch nicht einmal daran, dass es der höchste Ausdruck eines für Gott eifernden Herzens war, sondern weil es in jeder Hinsicht im Gehorsam dargebracht wurde gegenüber dem, was Gott über das erforderliche Opfer geoffenbart hatte (was in 1.Mose nicht aufgezeichnet ist). Kain missachtete die Anweisung Gottes und brachte einfach das dar, was er darbringen wollte: einen Teil seiner Ernte.

4,5.6 wütend. Statt Buße zu tun für seinen sündigen Ungehorsam, war Kain feindselig gegen Gott, den er nicht töten konnte, und neidisch auf seinen Bruder, den er töten konnte (vgl. 1Joh 3,12; Jud 1,11).

4,7 Gutes tust ... dein Haupt erheben. Gott erinnerte Kain: Wenn er Gott gehorcht und das erforderliche Tieropfer dargebracht hätte, dann wäre sein Opfer von Gott angenommen worden. Weder bevorzugte Gott Abel persönlich, noch verachtete er Kains Beruf, noch lag es an der Qualität der Früchte, dass Gott Kains Opfer nicht annahm. lauert die Sünde vor der Tür. Gott sagte Kain, wenn er sich entscheidet, Gottes Geboten nicht zu gehorchen, wird die allgegenwärtige Sünde wie ein kauernder Löwe auf der Lauer liegen und an ihm ihr Begehren stillen, ihn zu überwältigen (vgl. 3,16)."

Im Walvoord-Bibelkommentar steht:

"Das Wesen des rebellischen Menschen entfaltet sich in der Person Kains, der als Kind der Hoffnung doch so einen verheißungsvollen Anfang genommen hatte. Aber die Erzählung stellt ihn in eine Linie mit dem Fluch nach dem Sündenfall. Er war ein Ackermann (wörtl. »er bearbeitete den Erdboden«, ?XAmAh, 1Mo 4,2 ,vgl. 1Mo 3,17). Abel scheint jedoch mit der ursprünglichen Aufgabe des Menschen, nämlich über das Leben zu herrschen, in eine Linie gestellt zu werden (vgl. 1Mo 1,28), denn er war ein Schafhirte. Diese Beschreibungen werden durch die Handlungen bei der Anbetung noch gesteigert. Abel hatte Glauben an Gott (Hebr 11,6), während Kain nur seine Pflicht erfüllte. Abels Handlungen waren gerecht, wohingegen Kains Taten böse waren (1Joh 3,12). Diese zwei Typen von Menschen sind noch heute gegenwärtig.

Kains Mangel an Vertrauen auf Gott wird in seiner Antwort auf Gottes Ablehnung seines Feldopfers deutlich (1Mo 4,5). Anstatt darum bemüht zu sein, dieser Situation abzuhelfen und Gott zu gefallen, wurde er sehr zornig.

Kain war so zornig, dass er nicht auf seine Sünde angesprochen werden konnte, noch nicht einmal von Gott. Eva mußte ihre Sünde vom Satan eingeredet bekommen; aber Kain »stammte von dem Bösen« (1Joh 3,12). Es scheint, als ob er nicht abwarten konnte, seinen Bruder zu töten. Dies scheint die natürliche Lösung des Menschen für seine eigenen Vergehen zu sein.

Gott teilte Kain mit, dass, wenn er Gott gefallen würde, indem er täte, was recht ist, alles in Ordnung kommen könne. Aber wenn er nicht rechtschaffen leben wolle, lauere die Sünde vor seiner Tür (rOBEQ, »lauern«, »kauern« »lagern« hier im Bild eines kriechenden Tieres verwendet), bereit, ihn zu überwinden. Die Sünde begehrt, Kain zu besitzen (diese Verwendung macht Gottes Verständnis des Wortes »Verlangen« in 1Mo 3,16 deutlich), aber Kain sollte über sie herrschen. Hier wird der immerwährende Kampf zwischen Gut und Böse deutlich. Jeder, der mit Neid und Hader angefüllt ist, wird zur Beute des Bösen."