Wie wird im Stellungskrieg vorgegangen, um den Gegner zu besiegen?

martinreschke  17.05.2022, 19:20

Meinst du das kriegerisch taktisch oder sexuell.

6 Antworten

Der Stellungskrieg war erstmals im 1.WK, das bedeutet das sich die Gegner in Schützengräben gegenüber liegen, die Entfernung konnte von 30 Metern bis zu 1 km sein

Der Gegner wurde "besiegt" mit Sturmangriffen, das bedeutet das die Infanterie (fußsoldaten) aus dem grabej stürmt um in den graben des gegners zu gelangen

Es ist aber ein bisschen komplizierter abgelaufen, zuerst schoss man mit der Artillerie (Haubitzen, Mörser, etc.) In die stacheldrahtverhaue und auf den graben des gegners, alle paar minuten verschob sich das feuer einige meter nach vorne bis es hinter den gräben angelangt ist und ein sperrfeuer bildete durch das die gegner nicht flüchten konnten, das Artillerie feuer diente dazu die stacheldrahtverhaue zu zerfetzten das die fußsoldaten einfacher hindurchkommen und die gräben der gegner zu zerstören und ihnen schon vor dem angriff viele verluste zu machen

Danach rückte die Infanterie, die gleichzeitig auf den graben des gegners losstrürmte um ihn zu übernehmen, das problem war jedoch das die gegner durch das Artilleriefeuer abschätzen konnten wann der angriff erfolgt und so waren sie schon vorbereitet.

Während die gegner auf den graben stürmten wurden sie mit mg feuer und Artilleriegranaten eingedeckt wer es bis auf 40 - 50 meter an den graben heranschaffte ohne durchlöchert oder zerfetzt zu werden schaltete man die mg's mit Handgranaten aus und stürmte dann weiter

Wenn man im graben angekommen war hatte man schon sein Bajonett auf, damit wurden gegner im Nahkampf erstochen, später im krieg wurden häufiger spaten verwendet da diese mehr wucht hatten, auch blieben die bajonette beim stich oft stecken und bis man es wieder draußen hat ist man selbst schon erstochen worden

In die tieferen bunker hat man Handgranaten geworfen um die Gegner zu töten

Wr der graben eingenommen richtete man sich ein und ließ wieder alles reparieren um einem Gegenangriff stamdzuhalten

Ich hoffe mein antwort hat geholfen lg

Bis heute bei den Russen hat sich da seit dem 1. WK nicht viel geändert.

Zuerst werden die gegnerischen Stellungen intensiv mit Artillerie und Mörsern beschossen. Die Verteidiger ziehen sich dann in ihre tief eingegrabenen Unterstände zurück und lassen das Feuer über sich ergehen. Mit Mörsern wird aus kurzen Entfernungen, also aus den Schützengräben der Angreifer geschossen. Das sind aber nur kleine Kaliber, die in der Regel einen gut gebauten Unterstand nicht durchdringen können. Mit der großkalibrigen Artilleriemunition kann man Unterstände ausschalten, sofern man einen Volltreffer landet. Das ist aber nicht so einfach, weil die Artillerie aus großer Entfernung schießen muss, und da beträgt die Streuung gut 100 m. Da einen Volltreffer zu landen ist purer Zufall.

Die Artillerie muss deswegen weit hinter den Linien stehen, um kein Konterfeuer zu riskieren. Konterfeuer bedeutet, der Gegner versucht durch Schallmessungen sowie durch die Messung der Flugbahnen der Granaten, die mit Radar ausgemessen werden, die Stellung der feindlichen Artillerie auszurechnen und genau dorthin zurückzuschießen, um die Artillerie auszuschalten. Das lässt sich nur durch eine große Entfernung hinter der Front vermeiden, wo die gegnerische Artillerie nicht mehr hinkommt. Die klassischen Kanonen haben eine Reichweite so um die 20 - 25 km.

Nachdem man längere Zeit die gegnerischen Linien beschossen hat, hofft man, diese kampfunfähig gemacht zu haben. Dann wird die Artillerie eingestellt, denn durch die große Streuung bestünde sonst die Gefahr, die eigenen vorstürmenden Truppen, die ja keine Deckung haben, zu treffen. „friendly fire" ist da sehr gefürchtet. Die Artilleristen haben dazu auch einen Spruch: "Wir kennen weder Freund noch Feind, wir kennen nur lohnende Ziele".

In dem Moment, wo das Feuer aufhört, rücken die Verteidiger sofort aus ihren Unterständen aus und besetzen die offenen Schützengräben, um den heranstürmenden Feind zu beschießen.

Der Sturmangriff erfolgt üblicherweise aus einem gemeinsamen Vorrücken von Panzern und Infanterie. Anhand der Gegenwehr merken die Angreifer dann, wie erfolgreich der Artilleriebeschuss war. Bei den Russen waren die bisherigen Angriffe gegen die ukrainischen Stellungen jedenfalls fast nie erfolgreich und sie mussten sich unter großen Verlusten wieder zurückziehen.

Neu ist hierbei, dass die Verteidiger Panzerabwehrraketen haben und damit herannahende Panzer schon auf gut 2 bis 3 km Entfernung bekämpfen können, sodass die Infanterie anschließend schutzlos dem MG-Feuer ausgesetzt ist, falls sie weiter vorrückt. Panzerabwehrraketen und schwere Maschinengewehre haben die Ukrainer inzwischen reichlich geliefert bekommen. Jedenfalls ist es nicht leicht, gegen einen eingegrabenen Gegner einen Durchbruch zu erzielen und wenn, dann nur unter großen Verlusten. Hier spielt die mangelnde Motivation der Russen eine große Rolle. Deren Soldaten haben nicht viel Lust, ihr Leben zu verlieren und brechen ihre Angriffe sehr schnell wieder ab, wenn Gegenfeuer kommt.

Das ganze Spiel könnte sich aber demnächst ändern, wenn die Ukraine mit moderner Nato-Artillerie M777 von den Amis und den Panzerhaubitzen 2000 aus Deutschland und den Niederlanden kämpft. Von den 90 offiziell angekündigten Haubitzen M777 sollen sich bereits 80 in der Ukraine befinden.

Den Unterschied machen nur zum Teil die Kanonen selber. Den Hauptunterschied macht die intelligente Munition, die damit verschossen werden kann. Das sind zum einen die 155 mm Excalibur-Granaten der Amis sowie der deutsch/italienischen 155 mm Vulcano-Granaten aus.

Diese Granaten können direkt vor dem Abschuss über einen Laptop mit GPS-Koordinaten gefüttert werden und das eingegebene Ziel treffen sie dann auf 5 m genau. Die deutschen Granaten haben zusätzlich die Option, dass sie mit Laser markierte Ziele beschießen können und damit sogar fahrende Panzer mit einer Präzision von 1 m treffen. Diese Genauigkeit liegt daran, dass die Granaten ausfahrbare Entenflügel haben, die am höchsten Punkt der Flugkurve ausgefahren werden und mit deren Steuerung die Granate das eingegeben Ziel anfliegt.

Zusätzlich können mit diesen Granaten Schussweiten von über 40 km erreicht werden ohne Einbuße der Präzision. Das liegt daran, dass sie hinten einen Gasgenerator haben, der Gas ausstößt und so die Verwirbelungen hinter der Granate, die den Luftwiderstand erhöhen, stark minimiert. Zum anderen kann die Granate mit den Entenflügeln in eine Art Gleitflug übergehen und so nicht direkt wieder ballistisch runterzufallen sondern eine starke gestreckte Flugbahn einnehmen.

Durch diese moderne Technik könnte der Stellungskampf in eine neue Phase eintreten. Die Ukraine stellt sozusagen das Testfeld dafür dar und ich bin selber gespannt, wie die sich auswirkt. Wenn die entsprechenden Koordinaten der Gegnerischen Unterstände, bereitgestellten Panzer, Kommando- und Versorgungsstellen durch die Satellitenaufklärung der Amis bekannt ist und in Echtzeit an die Artillerie gemeldet wird, kann diese sehr präzse und wirksame heftige Feuerschläge aus großer Entfernung außerhalb der Reichweite der russischen Artillerie austeilen.

Die amerikanischen M777 sind gezogene Haubitzen, also einzelne Kanonen, die von einem Lastwagen oder anderen Fahrzeug gezogen werden und dann erst aufgebaut werden müssen. Deren schnelle Verlegung ist nicht möglich. Um die vor Luftangriffen zu schützen wären die Gepard-Flugabwehrpanzer der Bundeswehr ideal.

Die deutschen Panzerhaubitzen haben da einen Vorteil. Die können innerhalb von 10 s 3 Granaten auf das selbe Ziel abgeben und danach sofort einen Standortwechsel vornehmen, wobei der Feuerleitrechner diese Standortverlagerung über GPS automatisch erfasst und für den weiteren Angriff berücksichtigt. Dadurch ist Konterfeuer praktisch nicht mehr möglich.

Über den Einsatz dieser neuen Technik wird man von offiziellen Stellen sicherlich nichts erfahren. Es gibt aber unbestätigte Gerüchte, dass bei dem schnellen Vorstoß der ukrainischen Truppen nördlich von Charkiw bis zur russischen Grenze und dem fluchtartigen Rückzug der Russen die amerikanischen Haubitzen eine entscheidende Rolle gespielt haben sollen.

earnest  18.05.2022, 08:00

WOW!

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Hamburger02  18.05.2022, 08:33
@earnest

Nur nebenbei:

Heute morgen lese ich, dass laut des Militärkommandos Süd der Ukraine innerhalb der letzten 24 h eine ukrainische Artillerieeinheit an der südlichen Front zwischen Cherson und Mikolajew wohl 110 Granten abgefeuert habe und damit mindestens 24 Fahrzeuge, darunter auch Panzer und eine Selbstfahrlafette, 2 Munitionslager sowie diverse andere "Technikeinheiten" vernichtet hätten.

Womit die geschossen haben, stand allerdings nicht dabei.

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Sturmangriffe der Infanterie beider Seiten auf die in den Schützengräben eingebuddelten Soldaten. Mit Unterstützung der eigenen Artillerie - die oft die eigenen Soldaten niedermähte.

Was insgesamt zu Hunderttausenden Toten auf jeder Seite führte.

Mit dem "Siegen" war es deswegen so eine Sache, an der Somme wie vor Verdun.

Gruß, earnest

Solange stand halten, bis aus nem Stellungskrieg ein Bewegungskrieg wird.

Geschieht dann, wenn Materialien/Ressourcen an der Front ausgehen oder sich die Verhältnisse verschieben.

Unterschiedlich. Im ersten WK hat man wohl Angriffswellen vollzogen um ein paar Meter zu erobern.

Jetzt guckt man wohl ob einer seine Nase aus der Deckung hält und knipst den aus.