Wie viele Geschlechter gibt es jetzt eigentlich genau laut der lgbtq community?

9 Antworten

Ich würde es am ehesten ausdrücken als "2*".

Weil, niemand streitet ab, dass es praktisch als 'Basis' des ganzen Geschlechtskonstruktes zwei Geschlechter gibt.
Und die anderen Geschlechter sind nichts komplett anderes, sondern bauen sich daraus auf. Egal ob wir jetzt von der Biologie oder der Psychologie sprechen.

Also, wenn du jemand fragst, ob er/sie ein Mann oder eine Frau ist, sind die Antworten sowas wie "Sowohl als auch", "Weder noch", "Mal so mal so", "Eins von beiden, aber nur ein bisschen" und so weiter.
Stells dir vor, als hätte jeder Mensch zwei Pegel für sein Geschlecht, einer ist 'männlich', einer 'weiblich'. Bei manchen steht einer auf 0 und der andere ist voll, manche haben beide komplett voll, wieder andere haben wechselnde Pegelstände, und so weiter.

Weitere Dinge werden manchmal benutzt, um dafür zu assistieren, sein Geschlecht zu beschreiben, insbesondere bei Leuten, die zb Autismus haben. Wenn also jemand sowas sagt wie "Mein Geschlecht ist wie eine Katze", dann meint die Person damit nicht 'Ich habe die Einbildung, dass ich eine Katze wäre", sondern die Person meint eher sowas wie 'Katzen haben ihren eigenen Willen, und meine Geschlechtsidentität ist auch davon geprägt, dass man sie nicht berechnen kann".

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin bisexuell und nichtbinär & kenne viele andere 'Queere'.

Diese Frage lässt sich nicht beantworten, da Menschen in ihren Empfindungen und Wahrnehmungen komplett individuell sind. Zumal Du in Deiner Frage auch offen lässt, was genau Du mit "Geschlechter" meinst.

Hallo Shyaiisn,

von der Genetik kann man mit der XX- und XY-Chromosomenkonfiguration von zwei Phänotypen sprechen, die man auch beobachtet. Denen wurden - über deren Fähigkeit, sich miteinander fortzupflanzen, damit Genetik zu vermischen - die Geschlechter weiblich und männlich zugeordnet.

Es scheint sich heute herauszustellen, dass eine eigene Wahrnehmung einmal von der Phänotypologie abhängt, aber auch von anderen Dingen, die möglicherweise mental - in einem Bild gesprochen: sich aus der Plattform - oder eigener Empfindung - wieder im Bild gesprochen: auf einer Applikationsebene - gegeben sind.

Man könnte jetzt sagen, dass aus den beiden biologischen Geschlechtern ein Kontinuum geworden sein mag. Ich gehe aber davon aus, dass wir eher von zwei Dimensionen sprechen, wobei die Dimension des biologischen Geschlechts mit der Dimension der Identifikation (Empfindung, Plattform) übereinstimmend oder abweichend sein kann. Ich gehe nicht von einem Kontinuum in der Identifikation aus, eher von einer abzählbaren wie auch immer großen Menge aus.

Es erscheint in der heutigen Zeit mit eigenen Beobachtungen wie auch einer gegenüber einem gesellschaftlichen Paradigma der rein biologisch genetischen Geschlechter heute freien Präsentation die Identifikation eine immer größere Rolle im Leben zu spielen, sich das biologisch genetische Geschlecht dem unterzuordnen, d.h. ein rein physisches Thema zu sein.

Auch ist beobachtbar, dass es in der Identifikation nicht notwendigerweise etwas Fixes gibt: dass wir auch hier wieder Dimensionen in jeweiligen Identifikationen, die mal mehr oder mal weniger prominent erscheinen, beobachten können.

Anlass dazu gibt mir eine Eigenbeobachtung: ich bin genetisch ein Mann, identifiziere mich auch als Mann, habe aber auch in der Identifikation eine prominente weibliche Dimension. Dass es jetzt in der Identifikation genau diese Dimensionen, die sich auf ein biologisch genetischen Geschlecht abbilden lassen, sind, mag Zufall oder auch nur ein Attraktor in meiner eigenen Wahrnehmung sein. Dabei könnte Letzteres sowohl über meine Plattform - also mental - oder auch über meine Empfindung - auch über Lebenserfahrung - in einer Linearkombination gegeben sein.

Vielleicht mögen Studien zeigen, wieviele Identifikationen mit welcher Verteilung existieren - aber auch wie sie sich begründen mögen. Das ganze Thema erscheint mir sowohl anthropologisch wie auch soziologisch sehr interessant.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Die Rede ist nicht von Geschlechtern, sondern Geschlechtsidentitäten. "Gender": https://queer-lexikon.net/2017/06/15/gender/
Eine genaue Anzahl zu nennen ist unmöglich.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Privatstudium und weitreichende Erfahrungen auf dem Gebiet

Geschlechtlichkeit ist ein Spektrum.

Genau wie es nicht nur "die" (weibliche) "Stupsnase" und "den" (männlichen) "Riesenzinken" gibt, gibt es auch nicht nur "die" (100%-ige) Frau und "den" (100%-igen) Mann, sondern auch noch alles mögliche dazwischen.

Und man kann es ggf. noch nicht mal anhand des äußeren Erscheinungsbildes erkennen (bekleidet schon gar nicht, aber ggf. nicht mal nackt - oder würdest Du z.B. Emily Quinn als "Mann" wahrnehmen?).

Da wäre es einfacher, alle Nasen in "Typ A" und "Typ B" zu unterscheiden, und dafür dann eine Bezeichnung zu wählen (z.B. "Stupsnase" und "Riesenzinken").

Macht natürlich auch niemand ...