Wie war die Erziehung früher?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Früher?

Was heißt früher??

Vor hundert Jahren hatten Kinder zu gehorchen entweder weil sie Kinder waren, oder wenn sie Arbeiten gingen, weil sie Untertanen waren.

Vor 500 Jahren wurde Kinder wie Erwachsene behandelt (früher vermutlich auch), sie mussten halt arbeiten und gehorchen, wie jeder andere auch.

Was bedeutet für Dich "früher"?

Ich schildere Dir jetzt mal meine persönlichen Erfahrungen, also nicht wissenschaftlich fundiert.

Ich bin in den 1980/90er Jahren aufgewachsen und beziehe mich in meinen persönlichen Erfahrungen auf diese Zeit. Heute arbeite ich beruflich mit Kindern/Jugendlichen, die weit überwiegend aus einem bildungsbürgerlichen Umfeld kommen. Das ist also meine Vergleichsgruppe.

In meiner Kindheit hatten wir sehr viel Freiheit. Wir haben draußen gespielt und unsere Eltern wussten oft nicht, wo genau wir waren. Handys hatte niemand. Und wir wurden auch nicht überall hinkutschiert. Zu Freizeitaktivitäten fuhren wir mit dem Fahrrad. Heute kenne ich viele Helikoptereltern, die ständig wissen wollen, wo ihre Kinder sind und was sie machen, und die die Kinder überall hinbringen, weil ihnen alles zu gefährlich erscheint. Wir sind da früher - glaube ich - eher selbständig geworden.

In meiner Kindheit war es nicht mehr üblich, Kinder zu schlagen, aber es war gesetzlich noch nicht verboten. Ich habe den Eindruck, dass von uns damals noch mehr Gehorsam verlangt wurde und unsere Eltern unsere Meinungen und Gefühle weniger ernst genommen/respektiert haben. Heute erscheinen mir Eltern oder Erwachsene generell da sensibler und respektvoller Kindern/Jugendlichen gegenüber. Das finde ich gut.

In dem Umfeld, mit dem ich zu tun habe, stehen Kinder schon früh unter immensem Leistungsdruck. Alle sollen nach der 4. Klasse den Übertritt aufs Gymnasium schaffen. Zu meiner Zeit gab es noch die Orientierungsstufe und man wurde erst nach der 6. Klasse auf die verschiedenen Schulformen aufgeteilt. Die Hauptschule galt noch nicht als "Resteschule" und es war nicht ehrenrührig, nicht aufs Gymnasium zu gehen. Viele Kinder aus meinem heutigen Umfeld machen in den Ferien Praktika, werden auf Sprachschulen im Ausland geschickt oder sollen anderweitig Auslandserfahrungen sammeln. Dabei wollen sie in den Ferien manchmal einfach nur Zeit mit Freunden verbringen und chillen. "Meine" Abiturient(inn)en haben Angst, dass die drei Monate zwischen Abi und Studienbeginn als Lücke in ihrem Lebenslauf gelten könnten. Ich habe oft den Eindruck, diese Kinder/Jugendlichen leben für ihren Lebenslauf und nicht ihr Leben. Zu meiner Zeit war das alles entspannter. Ich habe nach dem Abi "Harry Potter" gelesen und keinen Gedanken daran verschwendet, wie ich das in meinem Lebenslauf verkaufen kann.

Mein Mann hat als Kind Prügel bezogen, wenn er frech wurde. Meine Mutter ist vernachlässigt und als Bett gebuden und geschlagen worden. Es war aber nicht bei jedem so. Aber auf jeden Fall hatte man früher auch das recht dazu. Auch die Lehrer. Da hattest du pech, wenn die dich nicht leiden konnten.

Strenger - Eltern mussten gesiezt werden, Prügel waren ein anerkanntes Erziehungsinstrument, ...

Früher musste man mal im Haushalt helfen was ja nicht schlecht ist

Die Erziehung war früher ganz normal wie heute