Wie werde ich strenger?
Ich habe manchmal das Gefühl, ich gehe mit manchen Menschen zu lieb um. Ihr Respekt gegenüber mir geht schnell verloren, sie verhalten sich als müsste ich alles machen, was sie mir sagen, als wäre ich auf ihre Hilfe oder eher gesagt auf ihre Befehle angewiesen. Ich möchte nicht mehr, dass mir jemand sagt, was ich zu tun habe. Jemand, der gar nicht das Recht darauf hat. Von meinen Eltern, Lehrern, allgemein Autoritätspersonen mal abgesehen... Wie schaffe ich es, strenger zu werden? Einfach nicht mehr Ja und Amen zu allem sagen oder reicht das nicht aus?
7 Antworten
Du mußt nicht strenger werden. Du mußt nur lernen, dich bzw. deinen Willen zu artikulieren und "Nein" zu sagen. Das reicht vollkommen.
Vielleicht glaubst du, lieb sein zu müssen, um geliebt und anerkannt zu werden? Ich mein, vor allem Mädchen werden doch immer noch gerne danach erzogen.
Du solltest dir in jedem Fall Widerspenstigkeit, Widerwillen, Rauhheit, Ablehnung, Eigenwilligkeit, Abneigung usw. erlauben. Das ist ja alles normal und kommt bei dir vielleicht etwas zu kurz. Ganz wichtig: erkennen, daß alles, auch wenn verpönt, mal für was gut sein kann ;-)
Finde ich ganz gut, daß du dich damit auseinandersetzt. Erlaube du es dir auch! Gib' deinen Impulsen Halt! Sag' du ja dazu! Sag' JA zum Neinsagen ;-) und Grenzen setzen.....
Ich kenne das "Problem" von mir recht gut... mein Berufsschullehrer sagte mal zu mir, ich wäre viel zu gut zu anderen & viel zu gemütlich.. würde mich kaum wehren & die Welt ist eben nicht so gut wie ich.
Ist aber oft auch Charaktersache. Ich bin ein eher ruhiger, gediegener Mensch der ungern streitet, kleinere Fehler akzeptiert um nicht streiten zu müssen & es eher gemütlich mag.. ich kann nicht wirklich unfreundlich zu anderen sein ---------> bestimmt und "bullig" kann ich schon werden wenn ich 'nen Grund habe, aber unfreundlich, schnippisch oder verletztend nicht. Ist nicht mein Stil & ich finde nichts schlimmer als Unfreundlichkeit und Arroganz.
Das heißt aber nicht, dass mir alle auf der Nase rumtanzen: Ich habe gelernt, durch meine Art mit anderen zu reden insofern Akzente zu setzen dass andere merken, wie ernst ich es meine & dass das auch kein Scherz ist, dass mein ruhiger Charakter kein Freibrief ist & ich durchaus auch eigene Meinungen sehr konsequent vertrete und durchziehe!
Es kommt m.E. aber auch auf die Ausdrucksweise und den eigenen Auftritt an -------> auf die äußere Erscheinung. Wenn ich z.B. mit Hemd & Sakko komme (bin 1,86 m "groß" & "mittelschlank", habe eine "kräftige" aber trotzdem ruhige Stimme) ist das schon eine Erscheinung, die lt. anderen irgendwas ausdrückt. Eine unter Umständen kleine, zierliche, schlanke Person mit leiser Stimme wird es da natürlich von vornerein schwerer haben als ein größerer, kräftiger Mann!
Man kann sich & seinen CHarakter natürlich nicht um 180 Grad drehen ------> das geht einfach nicht!! Aber man kann versuchen sich auf gewisse "Werte" zu besinnen, indem man einfach anderen zeigt: "Mit mir nicht!" Dazu muss man nicht mal unfreundlich werden, aber einfach Klarschiff machen indem man seine Positionen/Standpunkte vertritt, sich nicht alles bieten lässt und auch mal "nein" sagt oder "ich seh' das anders" & dann sachlich begründet: Mit Fachkompetenz, ehrlichen Worten & sinnvollen Worten kann man (fast) jeden überzeugen.
Ich hoffe, dir helfen zu können!
Alles Liebe :)
Klare Grenzen setzen.
Wenn dir irgendwer einen "Befehl" oder sonstiges geben möchte, dann kannst du diese Person darauf aufmerksam machen, dass du keineswegs sein Schoßhündchen bist.
Freundlichkeit ist eine gute Eigenschaft, sie wird nur schnell mit Schwäche verwechselt und genau da musst du aufpassen. Ich bin auch nicht zu allen Personen offen und freundlich - meiner Meinung nach muss man sich so eine Behandlung erst verdienen bzw. sich als würdig erweisen.
Edit: Freundlich in dem Sinne schon, ich behandle niemanden schlecht, aber halt nicht so sehr, dass ich bei A gleich B sagen würde.
Strenger ist wohl nicht der richtige Ausdruck dafür. Du musst nur nicht zu allem JA und AMEN sagen. Dann merkt man das man mit dir nicht alles machen kann. Komme mal zu mir in die Lehre.