Wieso ist die bipolare Störung so "unbekannt"?

8 Antworten

Ja lebenslange Einnahme von Neuroleptika ohne das die Ärzte eigentlich genau wissen, weshalb es wirkt. Man ist froh überhaupt medikamentös therapieren zu können.

Die Schätzung von 5% kommt mir zu hoch vor.
Unbehandelte Menschen mit bipolarer Störung sind noch seltener.
Wenn man aber mal einen solchen Menschen erlebt hat, der sich gerade in einer ausgeprägten Phase befindet, dann wird man das nicht vergessen.
Insbesondere das enge Umfeld (Familie, Freunde ...) hat da ziemlich viel Kummer und Spannungen auszuhalten!

Ergänzung: Ich habe das hier gerade gefunden:

"Bipolare Störungen (auch als manisch-depressive Erkrankungen bekannt) gehören zu den häufigsten psychiatrischen Erkrankungen in der Bundesrepublik Deutschland. In der Allgemeinbevölkerung wird die Möglichkeit, im Verlauf des Lebens an einer Bipolaren Störung zu erkranken, auf 1,3 bis 1,8 % für die Bipolare Störung Typ I (Manien und Depressionen) sowie auf 1 bis 3 % für die Bipolare Störung Typ II (Depressionen und Hypomanien) geschätzt, wobei die sogenannte Punktprävalenz (wie viele sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt erkrankt) bei etwa 0,5 bis 0,9 % liegt."

https://dgbs.de/bipolare-stoerung/bedeutung/

verreisterNutzer  30.08.2019, 20:42

Ja ich habe die höchsten Werte genommen. 1,5% bis 5% Betroffene und 15% bis 30% begehen Suizid.

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Hi,

Wie kann es sein, dass so eine Krankheit überhaupt keine Aufmerksamkeit bekommt und kaum jemand weiß, was genau das für eine Krankheit ist, abgesehen davon, dass die Betroffenen "launisch" sind ?

Relativ einfache Antwort - die meisten medizinischen und psychologischen Laien sind (wer hätte es gedacht) weder Fachexperten noch sonderlich an tiefergehenden Fachwissen in der Thematik interessiert. Müssen sie auch nicht sein.

Für einen Uninteressierten sind Krankheitsdefinition und Diagnosekriterien, genaue Symptomatik, Therapie, Komplikationen, Prävalenz und Komorbiditäten einfach gänzlich uninteressant.

Da werden eben die fachlich selbstverständlich unzulänglichen Vereinfachungen wie "die Betroffenen sind launisch" guten Glaubens verwendet, weil man eben dies auch ohne Expertise "wahrnehmen" (was auch fachlich eine grenzwertige Bezeichnung ist) kann...

Als plakatives Beispiel: auch die wenigsten Menschen hierzulande werden die verschiedenen Strömungen und Gottheiten des Hinduismus kennen - und dieser hat weltweit über eine Milliarde Anhänger.

LG

Ein Bipolarer ist nicht launisch.

Er hat seine Phasen der Depression, die lange gehen kann u dann kommt die Manie, wo die Betroffenen überheblich werden.

Eine Depression, kann man kaum mit einer Laune vergleichen. Denn sie leiden u das auch sichtlich.

In der Manie, schmeißen sie oft mit Geld um sich u kaufen die ganze Welt!

Eine Bipolare Störung gehört zu den Psychosen. Psychosen können weg gehen, aber muss auch immer mit Schüben rechnen.

Warum kaum jemand von weiß? Weil das ist wie bei allen Psychischen Krankheiten. Die Leute informieren sich erst, wenn sie Betroffene kennenlernen, oder selbst betroffen sind. Vorher setzt sich kaum einer mit der menschlichen Psyche auseinander.

verreisterNutzer  30.08.2019, 20:48

Ja, das weiß ich. Deshalb ja die Frage.

Ich denke da könntest du Recht mit haben.

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Juleeyxoco  30.08.2019, 21:22

Ich bin w/14 und setze mich mit der Psyche von Menschen fast täglich aus also den psychischen Krankheiten und so weiter ich finde es sehr interessant ...:D

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Ich denke, das könnte auch daran liegen, dass die Krankheit unter diesem Namen nicht so bekannt ist. Meines Wissens ist das doch das, was man früher "manisch-depressiv" nannte?

Und dass man Betroffene als launisch bezeichnet, liegt wohl auch daran dass 1. eine psychischen Krankheit immer noch mit einem Tabu belegt ist und 2. viele Betroffene nicht drüber reden weil sie sich schämen oder vielleicht gar nicht wissen dass sie diese Krankheit haben. Nach aussen dringt nur das Launenhafte, der Rest wird von Aussenstehenden nicht wahrgenommen oder anders eingeordnet.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung