Wieso kann er das nicht verstehen?
Hallo Leute,
das ist ein sehr schwieriges Thema für mich. Aber ich hab für mich entschieden dass ich keine Kinder und nicht heiraten möchte.
Das ganze hat mehrere Gründe. Zum einem fühle ich mich nicht dafür geeignet. Zum anderen einfach zu alt. Ich werde bald 37. Mein Freund (36) und ich sind seit 13 Jahre ein Paar.
Dieses Jahr wurde ich schwanger, zum Glück kam es zur Fehlgeburt. Jetzt verhüten wir mit Kondom. 13 Jahre lang habe ich auf dem Moment gewartet, dass wir heiraten. Ich war jemand der spart und es war eigentlich für die Beziehung mein Ziel. Er hat gar nicht daran gedacht. So fing meine Kaufsucht an.
Und so vergingen erstmal 5, dann 10 Jahre und jetzt sind es schon 13 Jahre. Seine Aussage war immer, ja ich will schon Kinder. Und ja ich will schon heiraten. Aber er hat sich nie so richtig mit dem Thema auseinander gesetzt. Wir hatten in der Vergangenheit mehrere Gespräche. Das letzte wo ich noch pro war, war vor ein paar Monate. Da meinte er zu mlr, dass er erstmal 5 Jahre noch mit Kinder warten will.
Das ganze hat bei mir aber dann dazu geführt komplett abgeneigt zu sein. Also ich war schon immer ein wenig hin und her gerissen. Doch dieses Mal ist es schon so, dass ich gar nicht mehr will. Heiraten war davor immer ein Herzenswunsch gewesen, weil ich es einfach erleben wollte zusammen mit meinem Partner. Doch jetzt will ich es nicht mehr so und genieße meine Freiheit in der Hinsicht.
Er will jetzt plötzlich all das, kann aber kein konkreten Zeitpunkt nennen. Er ist eher so geknickt, weil ich da ein klares Nein sage.
Ich konzentriere mich eher auf mich selbst. Was auch Thema ist, dass er sagt wir reden nicht mehr miteinander. Also das Problem hier ist, dass immer wenn ich ein Gespräch beginne, dass er da kein richtigen Satz sagen kann. Es dauert Ewigkeiten, bis er etwas sagt oder er stellt mir eine Frage zurück. Das habe ich ihm gestern erklärt, doch ich finde nicht, dass wir nicht reden. Ich fange nicht mehr diese deep Gespräche an, weil die zu nichts bringen für mich. Eine Therapie möchte er nicht machen.
Wieso versteht er das alles nicht und macht die Beziehung überhaupt noch Sinn? Ich liebe ihm und will ihm nicht verlassen. Doch vieles ist halt gerade echt schwer.
8 Antworten
Ich denke mal, man kann auch an einen Punkt kommen wo es nichts mehr zu reden gibt. Redet man immer weiter, endet das nur im Streit. Deshalb würde ich sagen, erstmal "Pause" machen vom reden und dann neu überlegen. Deine Ziele sind ja ziemlich klar, aber auch alle "so einfach" umsetzbar?! Und dann muss man auch bereit sein, den letzten Schritt zu gehen, auch wenn es die Trennung ist.
Ich hab mir mal ein paar Sachen von dir durchgelesen. Es ist schwierig ihn zu beurteilen, weil fast alles aus deiner Perspektive ist.
Ich hab den Eindruck, dass er apathisch ist. Also nicht schwer apathisch wie eine Demenz oder sowas, sondern, er hat keinen Bezug zu seinen emotionen. Er weiß also nicht wirklich was er will. Das macht es schwieriger zu verarbeiten, weil bei Trauer weiß man wenigstens dass es einem schlecht geht. Er hat schwere Themen verdrängt.
Er sollte eigentlich wissen, dass deine Biologische Uhr tickt. Dass er da noch warten will zeigt, dass er psychisch weit davon entfernt ist die Verantwortung als Vater zu übernehmen. Es dauert wahrscheinlich zu lange bis er einigermaßen therapiert ist, als dass er diese Verantwortung übernehmen kann. Aber ohne aktive Therapie wird das vermutlich nie eintreffen.
Wenn du die Kommunikationsverzögerung nicht mit ihn durch gehst und keine Geduld aufbringen kannst, wird sich das nicht auflösen können. Das verhindert das aufarbeiten, seiner verdrängten emotionen. Die Ehe ist dazu da, damit man sich gerade in solchen schweren Situationen beiseite steht und nicht mit den Gedanken spielt das ganze zu beenden. Gerade das ist ja die Unterstützung die man sich durch die Ehe wünscht.
Dein klares nein wird ihn wohl zumindest ein bisschen bewegt haben an seinen emotionen zu arbeiten, sonst hätte er seine Meinung nicht so schnell geändert.
Also ich würde da sagen, er kommt um eine Therapie nicht rum. Er ist in einem Zustand wo er sich so weit selber im Weg steht, dass er sich da nicht alleine rausholen kann. Ich weiß nicht wie gut du den zustand jetzt verstehst. Er wird sich jedenfalls nicht bessern bis er selber versteht was mit ihm los ist. Das wird schwer für ihn begreifbar sein, da er sich eben nicht wirklich schlecht fühlt, solange er apathisch ist.
ich sage nicht, dass du ihn verlassen sollst, bin mir aber ziemlich sicher: würdest du es tun, hättest du wahrscheinlich binnen 3 Jahren Mann und Kind(er)!
aber was ich mir schon denke: nach 13 Jahren sollte er eigentlich schon wissen, was er will, und wenn er Kinder will, wie er behauptet, worauf wartet er noch 5 Jahre lang? ich mein, er weiß ja auch, dass die biologische Uhr tickt!
eben. also wenn du dich für Kinder entscheidest, ist der Zeitpunkt JETZT, und nicht in 5 Jahren!!! (ich habe den Eindruck, du möchtest schon welche, bist jedoch nur von deinem Partner enttäuscht - also nicht mit IHM!)
Ein Grund mag sein, muss aber nicht, sind nur meine Gedanken dazu.
Du wünschtest dir immer eine Familie mit ihm zu gründen und er vertröstete dich stets auf später, weil er es sich vermutlich *noch* nicht zutraute.
Das ging immer auf, denn du hast dich vertrösten lassen, bis nun, nun wo du dir das nicht mehr vorstellen magst und kannst. Was natürlich auch an deinem Alter liegt. Ohne dir da nahe treten zu wollen, aber du spürst das schon richtig.
Das Risiko steigt, je älter die Frau ist und zwar für Kind und Mutter, dass es zu Komplikationen kommen kann. Gerade wenn es die erste Schwangerschaft ist. Zumal dein Wunsch vermutlich gewesen wäre, mindestens 2 Kinder zu haben. Da wärst du dann schon minus, plus 40.
Also hast du das Thema für dich abgehackt und konzentrierst dich mehr auf dich.
Diesen Umbruch in dir merkte er, was bei ihm vermutlich Angst auslöste, also brachte er nun diesen Wunsch auf den Tisch. Aber wieder mal nicht konkret, sondern wie du es über 10 Jahre lang kennst.
Und du sagst, nun möchte ICH nicht mehr, kann es mir nicht mehr vorstellen wie damals als ich mir dies sehnlichst wünschte.
Er merkt, der Zug scheint ohne ihn abgefahren zu sein und reagiert hilflos, da seine Masche nicht mehr zieht....also die Hinhaltetaktik, die er durch seine innere Unsicherheit ob er das schafft, ein guter Vater zu sein, aufgebaut hatte.
Das war nicht gelogen, denn er glaubte vermutlich selbst daran, dass er nur noch etwas reifer, älter werden muss. Was er gefühlt für sich immer noch müsste.
Im gleichen Zug, hast du dich auf andere Sachen, deine eigenen Interessen zu konzentrieren begonnen und er wird dies als eine Entfremdung wahrgenommen haben.
Darum verlaufen die Gespräche nun anders, weil die Stereotypen von ihm wegfallen und er im Gespräch wie ins stocken kommt. Er auch vermutlich Angst hat, dass ihr euch, er dich verliert. Er dir nicht gerecht geworden ist, durch sein zögern, gegenüber deinem Kinderwunsch.
Du selber schreibst einen sehr wichtigen Satz, hier am Ende deiner Frage. Ich liebe ihn und will ihn nicht verlassen.
Sage ihm das genau so. Dass ihr euch halt im Moment nur neu definieren müsst und du schon auf diesem Weg bist und er vielleicht darum meint, ihr redet nicht mehr miteinander.
Ihr das aber, wenn es ihm so geht wie dir, er dich auch liebt und nicht verlassen möchte, schon schafft. Auch wenn es sich im Moment vielleicht grad etwas anders anfühlt.
Du bist da nicht alleine mit dem Wunsch nie zu heiraten oder Kinder zu haben. Ich habe diese Entscheidung für mich auch getroffen. Vermutlich wollen wir beide eine gewisse Freiheit behalten die man sonst abgeben muss. Weiter möchten wir 2 wohl auch keine Verantwortung übernehmen. Zu deinem Freund kann ich nur sagen das auch er sie Verantwortung nicht übernehmen möchte. Macht euch ein schönes Leben und das geht auch ohne Kinder und Ehering.
Ja ich finde er ist einfach sich in allem unsicher. Er will den perfekten Zeitpunkt, doch meiner Meinung gibt es diesen nicht. Klar kann man darauf planen, aber wie lange will er planen? Und irgendwann geht die andere Seite raus aus diesem nichts und will damit nicht mehr so viel zu tun haben. Ich bewege mich gerade zu den Wechseljahren, ich bemerke das jeden Monat wieder.