Wie werden die Sieger beim Wrestling ermittelt ü?
Ab und zu, schau ich mir 10 Sekunden von den ganzen Spektakel an und stell mir immer die Frage: Wenns alles gespielt ist - steht der Gewinner und alles schon vorher fest?
1 Antwort
Das entscheiden in erster Linie die sogenannten Booker/Writer. Es gibt verschiedene Faktoren, die dabei eine Rolle spielen.
Wohin man mit der Story will, wie gerade die Stimmung der Fans bezüglich der Story und Wrestler sind, wer gerade ein Momentum hat, wie die Merchandise Verkäufe sind, teilweise auch wieviele und welche Matches man schon in der Vergangenheit gewonnen oder verloren hat. Was für eine Historie zwei Gegner eventuell miteinander haben. Und natürlich auch wenn Verletzungspausen nötig werden.
Je nach Liga werden die einzelnen Aspekte auch sehr unterschiedlich gewichtet. Es gibt zum Beispiel Ligen, die aufs Storytelling weniger Wert legen und wo es eher ums Wrestling selbst geht. Oder auch umgekehrt.
In der Regel nimmt man auch Rücksicht auf die Wünsche und Meinungen von Titelträgern, alten Wrestling-Größen sowie Wrestler die einen großen Hype haben.
Wrestling lebt viel mehr mit und durch die Kommunikation mit den Fans und der Öffentlichkeit als andere Sportarten. Deswegen sollte das Gesamtbild immer einigermaßen stimmig sein.
Grundsätzlich stimmt es schon, was da steht. Der Artikel beleuchtet aber dann leider doch nur die eine Seite des Wrestlings. Nämlich das Storytelling. Kritisiert wird aber ja oft, wie du selbst schon sagst, dass der eigentliche Sport nicht wirklich echt sei. Und das ist eigentlich falsch.
Es ist natürlich richtig, dass bei den Basics vieles gespielt und inszeniert ist. Aber der Grund dafür ist, dass man dann eben auch Aktionen zeigen kann, die einem unter normalen Umständen das Leben kosten würden.
Die wichtigste sportliche Disziplin fürs Wrestling ist eigentlich die Körperbeherrschung. Und zwar in dem Sinne, dass man seinen Körper so gut kontrolliert, dass man in jeder Situation den richtigen Abläufen folgt, um Verletzungsrisiken bei sich selbst und bei seinen Kontrahenten zu minimieren. Gleichzeitig darf man aber eben auch vor den waghalsigsten Aktionen keine Angst haben.
Im MMA, Boxen und anderen Kampfsportarten geht es im Kern immer nur um die Basics. Tritte, Schläge, Verteidigungshaltung.
Wrestling-Fans langweilt das schnell. Beim Wrestling gehts um die bestmögliche Darstellung von bestimmten Archetypen. Also beispielsweise große kräftige Typen, die ihre ganze Kraft einsetzen, um ihre Gegner durch den Ring zu werfen, oder eher die Leichtgewichte, die dafür die komplexesten Salto Aktionen in der Luft zeigen, oder auch die Leute, die sich auf den Waffeneinsatz spezialisiert haben und wo auch oft viel Blut fließt.
Solche Dinge funktionieren nur, wenn sie bis zu einem gewissen Grad eintrainiert sind. Und wenn man sich auf den Kollegen 100% verlassen kann. Ein einziger Fehler kann einem das Leben kosten oder einen sein Leben lang behindert machen.
Verletzungen gehören darüber hinaus zum Wrestling Alltag dazu. Pause macht man dafür nur, wenn es wirklich schwerwiegende Verletzungen sind.
Wobei man sagen muss, dass die WWE ein schlechtes Beispiel für richtiges Wrestling ist, weil WWE versucht, es immernoch irgendwie kinderfreundlich zu gestalten. WWE ist ein Megakonzern, der leider einfach versucht Geld zu machen.
AEW geht da deutlich mehr in die Vollen.
Habs nach der ersten Antwort mittlerweile hier nachgelesen:
https://mediendiskurs.online/beitrag/wrestling/#:~:text=Tats%C3%A4chlich%20unterscheidet%20sich%20Wrestling%20in,Sieger%20beim%20Wrestling%20vorher%20fest.
Das ändert natürlich meine Sichtweise. Ich hab bis daher immer die Tatsache kritisiert, dass die Schläge nicht echt sind.