Wieso fällt es mir so schwer, Hilfe anzunehmen?


01.08.2021, 16:40

Ich meine psychologische Hilfe*

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das fällt den meisten Menschen schwer, würde ich behaupten. Sie fühlen sich dadurch entmachtet.

Man kann die Einstellung dazu aber ändern - das ist das Schöne an der Sache. Wer dir hilft, bereichert dein Leben. Sag ja, auch wenn du es alleine machen könntest. Ich fühlte mich früher auch beleidigt, wenn Kinder mir im Bus einen Sitz anboten. Jetzt sage ich immer Ja, auch wenn ich lieber stehen würde. Hilfe annehmen hat mit Grosszügigkeit zu tun. Das Kochen ist auch so eine Sache. Meine Mutter will mir immer beim Kochen helfen. Das heisst nicht, dass sie es mir nicht zutraut oder ich es nicht alleine könnte. Sie möchte eine Rolle in meinem Leben spielen. Und die gewähre ich ihr gerne. Ausserdem musst du bedenken, dass das Allermeiste, was du hast, nicht deiner Eigenleistung entstammt: Gesundheit, glückliche Zufälle, Wohlstand - das ist alles hilfreich für ein zufriedenes Leben, wenn man es dankbar annehmen kann.

Auf der einen Seite scheinst du ja zu wissen, dass es dir vielleicht gut tun würde, wenn du psychologische Unterstützung annehmen würdest.

Auf der anderen Seite blockiert dich aber wohl auch etwas. Vielleicht kannst du den Blockaden ein bisschen auf die Spur kommen: Was für Gedanken hast du denn, wenn du dir vorstellst, Hilfe anzunehmen? Peinlich? Sich schämen? Ängstlich? ..... Dann wüsstest du schon mal mehr, was dir im Weg steht.

Und wenn du befürchtest, dass es dir schwerfällt über Gefühle zu sprechen, dann ist dafür ja eigentlich ein Therapeut da, dass er dich unterstützt, dich selbst besser kennenzulernen. So verstehe ich Therapie.

Hilfreich könnte es - als Selbsthilfe - auch sein, sich jeden Tag mindestens 3 mal zu fragen: "Wie geht es mir gerade?" Da lernt dein Geist, sich selbst zu erforschen und dem dann auch Ausdruck zu geben.

Akashy 
Fragesteller
 01.08.2021, 21:15

Vielen Dank!

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