Wie viel Kontakt zu den Eltern ist normal als erwachsener Mensch?

16 Antworten

Das kommt ganz auf die "Hintergrundstory" (Kultur, Verhältnis, Vergangenheit,...) & auch auf den Charakter an.

Da haben Kinder und Elternn völlig unterschiedliche Vorstellungen.

Eltern wünschen sich mindestens einmal pro Woche Kontakt per Telefon, Skype oder zumindest SMS.

Kinder stecken meistens bis zu den Ohren in der Bewältigung des eigenen Lebens und finden oft wenig Zeit für einen Kontakt (es sei denn, sie benötigen die Mutter/den Vater als Mittel gerade zur Lebens-, Aufpass- oder Umzugshilfe). Dass die Eltern flehentlich auf eine Kontaktaufnahme warten, habe sie gar nicht auf dem Schirm.

Das fängt ja schon in der Pubertät an. Das Kind soll spätestens um 23:00 Uhr zu Hause sein und dann wird die Party nochmal richtig lustig und es ist schon 1:00 Uhr. Weil es dem Kind gerade prächtig geht, kommt es garnicht auf die Idee, dass sich zu Hause eine Mutter im Bett wälzt und sich gerade Dinge ausmalt, die von Minute zu Minute schrecklicher werden.

Ich habe mal alle Autobahnmeistereien zwischen München und Heidelberg angerufen, dazu alle Krankenhäuser und Polizeiwachen in beiden Städten, weil meine Tochter versprochen hatte, anzurufen, wenn sie zu Hause angekommen sei. Leider kam eine Party des Wegs und schon war das Versprechen total vergessen. "Aber Papa, warum machst Du Dir den Sorgen, mir geht's doch gut, Du siehst wieder mal Gespenster!"

Leider ist das Wohlfühlen einer partymachenden Tochter kein wirksames Gegenmittel gegen Gespenster, die in dreihundert Kilometer Entfernung ihr Unwesen treiben.

Die Frage sollte nicht lauten, wie viel Kontakt "normal" ist, denn eine Norm gibt es dafür eher nicht.

Die Frage sollte lauten, wie viel Kontakt DIR gut tut!

Überlege Dir das mal und dann ändere ggf. Dein Verhalten (weniger  oder kürzere Telefonate, weniger oder kürzere Treffen etc.).

Es gibt Erwachsene, die jeden Tag mit ihren Eltern telefonieren und andere, die noch oder wieder bei den Eltern wohnen (nicht im Kinderzimmer, sondern z.B. in einer Einliegerwohnung oder so einer Art WG). Andere Erwachsene reden gar nicht mehr mit den Eltern oder nur noch im Streit. Einige haben gemeinsame Hobbys mit den Eltern oder nutzen z.B. ein Schiff oder Wohnmobil oder Hobbyausrüstung mit den Eltern gemeinsam. Andere haben gar keine gemeinsamen Interessen oder brechen den Kontakt komplett ab.

Aus meiner Sicht ist Qualität besser als Quantität: Ein Telefonat im Monat, bei dem man sich aber wirklich austauscht, ein Treffen alle paar Monate, von dem aber dann beide auch wirklich etwas haben (weil man sich etwas zu sagen hat oder etwas gemeinsam macht, das allen gefällt) ist besser als erzwungene tägliche Telefonate und wöchentliche Treffen, bei denen die Stimmung immer feindseliger (oder gelangweilter) wird. Seltene Treffen zu gemeinsamen Hobbys oder Restaurantbesuchen sind oft besser als häufige Treffen, bei denen keiner weiß, was er eigentlich sagen/ machen soll ("bei Mutti auf der Couch rumsitzen und die Kaffeetasse anstarren").


Tipp:

Eine ältere Bekannte von mir wohnt weit weg von ihren Kindern und bekommt von der Tochter regelmäßig Whatsapp mit Videos, schönen Sprüchen, kurzen Meldungen. Das freut sie immer sehr, sie muss dann nicht direkt mit der Tochter reden/ lange Telefonate führen und hat trotzdem das Gefühl der Zusammengehörigkeit/ Anteilnahme.

Warum sollte es da irgendeinen Maßstab für Normalität geben?

Wenn ich meine Eltern sehe möchte, dann gehe ich sie besuchen. Wenn sie mich sehen wollen, dann laden sie mich ein und ich schaue vorbei.

Ansonsten telefonieren wir halt jeden Tag einmal. 

?? hierzu gibt es keine "maßregel" und man sollte sich da auch nix einreden lassen. Wichtig ist das man selbst auf eigenen füßen steht und sich zwar mal anhört ich würde das aber so und so machen.

Aber eigene einscheidungen trifft und auch nicht mehr zu hause wohnst im Hotel mama ausser man hat kein geld und studiert usw..

Ob du dann täglich zum essen vorbeikommst, die eltern einkaufen fährst usw ist dann nicht so wichtig..