Wie wichtig ist eine Kladde im Aufsatz und wie kann ich mich in Aufsätzen verbessern?
Hallo Leute, ich wollte gerne mal von euch wissen, für wie wichtig ihr eine Kladde beim Deutsch oder Englisch Aufsatz haltet.
Ich handhabe das bis jetzt so, dass ich mir nie eine Kladde mache, was aber zu einer schwachen Struktur und somit Defiziten in der Note führt, jedoch ist die Zeit oft zu knapp, um eine Kladde anzulegen (90 Minuten sind einfach zu wenig bei der Menge, die man schreiben muss). Ich wollte fragen, ob ihr es trotzdem für wichtiger haltet, die Kladde anzufertigen oder doch mehr auf die Zeit achten würdet.
Mein Englischlehrer hatte bei mir angemerkt, dass ich es zwar gut formulieren könne, aber man merkt, dass ich "drauf losschreibe" und dadurch z.B. Strukturen geschwächt werden.
Außerdem fällt es mir schwer, einfach nur eine einfache Zusammenfassung eines Textes zu schreiben. Eine Analyse hingegen gelingt mir. Das hat man in meiner letzten Englisch-Klausur (es wurden alle Aufgaben einzeln benotet und zu einer Inhaltsnote zusammengefasst, die dann mit der Note der sprachlichen Leistung zu 50% verrechnet wird.) gemerkt. Ich habe in der Textzusammenfassung nur 5 Punkte (4), bei der Analyse hingegen 13 Punkte (1-).
Wie kann ich daran arbeiten?
Ich finde das sehr ärgerlich, da ich die schönen Noten immer an den einfachsten Aufgaben liegen lasse.
Danke schon mal im Voraus für eure Antworten
Gruß Sebastian
2 Antworten
Ja, man sollte erst 15-20 Minuten für Gedanken zur Struktur investieren und einen Entwurf für die Struktur machen.
d.h. man schreibt stichwortartig die Argumente auf, die man vorbringen will, und schaut, in welche Reihenfolge man sie bringt.
Beim Schreiben schaut man dann immer hin und her und streicht die Argumente ab, die man gebracht hat.
Einleitungen schreibt man übrigens mit Vorteil als Letztes (Platz frei lassen und später einfüllen), weil man dann schon weiss, wohin es geht und so den Leser leiten kann...
Dann muss man noch mindestens 15 minuten, besser 30 zum Durchlesen vorsehen.
Ich finde es eigentlich am besten, das Ganze 2x zu schreiben (also erst Entwurf, dann 1. Formulierung, dann 2. Formulierung), denn wenn der Text fertig ist kann man noch viel an Formulierungen feilen, und da muss man dann oft viel durchstreichen und drüber schreiben, da ist es schon besser, alles neu zu schreiben, aber dafür bleibt meist keine Zeit. Aber vielleicht genügend Platz zwischen den Zeilen lassen, um noch ausgiebig umzuformulieren, wenn man will...
Übrigens kannst du das Problem der Zusammenfassung mit Hilfe der STichwörter lösen:
- Du liest den Text und schreibst pro Absatz 2-3 STichwörter auf (während des Lesens, auf ein eigenes Blatt).
- Dann formulierst du den Text anhand der STichwörter in deinen eigenen Worten, (schaust nicht mehr auf den Originaltext, sondern nur noch auf das Blatt mit den Stichwörtern) je nach Länge musst du nachher noch etwas aufblasen oder Luft ablassen (Details hinzufügen oder streichen).
Das zwingt dich, schon während des Lesens eine Analyse zu machen: was ist die Hauptaussage hier? Wie geht die Geschichte weiter? Welche wichtige Info kommt hinzu?
Und du wirst feststellen, dass das Gedächtnis eigentlich ganz gut funktioniert, wenn man mit Analyse liest... d.h. das drumherum fällt einem dann wieder ein, wenn man das Stichwort sieht, weil man die Idee herausgearbeitet hat...
Ich habe nie eine Kladde gebraucht, aber meine Aufsätze saßen eben auch beim 1. Mal schreiben. Ich brauchte einfach nix zum erstmal-schreiben-um-dann-dran-zu-arbeiten. Vielleicht hilft Dir eine Kladde tatsächlich!