Wie viel Gewicht trägt eine waagerechte Gewindestange als Regalbefestigung?
Ich möchte einen Gegenstand an der Wand befestigen der ca. 25 kg wiegt und ca. 35 cm tief ist (in den Raum hineinragt). Ich möchte nun wissen welche und wie viele Gewindestangen ich dafür am besten nehme. Ich finde immer nur Angaben zur Zugbelastbarkeit von Schrauben/Gewindestangen. Wenn ich es richtig verstehe ist das aber ja eine Kraft die entlang der Längsachse der Stange wirkt. Viel entscheidender ist aber doch, wie viel sie aushält, wenn eine Kraft senkrecht zur Längsachse wirkt.
Ich habe eine Backsteinwand und könnte sicher 7 cm tief bohren. Die Stangen will ich mit Blitzzement in der Wand befestigen. Ich habe an acht M6er oder M8er Gewindestangen gedacht (also quasi 2 Winkel, die mit jeweils 4 Schrauben befestigt werden, senkrechter Abstand ca. 10 cm). Die fertige Konstruktion soll aus Sicherheitsgründen natürlich noch weit mehr als 25kg halten, mindestens mal 50 kg.
Wieviel Gewicht hält nun beispielsweise eine M8er Gewindestange bei einem Hebel von 35 cm aus?
4 Antworten
Hallo, allso so wie ich die Sache sehe willst du zwei Konsolen mit jeweils 4 Schrauben an die Wand bringen. Diese stehen 35 cm in den Raum und werden mit 25 Kg + Sicherheit von 25 Kg belastet. So lese ich deine Frage.
Ob du jetzt 6 oder 8 mm Schrauben nimmst ist fast egal wichtig ist das Wandmatt. und die Lochtiefe.
Es gibt von Fischer oder von Upat Schwerlastdübel diese werden mit einem 2 Kombonentenmatt. im Glasröhrchen geliefert.
Du Bohrst das Loch reinigst (ausblasen) dieses steckst das Glasteil rein und dann den Schraubbolzen mit der Bohrmaschine reindrehen, die mischt das Kleberzeug und verteilt es im Loch, dann läst du die Sache Ruhen und nach einer gewissen Zeit kannst du einen Elefant daran festmachen.
Ich habe zwei Treppenstufen 120 x 25 x 2 cm mit 4 8 mm Schrauben in einer Betonwand befestigt und die halten auch wenn 2 Personen die Treppe hoch gehen und das ist eine ganz andere "Hausnummer".
Schnellzement, zB Rakofix, würde ich nicht nehmen da das Zeug ja nicht sehr tief in das Loch kommt und die Hauptlast hat ja der Oberste Dübel mit Schraube auf Zug und nicht auf Last da ist so 2K Zeug von ganz hinten im Loch schon viel besser.
Die Frage ist etwas unklar.
Eine M8-Gewindestange, die horizontal 35cm aus dem Bohrloch herausragt und am Ende belastet wird, darf mit 2,9N in Querrichtung belastet werden. Das ist die klassische Berechnung bei Rohrleitungen, die mit Schellen an Gewindestangen an der Wand befestigt sind.
Eine Gewindestange kann man dieser Anbringung also knapp 300g am Ende tragen. Für 50kg brächte man also so um die 170 Stück M8-Gewindestangen. Bei M6 bräuchte schon deutlich mehr (0,9N pro Stange, also mehr als 500 Stück M6-Gewindestangen um 50kg Last zu tragen).
Allerdings werden in der Frage auch Winkel angesprochen. Aber was ist mit "senkrechte Abstand" gemeint? Der Abstand zwischen den zwei senkrecht übereinander angebrachten Winkeln, oder die Entfernung vom horizontalen Ausleger eines Winkels bis zur Schraube?
Im letzteren Falle kann ich eine Antwort geben, wenn der Winkel so angebracht ist, dass der horizontale Ausleger unten ist. Ein Hebelarm ist 35cm, der andere 10cm, und der tiefste Punkt, and dem der Winkel die Wand berührt, ist der Drehpunkt (quasi ein gedachtes Gelenk). Der Winkel wandelt die senkrechte Zugkraft der Last in eine horizontale Zuglast um. 35cm / 10cm * 50kg = 175kg. Das entspricht ca. 1716N (1,7kN). Für den Überschlag im Kopf könne wir auch einfach 1kN pro 100kg annehmen.
Selbst die billigsten M6-Gewindestangen (Festigkeitsklasse 4.8) schaffen 8kN in Längsrichtung und 4kN in Querrichtung (das sind die Scherkräfte, die hier nicht so interessant sind). Also ist Stahlversagen kein Thema in diesem Fall. Wie gut der komplette Anker aber die horizontale Zuglast aushält, hängt auch von der Wand ab. Beim Fischer VIS-V Injektionssystem darf, wenn ich mich recht erinnere (also nochmal selbst nachprüfen!), eine M6-Gewindestange so rund 0,25kN Zuglast aushalten - und das auch nur in einer Betonwand mit Festigkeitsklasse C20/25; bei undefinierbarem Backstein muss man selber entscheiden. Bei M8 dürften es 0,5kN sein. Die effektive Verankerungstiefe wird dabei mit 50mm (M6) oder 60mm (M8) angenommen. Bei mehreren Bohrlöchern müssen diese mindestens 40mm Abstand voneinander haben. Nach der Rechnung sollten also vier M8-Gewindestangen gehen.
Man kann die Lage etwas entspannen, wenn die Winkel einen längeren vertikalen Hebelarm hat. Entscheidend für den Hebelarm ist der Abstand zwischen die tiefster Stelle mit Wandkontakt und der Ankerschraube. Wenn der vertikale Hebelarm auch 35cm lang wäre, wäre die Zugkraft nur noch etwa 0,5kN (entsprechend 50kg).
Aber: wäre es keine Lösung, einen Bolzenanker in die Decke zu setzen? Voraussetzung ist natürlich eine Betondecke. Aber ein einzelner Fischer FAZ II 6/20 sollte schon über 7kN schaffen (in umgerissenem Beton, in gerissenem Beton deutlich weniger, aber immer noch deutlich mehr als genug, um 50kg zu tragen).
Das kommt auf das für die Gewindestange verwendete Material an. einen Hebel von 35 cm hast du nur, wenn die Stange 35 cm herausragt und am Ende das Gewicht hängt. Es kommt dann auf das Biegemodul der Stange an, wie weit sie durchbiegt. Aber das wird bei dir wohl gar nicht so der fall an. Sie dich doch mal auf den Seiten der Dübelhersteller (Tox, Fischer..) um. Dort findest du spezeille Schwerlastdübel für verschiedene Wandmaterialien mit Belastungsangaben.
Du wirst doch das Regal mit einer Halterung an der Gewindestange befestigen wollen und die Stange ragt nur 2 cm aus der Wand, oder?
"Backstein" ? Der Mauerstein ist etwa 11 cm breit und 8 cm hoch !
Da kommt ein 8er Dübel mit Schloßschraube hinein und hält das Schränkchen !
So hängen in allen Küchen die Oberschränke mit 450 mm Auslage !
Danke für die Antwort. Ich würde herkömmliche Stahlstangen verwenden, ggf. mit hohem Härtegrad.
Einen Hebel habe ich ja dadurch, dass das Gewicht 35 cm in den Raum ragt. Natürlich verteilt es sich gleichmäßig auf die 35 cm, daher ist der Hebel nicht ganz so stark wie wenn das gesamte Gewicht genau am Ende hinge. Aber es schadet ja nicht es der Einfachheit und Sicherheit halber so zu berechnen.