Wieso entsteht durch die Erdrotation kein Wind?
Die Atmosphäre bewegt sich zwar durch die Reibungskräfte mit der Erde mit, kann aber theoretisch nicht gleich schnell sein wie die Erde weil zwischen der Erde und der Athmosphäre nur die Reibungskräfte wirken. Wieso spüren wir keinen Wind bzw. wieso bewegt sich die Luft gleich schnell wie die Erde. Theoretisch sollte die Luft sich doch immer langsamer bewegen, je weiter wir uns von der Erdoberfläche entfernen -> immer stärkerer Wind. Oder liege ich da falsch?
7 Antworten
Ist ja gar nicht so, die Erdrotation hat tatsächlich einen Einfluss auf die Winde:
Aufgrund der Drehbewegung der Erde werden die Luftbewegungen (Winde) auf ihrem Weg zum Nordpol abgelenkt. Die durch die Rotation resultierende Scheinkraft, die sogenannte Corioliskraft, bewirkt, dass auf der Nordhalbkugel die Winde nach rechts und auf der Südhalbkugel nach links abgelenkt werden. Polwärts strömende Luftmassen bewegen sich nach Osten und äquatorwärts strömende Luftmassen nach Westen. Dadurch entstehen die in den mittleren Breiten typischen Westwindlagen. https://www.eskp.de/grundlagen/naturgefahren/windsysteme-der-erde-935159/
Impulserhaltung. Reibung mit dem Boden ist nicht notwendig (und behindert auch nur wenig die Windströmungen).
Komisch, ich rutsche auf der Rolltreppe auch nicht nach unten, obwohl zwischen der Rolltreppe und mir nur Reibungskräfte wirken.
Die Gegenkraft entscheidet, die ist auf der Rolltreppe gering, nur der Luftwiderstand, und bei der Atmosphäre gleich null, denn darüber ist Vakuum.
Übrigens ist nicht jede Idee, die man mal hat, eine Theorie.
Solange die Gegenkraft gering ist, reicht die Reibung, um etwas auf der Stelle zu halten, bezogen auf den Untergrund.
Nimm einen Tisch, lege eine Tischdecke drauf und trage dann den Tisch durch die Gegend. Die Decke bleibt liegen. Montiere den Tisch auf einen PickUp und gib Gas, die Decke fliegt weg.
Über der Atmosphäre ist aber nichts, was die Luft wegwehen könnte, oder abbremsen.
Wenn Du z. B auf einen fahrenden Zug aufspringst, dann wirst Du zunächst in dem Waggon nach hinten geworfen aufgrund der Massenträgheit. Danach sorgen Haftreibeng, Rollreibung, Gleitreibung und diverse anstößige Körper dafür, dass Du nicht dauerhaft in Deiner ursprünglichen Bewegungs-geschwindigkeit verharrst, sondern endlich und dauerhaft die Geschwindig-keit des Zuges annimmst. Erst wenn der Zug bremst, hälts Du Dich fest, um ohne Sturz wieder auf die gewohnte Oberflächen-Geschwindigkeit der rotierenden und um die Sonne jagende Erde zu kommen.
Warum sollten bei der Erdatmosphäre andere Grundregeln der Mechanik gelten? Solange die Erde ihre Rotationsgeschwindigkeit nicht ändert, erfährt die Luft genauso wenig eine gegenläufige Kraft wie Dein Körper. Andernfalls müsstest Du selbst ständig entgegen der Erdrotation täglich die Erde umrunden, mit vielfacher Schallgeschwindigkeit!
Dessen ungeachtet beeinflusst die Erdrotation auf eine ganz andere Weise die Windrichtungen, nämlich über die →Corioliskraft. Dadurch entstehen z.B. rotierende Hoch- und Tiefdruckgebiete, Passatwinde und Meeresströmungen.
Tatsächlich entsteht durch die Erdrotation Wind.
Kannst du deinen zweiten satz bitte einmal umformulieren/erläutern? Ich habe wenig bis nichts verstanden ...