Wie wirkt Morphin?

2 Antworten

Was willst du denn genau wissen? Opioide wirken an Opioid-Rezeptoren. Davon gibt es verschiedene Subtypen, die wiederum unterschiedliche Wirkung haben können. 

Hier steht, was dann alles passiert: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Opioidrezeptor

beegina 
Fragesteller
 12.02.2017, 16:40

https://www.youtube.com/watch?v=BKMlHNqlQsM

http://schmerzliga.de/images/schmerzdaempfung-opioide.jpg

Ich habe diese zwei Quellen benutzt. Im Video ist es gut erklärt genauso wie beim Bild, bin mir aber nicht sicher, ob ich es "zu einfach" erkläre. Im Video wird gesagt, dass es zu einer Sucht kommen kann weil die Rezeptoren dann nicht funktionieren. Wurden sie mit dem Opioid blockiert oder so?

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theantagonist18  12.02.2017, 17:10
@beegina

Also das Video ist nicht ganz richtig, wie auch schon in den Kommentaren angesprochen wird. GABA wird nicht vermehrt freigesetzt, sondern weniger.

Das Bild sagt eigentlich nicht mehr als "Opioide hemmen die Signalweiterleitung". Das stimmt, aber erklärt sonst gar nichts ;)

Wenn du dir von außen Opioide zuführst, dann findet an den Rezeptoren eine Überstimulation statt. Der Körper erfährt Reize, die er über die Wirkung endogener Opioide nicht in der Weise erfahren würde. Wenn die Reize plötzlich wieder fehlen, dann spürt man das als Entzug. Des Weiteren muss bei vielen Opioiden auf Dauer die Dosis erhöht werden, da es zu einer Toleranzentwicklung kommt. Die Sensibilität der Rezeptoren nimmt ab. Die werden entweder inaktiviert oder gar internalisiert und teilweise sogar abgebaut (das nennt sich Down-Regulation; passiert häufig bei Überstimulation, nicht nur bei Opioid-Rezeptoren).

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beegina 
Fragesteller
 12.02.2017, 18:35
@theantagonist18

Wäre es richtig wenn ich sage: Morphin wird in den Blutkreislauf absorbiert. Eine Arterie bringt das Morphin dann in das Gehirn und überquert die Wand. Es wird dann von den Neuronen aufgenommen. Die Schmerzsignale bewegen sich vom presynaptischen bis zum postsynaptischen Neuron. Das Morphin heftet sich an den Mu-Rezeptor und blockiert diesen vom übertragen weiterer Schmerzsignalen. Es verlangsamt die Atmung. "Glückshormone" geben dem Körper ein euphorisches Gefühl und Freude. Da sich der Körper schnell an das Gefühl von Morphin anpasst, kann es zu Entzugserscheinung kommen sobald die Wirkung nachlässt.

Ab der Sensibilität der Rezeptoren habe ich es bloß halbwegs verstanden.

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theantagonist18  12.02.2017, 22:53
@beegina

Meinst du mit "Wand" die Blut-Hirn-Schranke? Wenn ja, dann richtig.

Opioide wirken an mehreren Rezeptoren, bei dir scheint es aber nur um die analgetische Wirkung zu gehen, oder? Dann sind die µ-Rezeptoren die entscheidenden, also passt (und ja, sie heißen "µ", wie der griechische Buchstabe).

Morphin bindet an µ-Rezeptoren und diese bewirken eine Hemmung der Signal-/Reizweiterleitung, also auch von Schmerzsignalen. Ich denke, wie genau das funktioniert ist nicht so wichtig bei dir? Die atemdepressive Wirkung wird über den µ2-Rezeptor vermittelt.

Den Rest kann man vereinfacht so sagen, ja.

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das ist ein Schmerzmittel, damit emfindet man keine Schmerzen und bewirkt auch eine als angehm emfundene Müdigkeit.

Bei schneller Einnahme über die Blutbahn oder Nasenschleimhäute bewirkt es auch Glücksgefühle.