Wieso glauben alle nur, was sie glauben wollen?

8 Antworten

Ich kann nur erklären, warum ich glaube, was ich glaube:

Es gibt - für mich - einfach viele Gründe (Belege, Beweise, Indizien oder wie man das nennen möchte) dafür, dass es einen Gott gibt, der uns erschaffen hat und dem es eben gerade gefallen hat, sich uns in der Bibel zu offenbaren (die Bibel selbst, die Historizität der Auferstehung Jesu, erfüllte biblische Prophetie, der rote Faden durch die Bibel, Gottes Heilsplan, dass wir die Ewigkeit "in unserem Herzen" haben (dass die Sehnsucht und das Wissen nach einer ewigen Existenz in uns verankert ist; wir merken und spüren, dass das Leben mit dem Tod nicht einfach vorbei ist), dass das Evangelium [= die "Frohe Botschaft" der Errettung durch den Glauben und Gottes Gnade, Liebe und Barmherzigkeit] die Präzision der Überlieferung der biblischen Bücher, die Schöpfung usw.).

5 Beispiele dafür:

Friedrich der Große fragte seinen gläubigen Reitergeneral von Zieten mal, wie er denn die Wahrheit der Bibel beweisen wolle. Von Zieten antwortete nur: "Die Juden, mein König, die Juden!"

Das ist erstaunlich, denn von Zieten konnte damals nur feststellen, dass die Juden, wie von der Bibel vorhergesagt, in viele Länder zerstreut wurden und ihre nationale Identität über so lange Zeit erhalten haben.

Heute können wir feststellen, dass noch viel mehr biblische Prophetie für das Volk Israel erfüllt wurde: Die Juden wurden wieder im angestammten Land gesammelt; diese Sammlung geschah aus vielen Ländern; die meisten nach Israel zurückkehrenden Juden glauben nicht an Jesus als ihren Herrn und Messias; die Staatsgründung erfolgt plötzlich und unter ständigen Konflikten mit den Nachbarstaaten; das Land beginnt nach der Ankunft der Juden aufzublühen.

All das beobachten wir direkt vor unseren Augen. Das sind weder Logikfehler noch ungenaue Prophezeiungen oder gar sich selbst erfüllende Prophezeiungen. Christen haben schon im 18. und 19. Jahrhundert gesagt, dass sich diese Dinge erfüllen würden, eben weil es in der Bibel steht.

Empfehlenswert ist auch dieser Artikel: Ist die Bibel wirklich Gottes Wort?

Nein, das ist wohl bei fast allen Menschen so und hat mit Glauben nichts zu tun. Ein solches Verhalten kann jedoch sehr unterschiedlich vorhanden sein.

Grundsätzlich glauben Menschen etwas das ihnen gefällt oder das sie interessiert oder sie in ihrer Meinung bestärkt meistens deutlich lieber wie das Umgekehrte. Es braucht wahrlich sehr viel Ehrlichkeit sich selbst gegenüber um dem nicht immer wieder zu erliegen und soviel Ehrlichkeit sich selbst gegenüber ist eher selten. Das Wesentliche daran ist jedoch nicht so sehr die Tatsache, dass dem so ist, sondern wie geht man damit um?

Du hast ein wunderschönes Paradebeispiel dafür geliefert wie man damit gerade nicht umgehen sollte, man sollte ein solches Verhalten nicht Menschen welche eine andere Meinung haben als man selbst als Triebfeder ihres Charakters und ihrer Ansichten unterschieben, denn man unterliegt dem ja selbst und meist sogar noch mehr wie diejenigen denen sowas untergeschoben wird, denn eine solche Unterschiebung gefällt dir vermutlich sehr und umso mehr bist du Opfer deiner selbst geworden, DU glaubst was du glauben willst, ob die anderen dies auch tun ist dabei unwichtig. - Einer solchen Frage fehlt jegliche Selbstreflektion und damit die Ehrlichkeit sich selbst gegenüber ohne die du der Sache niemals auf den Grund kommen wirst solange du dies so handhabst.

Deshalb beginne mit Ehrlichkeit dir selbst gegenüber und frage dich selbst was und weshalb du glaubst was du glauben willst. Hast du dies aufrichtig und ehrlich getan wirst du diese Frage anders stellen aber gewiss nicht so.

Meiner Erfahrung und Einschätzung nach, glaubt jeder nur das was er glauben kann!

Selbst wer in einer Religion groß wird, muss später nicht dabei bleiben.

Wer atheistisch erzogen wird, kann später ebenso zum Glauben kommen.

Denn:

Jeder hat eine eigene Entwicklungsgeschichte, aus der eine Meinung hervorgeht.

Jedes "Herz" hat unterschiedliche Prioritäten.

Wenn jemand in einer Meinung verharrt, dann weil es seiner aktuelle Prägung entspricht.

Leider gibt es auch in unserem Jahrhundert immer noch Menschen die keine freie Wahl in der Religionsfindung haben.

Daher komme ich zu anderen Faktoren:

Angst

nicht nur ein schlechter Ratgeber, sondern auch Methode um jemanden in seiner Meinung zu befangen und mental keine andere Aussicht sehen zu lassen. Gerade in fundamentalistischen Religionen.

Emotionale Sicherheiten

Der Mensch der sich in einer Religion wohl fühlt sieht keinen Grund zu einem Wechsel. Komfortzone. im Gegensatz zu einer Krisensituationen, in der ein Gläubiger ungläubig, aber auch einen Ungläubiger gläubig werden kann.

Es gibt also auch definitiv eine atheistische Komfortzone.

Manipulative Einflüsse

da gibt es nicht nur die Angst die man hier einreihen müsste - nein, das negieren anderer Vertrauensbezüge von wo man Informationen beziehen könnte um sich zu Glaubensthemen, zum persönlichen Weltbild, zum Selbstbild etc. sich umfassend eine eigene Meinung bilden könnte gehört dazu.

Oder einseitige Sichtweisen, auch die Informationsmanipulation, oder man will nicht als dumm dastehen (Appelieren an die Sicht "wie man dasteht"), Logikknoten, Zirkelschlüsse etc.

Wer weiß wie das Gehirn funktioniert kann nun mal auch Methoden verwenden um zum Beispiel seine Leser zu manipulieren, ohne das diese das merken. Man kann ohne Probleme mit entsprechender Schulung suggestive Sprachmnuster verwenden und sie in jeglicher Literatur einbauen um den Leser seine Meinung zu übertragen (egal ob atheistischer oder religiöser Natur), mit der Illusion das der Leser sich seine eigene Meinung bildet - das kann man zum Beispiel mit dem Milton Modell.

Jede Fremd-Suggestion wird dann mechanisch zur Autosuggestion, und man übernimmt Meinungen die man sonst nicht geglaubt hätte... mit der Illusion sich eine eigene Meinung gebildet zu haben.

Desinteresse

Der vollständigkeit halber. Wer kein Bock hat sich mit etwas zu beschäftigen der hat natürlich auch kaum interesse sich überhaupt eine Meinung zu bilden und plappert oft nur nach was andere so erzählen... um irgendwie cool rüber kommen zu wollen, oder so...

Es gibt noch eine ganze Reihe weiterer Faktoren, zum Beispiel das große Spektrum der subjektiven Meinung..

LG-B.


Kibiz2  21.09.2023, 19:52

Ich finde, du schreibst differenziert, umfassend und gleichzeitig bescheiden.Danke, mir macht das grossen Eindruck.

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Bast4321  22.09.2023, 10:39
@Kibiz2

Danke. Wenn es mal so weit ist darfst du gerne mein Nachruf verfassen... 🤔🤗😅

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Weil es unangenehm ist zuzugeben, dass man falsch gelegen hat.

Und falsch zu liegen kann auch bedeuten, viele Dinge umsonst getan zu haben. Das ist natürlich auch eine unliebsame Erkenntnis.

Oft ist es auch so, dass die Wahrheit unbequem & komplizierter ist.

Und dann hat es auch noch gesellschaftliche Gründe, da es die Beziehung zum Umfeld verändern kann, wenn man auf einmal etwas anderes glaubt & dazu steht.

Woher ich das weiß:Hobby – aktiv praktizierender Buddhist & belesen

Das ist bei allen Menschen so, nicht nur bei den Gläubigen.

Auch Du glaubst nur, was Du glauben willst. Wäre es anders wärst Du ein Mensch ohne eigenes Denken. Also komplett nicht lebensfähig.

Und ja, auch Gläubige denken. Auch wenn es so manchem "Atheisten" nicht gefällt: Glaube ist mitnichten irgendwas, das man ohne zu Denken schaffen kann.

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