Wie wichtig war das Leben eines einzelnen Soldaten während des ersten Weltkriegs?

6 Antworten

Völlig wertlos. Man setzte damals mehr auf Masse statt Klasse.

Uninteressant, das ist aber normal bei jeder Art von Führung, insbesondere der militärischen.

Als Führer eines Zuges von Soldaten, nimmst Du Deine Soldaten evtl. noch als Einzelpersonen wahr und nicht nur als Gruppen.

Spätestens wenn Du mehrere Züge führst ist Dein Platz nicht mehr an der Front im direkten Kontakt mit dem geschehen. Du hast strategische Ziele und die Einheiten sind das Mittel diese zu erreichen. Das diese Einheiten Menschen sind, darf die Erreichung der Ziele nicht stören, denn auch die gegnerischen Einheiten die der Erreichung der Ziele entgegen stehen bestehen aus Menschen.

Wenn Du dann in einem Oberkommando sitzt, dann hast Du Heeresgruppen die aus Armeen bestehen die aus Verbänden bestehen welche aus Divisionen bestehen welche aus Regimentern bestehen welche aus Bataillonen bestehen welche aus Kompanien bestehen welche aus Zügen bestehen bei denen evtl. noch jemand wahrnimmt, dass sie aus Menschen bestehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Relativ wenig, es ging ihnen mehr darum, den krieg endlich zu gewinnen

Die soldaten wurden verheizt und dann wurde deren tod auch noch beschönigt mit sie sind auf den "feldern der ehre" gefallen... schreckliche zeit

Ich hab zu diesem Thema eine GFS gehalten

Woher ich das weiß:Recherche

Das Leben eines einzelnen Soldaten war für die Führung des regulären Militärs vollkommen uninteressant. Vor einem Angriff wurde z. B. kalkuliert, dass etwa 30 Prozent der Soldaten sterben oder schwer verwundet würden. Wenn es weniger waren, dann war die Aktion erfolgreich, wenn es mehr waren, dann musste der Verantwortliche das irgendwie rechtfertigen. Ganz anders war die Situation bei den Freiwilligenverbänden, die die Südfront gegen die italienische Aggression sicherten. Die Offiziere der Standschützenkompanien waren von ihren Leuten gewählt worden, sie kannten sie und ihre Familien und fühlten sich für sie verantwortlich. Sie hätten ihre Leute nie geopfert. Und gerade diese militärisch nicht ausgebildeten Freiwilligentruppen von ganz alten und ganz jungen Menschen, die jeden Verlust vermeiden mussten, hatten gegen die gut ausgebildeten und ausgerüsteten und im Verhältnis von 10:1 überlegenen Italiener, die von ihren Offizieren oft sinnlos in den Tod geschickt wurden, die größten Erfolge. Den Italienern gelangt kein Durchbruch. Im Brandtal bei Rovereto hat die dortige Standschützenkompanie mit ihren 450 Mann die angreifende "Brigata Roma" mit 5000 Mann zwei Monate aufhalten können. Die Italiener hatten enorme Verluste und rächten sich, indem sie alle Häuser zerstörten und alle noch verbliebenen Frauen vergewaltigten. Das sind die tragischen Opfer jeden Krieges.

Irrelevant dies lässt sich durch die angewandten Taktiken des grosangelegten artelleriebeschusses und der massiven sturmangriffe auf befestigte Stellungen belegen. Ein deutscher Marschall nannte das zynisch weisbluten.

Woher ich das weiß:Hobby – Aktiv in der Lokalpolitik. Lange politisch Interessiert