Wie wurdest du zum Atheisten?

15 Antworten

Ich war so etwa 10 Jahre alt, da habe ich meine Eltern gefragt, ob es Gott gibt.

Sie sagten mir: Man kann weder beweisen, dass es Gott gibt, noch kann man beweisen, dass es Gott nicht gibt.

Das fand ich damals so eigenartig, so dass ich meinte, dass es dann Gott wohl nicht geben könne.

Gott sei Dank bin ich mit 12 Jahren in den evangelischen Konfi gekommen. Und dort wurde vom Glauben gesprochen und das passte viel besser und hat mich so weit überzeugt, dass ich mein ganzes folgendes Leben weiter auf dem Weg des Glaubens bin. Ich bin froh, dass ich nur sehr kurz bewusst atheistisch leben musste.

Ich hatte schon ab der 4. Klasse große Probleme mit Religion, als die Lehrerin uns große Plakate von Gestorbenen im Feuermeer an die Wand hängte. Und sie beharrte darauf, dass alle Nichtgetauften in die Hölle kämen. Da rebellierte mein Verstand.

Seitdem, über das Abitur, über das Studium, hörte ich nicht auf, über die furchtbare Unlogik und Widersprüchlichkeit des Christentums zu grübeln, obwohl meine Eltern hochkatholisch waren und sie mich durch alles Kirchliche (Firmung, häufige Gottesdienstbesuche, Wallfahrten...) durchlotsten.

Auf die Idee, ein religionskritisches Buch zu kaufen, kam ich nicht. Ich wußte gar nicht, dass es sowas gibt - dabei gibt es hunderte. Aber damals war noch nicht dank Onlinebuchhandel jedes Buch per Klick prüfbar und in einen Bücherladen traute man sich bei dem Thema nicht zu gehen.

Aber bei Bekannten, wo ich übernachten durfte, stand so eines im Regal. Ich lieh es aus und las es wie ein Verdurstender sein Wasser trinkt. Seitdem habe ich noch 10 andere Werke studiert. Meine Überzeugung gegen den Gotteswahn wurde mit jedem Jahr verstärkt durch die eigenen Erlebnisse: Dass nämlich Führung, Fügung, Hilfe durch einen "liebenden Gott" nicht vorkam.

Heute habe ich nur noch Ekel vor dem betrügerischen Religionswahnsinn.

Ich muss sagen, dass ich an einen Urgrund, eine Urenergie glaube, den/die wir noch nicht erklären können, vielleicht auch nie werden erklären können. Dafür kann man von mir aus auch den Begriff Gott verwenden. Ich möchte das nicht tun. Im Namen Gottes sind schon so viele Verbrechen, Grausamkeiten etc. verübt worden, deshalb ist mir ein solcher „Gott“ unsympathisch, und ich möchte nichts damit zu tun haben. Gott hat sich auch niemals gegen diese Untaten, die in seinem Namen verübt worden sind, gewehrt. Man kann also annehmen, dass es ihn nicht gibt.

Diese Erkenntnis ist bei mir im Laufe der Beschäftigung mit Naturwissenschaften und Geschichte langsam gewachsen und zur Gewissheit geworden.

Für mich ist die Wissenschaft plausibel. Wie es erklärt wird und das Geschehen. Habe darüber auch viel nachgedacht.

Für mich ist es zu weit hergeholt. Es kann sein, dass es "jesus" gab, aber nicht so mächtig. Früher haben Leute auch alles geglaubt. "Hexen" wurden verbrannt etc.


WhiteGoku  23.10.2023, 13:57

Hexen wurden verbrannt, nur keine Hexer. ;)

Das Wissenschaft plausibel ist, leugnet kein vernünftiger Gläubiger. Daher ist dieser Bewegungsgrund unverständlich.

Vielmehr stützen viele Muslime und Christen sich auf die Wissenschaften um ihre Überzeugung zu stärken.

Der Islam hat über 1000 Jahre in den Wissenschaften dominiert, in Bagdad gab es Bibliothek mit 2 Millionen Büchern. Zu der Zeit umfasste die größte Bibliothek Europas nur einige Zehntausend.

Islamische Gelehrte, hatten oftmals auch einen wissenschaftlichen Hintergrund. Beispielsweise der Hodscha von Fatih Sultan Mehmet Han, Akşamseddin. Er hatte die Theorie der Bakterien zu einer Zeit, in der es keine Mikroskope gab.

Ohne den Islam wäre die Renaissance in Europa viele hundert oder gar tausend Jahre später gekommen.

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In meiner Jugendzeit der 70er Jahre interessierte ich mich für den Glauben aber immer in Verbindung mit kritischen Gedanken über Sinn und Unsinn.

Mit meinem Freund besuchte ich Filmvorführungen mit anschliessender Besprechung. Keine Ahnung ob es diese Kreationisten-Sekte mit christlichem Fundament "OneWay" heute noch gibt. Sie versuchten mit diesen kitschigen Filmvorführungen neue Mittglieder zu gewinnen. Ähnlich wie heute die ZeugenJehovas mit ihren naiven Wachturm Geschichtchen. Ich und mein Freund stellten aber nach den Vorführungen unbequeme Fragen wie, warum haben Adam und Eva einen Bauchnabel und ähnliches.

So kam ich eigentlich zur Überzeugung dass mich altertümliche Märchen nicht zu beeindrucken vermochten. Atheist bin ich dennoch nicht geworden, aber klug genug mich an der Wissenschaft zu orientieren.

Woher ich das weiß:Hobby – Der Glaube beginnt da, wo das Denken aufhört.