Wie wichtig ist Ruf der Uni beim Bachelor?

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Der Ruf der Unis spielt eigentlich keine Rolle, schon gar nicht in den Geisteswissenschaften. Außerdem kann man ja nach dem Bachelor problemlos für den Master die Uni wechseln. (Auch während des Bachelors natürlich schon, nach dem Master bietet es sich nur etwas mehr an.)

Das mit den "Elite-Unis" in Deutschand ist so eine Sache. Der Begriff ist etwas irreführend, weil die Unis, die seit nun fast zehn Jahren in mehreren Förderrunden im Rahmen der Exzellenzinitiative vom Bund gesonderte Mittel erhalten, sich zwar Eliteuni nennen dürfen. Dennoch sind es keine Eliteunis im Sinne der angelsächsischen Vorstellung. Denn es wird durch die Exzellenzinitiative weniger die gesamte Universität gefördert, sondern vielmehr nur bestimmte Bereiche (sog, "Exzellenzcluster"). In München profitieren dadurch vor allem die Bereiche Photonik, Proteinforschung und Systemneurologie. In den Geisteswissenschaften bzw. der normalen, grundständigen Lehre kommt von der Förderung kaum etwas an.

Von daher ist es zwar nett, wenn man behaupten kann, dass man an einer deutschen "Eliteuni" studiert, aber für den Großteil der Studiengänge dieser Uni ist das eher ein Marketing-Instrument als wirklich bedeutend.

Wenn du mich fragst, studiere eine Geisteswissenschaft lieber an einer kleineren Uni mit besserem Betreuungsverhältnis. Davon wirst du wahrscheinlich mehr haben, als von Massenveranstaltungen an einer Uni mit vermeintlich gutem Namen.

Ich würde vielleicht noch in den Raum werfen, dass es höchstens noch Sinn macht, Universitäten nach ihren Prof's zu bewerten. Wenn du etwas studieren willst, für das du dich wirklich interessierst, such dir den besten Prof aus. Natürlich wirst du nur ausgewählte Module an dessen Lehrstuhl haben, aber das kann dann einen Unterschied machen.

Ich habe z.B. einen Schwerpunkt gewählt, in dem der Prof deutschlandweit als Koryphäe gilt. Ich werde immer wieder auf diesen Namen angesprochen, wenn im beruflichen Umfeld jemand erfährt, dass ich an dieser Uni studiert habe. "Bei ihm ist ne 3, so gut wie woanders ne 1 oder?" etc. etc.


Der Haken hier ist schon, dass es hinterher nur ein Bachelor ist.

In den Geisteswissenschaften war die Bologna-Reform größtenteils ein Schritt nach hinten. Der meist eh schon total überlaufene Arbeitsmarkt ist nicht auf Absolventen mit so niedriger Qualifikation vorbereitet.

Interessiert nicht, es ist nur ein Bachelor. Abgesehen davon wird der etwaige Ruf einer Hochschule oder Universität überbewertet. Am Ende zählt die Leistung, das persönliche Profil und der individuelle Eindruck.