Wieso ,,hasst" Deutschland Kinder zu haben?

10 Antworten

Deutschland „hasst“ keine Kinder, aber die Rahmenbedingungen stimmen nicht.

Familien in Deutschland, die auch heute noch überdurchschnittlich oft kinderreich sind, lassen sich grob in drei Gruppen unterteilen:

  • Familien mit durchschnittlicher bis sehr guter ökonomischer Ausstattung, in denen beide Eltern zumeist über einen höheren schulischen und beruflichen Ausbildungsabschluss verfügen. Oft kommen sie schon selbst aus einer kinderreichen Familie, sie sind eher religiös und wohnen eher auf dem Lande als in der Großstadt.
  • Familien, die fast das Gegenteil zum ersten Typ darstellen: Sie leben in prekären wirtschaftlichen Verhältnissen, was vor allem auf unzureichende oder fehlende schulische und berufliche Ausbildung der Eltern zurückgeht.
  • Familien mit Migrationshintergrund und mit starker Orientierung an Religion und Herkunftsfamilie.

Gemein ist diesen drei Typen zumeist eine traditionale Aufgabenverteilung: die Frau ist zuständig für Haushalt und Kinder, der Mann für Beruf und Einkommen.

Fragwürdig ist, ob Kinderreichtum, wenn es mit einem solchen Familienmodell verbunden wird, künftig wieder häufiger sein wird. In anderen, vor allem nordeuropäischen Staaten haben Eltern häufiger drei oder mehr Kinder als in Deutschland. Es sind Staaten, die sich durch politische Maßnahmen auszeichnen, welche die Verbreitung von staatlich finanzierten Kinderbetreuungseinrichtungen sowie die Bildungs- und Arbeitsmarktbeteiligung von Frauen und Männern erhöhen.

Das Ziel dieser Maßnahmen ist nicht die Familie, sondern das Individuum – ungeachtet seines Geschlechtes. Risiken, die mit einer Familiengründung einhergehen, werden über andere gesellschaftliche Bereiche abgesichert. Frauen und Männer sind dadurch unabhängiger von der Familie. Gleichzeitig wird die Entscheidung für Kinder erleichtert, gerade weil die Verantwortung leichter zu tragen ist. Es mag paradox klingen, doch je unabhängiger Frauen und Männer in ihren Lebensentwürfen von der Institution Familie sind, je geringer also die Opportunitätskosten etwa bei der Bildungs- und Arbeitsmarktbeteiligung sind, desto eher scheinen sie bereit zu sein, eine große Familie zu gründen und sich damit langfristig an Familie zu binden.

https://www.statistik-bw.de/Service/Veroeff/Monatshefte/20070302?TSPD_101_R0=083bd47448ab20007c49c73f7c3472482f1c5872aa5bc15fab59603e19ee996c774bc185e61de76d080eb9bd361430004842b31906b1e26f94d7725531b49666a105834576ac9434b9eed0d3c1838efb956808b8317b839ffdb82ef675a2bdde

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme

Wieso sollten Deutsche Kinder hassen?

Manche haben Kinder, Manche nicht...

Und ja: Kinder sind teuer. Und Mancher überlegt halt auch, was ihm wichtig ist im Leben. Karriere oder Kinder. Denn nicht Alle können Beides locker verbinden.

Aber auch Zukunftsängste sind ein Thema, genauso wie ein fehlender Partner, Unfruchtbarkeit etc.

Wenn "ihr" aus dem Süden (du sprichst also für Alle?!) Kinder kriegen als Erfolgskonzept betrachtet ist das ja auch legitim. Aber wenn Andere dies nicht tun, dann "hassen" sie Kinder? Macht keinen Sinn, merkst du selbst, oder?

Vielleicht solltest du einfach Jedem zugestehen selbst zu entscheiden wie er sein Leben leben möchte.

Baris030 
Fragesteller
 20.12.2022, 19:27

Mit hassen meine ich eher dass sie dem Staat teuer zu stehen kommen, weil Kinder keine Steuern, Sozialversicherung usw. Alles zahlen sondern Verbindlichkeiten sind

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Kessie1  20.12.2022, 19:31
@Baris030

Kinder zahlen später auch unsere Renten, werden ja älter und zahlen dann (hoffentlich) Steuern.

Und in Deutschland wird schon extrem viel getan um Familien zu unterstützen. Aber staatliche Unterstützung ist oft auch gar kein Kriterium bei der Entscheidung gegen ein Kind.

Mag auch sein, dass ihr im Süden stabilere Beziehungen habt oder die Frauen keine andere Wahl haben - je nachdem in welchem Land man ist. Denn auch Religion spielt ja wohl eine Rolle. In D aber eben oft nicht. Und Frauen sind Heute hier wesentlich unabhängiger als früher. SIE entscheiden. Und das ist auch gut so.

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HEsslhoFF21  23.12.2022, 04:12
@Baris030

Es hilft, wenn du schreibst, was du meinst. Also was ist deine Frage? Wieso sind Kinder in Deutschland so teuer? Oder was ist die Frage?

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Bionalu  31.12.2022, 09:49
@Baris030

Kinder kosten den Staat doch kaum was... der Staat gibt 5-mal soviel Geld für die Bundeswehr aus... oder mehr... und kauft Pelze aus Tierfarmen für Millionen. 💐💐💐 Wenn man wirklich Geld für viel Kindergeld, Elterngeld und Kindergärten ausgäbe, wäre alles deutlich einfacher.... Das Mindestelterngeld ist 300 € hoch, DAS sagt alles über unseren Staat, wenn du mich fragst. ⭐⭐⭐ Kinder will man in der Wirtschaft, aber die Eltern sollen alle Kosten bitte von 13€ Mindestlohn bezahlen, die Frau soll idealerweise zuhause bleiben und soll am liebsten nur Kinder hüten...

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Kessie1  31.12.2022, 15:13
@Bionalu
der Staat gibt 5-mal soviel Geld für die Bundeswehr aus... oder mehr... und kauft Pelze aus Tierfarmen für Millionen.

Der Staat kauft Pelze aus Tierfarmen?

Und der Mindestlohn beträgt im übrigen nicht 13 Euro, sondern nur 12 Euro. Zudem gibt es auch Menschen die mehr verdienen.

Im übrigen sollte man auch ein wenig Eigenverantwortung zeigen und nicht erwarten, dass der Staat immer alles bezahlt.

Wenn man sich für Kinder entscheidet, dann wird man ggf. Abstriche machen müssen. Aber persönlich finde ich durchaus, dass der Staat schon relativ viel für Familien tut.

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deutschland hasst keine kinder. kinder kann jeder haben, mann muss sie sich auch leisten können. auch im süden ist das nicht anders, wo auch immer das sein mag. funktioniert die verhütung und ist genügend bildung vorhanden, leistet sich der durchschnittseuropäer so ca. 1-2 kinder. das setzt genügend betreuungsplätze voraus, damit mutti normal wieder arbeiten gehen kann. vorausschauend und prima läuft da die versorgung in frankreich

Bionalu  31.12.2022, 09:54

Wenn man erstmal weiß, dass man niemals zu Geld kommt...kann man auch gleich 4 Kinder bekommen... und ich denke, dass der Lohnausfall der Mutter für die ersten 6 Jahre sehr gut ausgeglichen werden sollte... So könnte jeder - ohne Angst - mehrere Kinder bekommen und erst arbeiten, wenn die Kinder schon 4 oder 5 Jahre alt sind.

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amica631  31.12.2022, 09:55
@Bionalu

klar könnte der lohnausfall der arbeitslosen mutter ausgeglichen werden - durch unterhalt des vaters.

ansonsten kann mutti wie alle anderen menschen auch mit ca. 1 jahr alter des kindes arbeiten gehen. entweder kann man sich kinder leisten oder man lässt es einfach

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Ein Land vermag nichts zu hassen.

wir aus dem Süden denken oder bzw. das Erfolgskozept in unser Leben ist ist eine Funktionierende Familie

Ja,
und weil das so toll funktioniert kommen so viele aus dem Süden hierhin, oder wie?

Nimm es mir nicht übel, wer immer noch nicht verstanden hat, dass die Menschheit sich dringend reduzieren sollte, hat wirklich gar nichts begriffen.

Lesgetitbaby  06.02.2023, 21:29

Ich bin dafür, dass Menschen nur 1 Kind selbst gebären sollten, und wenn sie mehr Kinder möchten, welche adoptieren sollten. Gibt ja genug Kinder, die kein Zuhause haben.

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Kristall08  06.02.2023, 21:43
@Lesgetitbaby

Ich würde mir von niemandem vorschreiben lassen, wie viele Kinder ich bekommen dürfte.

Eine solche Regelung bringt auch nicht viel, so lange manche Leute weiterhin Nachwuchs im Dutzend produzieren.

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Niemand hasst Kinder. Ansonsten wäre das was du über Deutschland schreibst erstrebenswert. Wir sind mittlerweile bei fast 8 Milliarden Menschen angekommen. Finde den Fehler wenn jedes Pärchen 3 oder mehr Kinder machen würde.

Weniger Menschen, nicht noch mehr braucht diese Welt!

Es wird nicht mehr lange dauern, dann wird die gesamte Welt über eine großangelegte Geburtenkontrolle sprechen. Das ist unausweichlich solange wir nur auf dem Planeten Erde festsitzen, das sage ich euch vorraus...

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Beruf und Interesse