Erklärung zum Stellungskrieg (1. weltkrieg...)

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Als Stellungskrieg würde ich den Krieg bezeichnen, bei dem sich die Gegner aus Stellungen heraus "bekriegten", ohne Bodengewinn zu erzielen. Im 2. Weltkrieg, den ich erlebt habe, gab es auch Stellungen. Es waren einzelne Panzerdeckungslöcher. Sie verliefen quer zur Front, waren etwa brusttief, schulterbreit und so lang, das man darin sitzen konnte. Die Löcher haben wir mit dem Infanteriespaten gegraben und das oft jeden Morgen, wenn auf dem Rückzug die Front begradigt, oder nach rückwärts verlegt wurde.

xXxulTIMatexXx  12.12.2010, 19:59

Du hättest am besten noch erwähnen sollen, dass du erst ab 1942 im Krieg warst, als hauptsächlich der Rückzug das Kriegsgeschehen auf Deutscher Seite bestimmte.
Davor gab es den Blitzkrieg, mit welchem man in kürzester Zeit ganze Länder überrennen konnte.
Er war ressourcenfreundlicher, während der Stellungskrieg häufig Materialschlachten beinhaltete.

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wolfgang11  13.12.2010, 13:58
@xXxulTIMatexXx

Es ist richtig, daß die Blitzkriege ressourcenfrendlicher als der Stellungskrieg war. Aber ein Krieg dauert halt vom Anfang bis zum Ende. Deutschland war zu Kriegsanfang bis zu den Zähnen hochgerüstet. Auch in den 5 Kriegsjahren lief die Rüstungsindustrie auf Hochtouren. All das Material war am Kriegsende vernichtet. Daz kommt das Material besonders der Wstmächte das eingesetzt wurde, nachdem sie Nachgerüstet hatten. Nicht nur an der Front, sondern auch die Unmenge an Bomben und das zerstörte Deutschland.

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Nein ! Der Stellungskrieg war keineswegs DEFENSIV. Das wäre er nur gewesen, wenn aus den Stellungen = Bunkern, Laufgräben etc. nicht geschossen worden wäre - wenn die Soldaten also nur auf dem Boden gehockt hätten und hätten sich verteidigt, sobald jemand zu ihnen in den Graben sprang.

Meine 175er Artillerie Batterien schossen 32,5 km weit (bis zu) und ggf. auch Atommunition. Sofern die Geschütze sich nicht eingegraben hätten, wären sie beim Abschuß - je nach Boden - 70 cm bis 1,5 m hochgesprungen. Das ist doch klar, daß das nicht defensiv war - auch wenn die sich aus dieser Stzellung nicht herausbewegt hätten.

wolfgang11  12.12.2010, 14:36

Woher kommt diese Weisheit. Ich war zwar nicht im 1.Weltkrieg, sondern im 2.(wäre sonst ja auch schon ururalt) Aber unsere 15cm Infanteriegeschütze konnten auf jedem Boden schießen. Das Rohr lief beim Abschuß einer Granate auf der Lafette zurück. Der Sporn am Ende der Lafette grub sich im Boden ein und nahm den Rest des Rückschlags auf.

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Donnerwetter ! Der Stellungskrieg war keineswegs materialaufwendiger als andere Formationen u. Vorgehensweisen. Bei der Offensive waren alle Sparten voll in Bewegung - mit enormem Einsatz ( Panzer, Kettenfahrzeuge,Jeeps, Kanonen,Funker, Sanitäter, Pioniere, Pferde,Flugzeuge,Späher, Nachschub und Logistik, S o l d a t e n). Ich habe als Kind den Stellungskrieg der Amerikaner in Luxemburg (Sauer) mitverfolgt und habe sehen können, dass sie echt pausierten und nach festem Reglement (Zeitabstand) mit Kanonen und Flak aus der Distanz eingriffen. Dann kam das Kommando zum Aufbruch und Angriff, da war materialmäßig aber was los !

Soll heißen: eine Partei konnte höchstens einige Meter vorwärtskommen, wurde dann aber vom Feind wieder zurückgeschlagen. Also blieben die Soldaten in ihren bereits vorhandenen Stellungen.

Ich glaube es weniger um das "entdeckt" werden als vielmehr um den Schutz vor feindlichem Beschuss. Dazu gab es Schützengräben, Bunker und Unterstände.