Wie viel g-Kräfte müssen Piloten aushalten?
Hallo ich wollte wissen wie viel G ein Jetpilot aushalten muss?
6 Antworten
In der Phantom befand sich immer ein G-Messer mit Schleppzeiger, den nur der Mechaniker zurückstellen konnte. nach jedem Flug wurde dieses Messgerät kontrolliert und bei 9 G ging die Maschine zur Überprüfung. Deshalb hat jeder Pilot diesen Grenzbereich tunlichst vermieden. 6 bis 7 G Richtung Kopf und 9 bis 10 G Richtung Füße im Druckanzug müssen Piloten aushalten können. Aus den Erfahrungen der Ju 87-Piloten weiß man das > 7 G der Pilot das Bewusstsein verlieren kann, daher waren die Ju 87 und auch die Ju 88 mit einer Automatik für das Abfangen ausgerüstet. Weiterhin weiß man, dass bei mehr als der Hälfte der Überlebenden Stuka-Piloten bleibende Hirnschäden festgestellt wurden. Ich habe einmal so einen Veteran kennengelernt und wahr doch sehr erschüttert über das menschliche Wrack.
Hi, also bei uns im Geschwader war bei -3 g Schluss in der Phantom und selbst im Kurvenkampf bei -2g. Schließlich hielt die F-4 ja strukturmäßig keine -7 g aus. Sie war ausgelegt auf +9/-3 g.
Es ist also sehr unwahrscheinlich, dass -7 g in Richtung Kopf auftraten. Der Flieger wäre auseinandergebrochen und die Piloten wären nicht nur menschliche Wracks, sie wären tot gewesen!
Hallo,
im Zentrifugentest bei der Bw stehen 9 g für 15 sec. an. Die zieht aber auch der Eurofighter mit voller Beladung nicht, eher "clean".
Für den Piloten viel unangenehmer sind negative G-Kräfte, bei denen das Blut aus den Beinen in den Kopf schießt und es zu einem sog. "Redout" kommen kann. Leider gibt es keine Möglichkeit, dagegen etwas zu tun und deshalb ist das Maximum (bzw. war zumindest mal) auf -2 g begrenzt. Ein Pilot hält also immer weniger aus als das Fluggerät.
Dies gilt natürlich für Beschleunigungen in Richtung Kopf > Füße bzw. vv. Bei einem Raketenstart, bei dem die Astronauten auf dem Rücken liegen, ließe sich eine Beschleunigung Richtung Brust > Rücken auch von deutlich mehr als 10 g aushalten. Aber soviel gibt es da auch nicht.
Entscheidend ist auch immer, wie schnell sich die Beschleunigung aufbaut und wie lange sie anhält. So werden bei einem Schleudersitzausschuss schon mal 14 g! erreicht und das auch in Richtung Kopf > Füße. Allerdings ist die Zeitdauer hier durch die Kanone auf rund 0,10 bis 0,12 sec. beschränkt. Das reicht aber, um die Wirbelsäule 1 bis 2 cm zusammenzustauchen. Da freut sich jeder Orthopäde. Das nach dem eigentlichen Ausschuss gezündete Raketenpack beschleunigt dann den Sitz länger, dafür aber auch langsamer, um den Piloten zu schützen.
Der Eurofighter, als Beispiel, ist zugelassen bis +9G / -3G
D.h. für Flugmanöver, bei denen größere G-Kräfte auftreten, ist das Flugzeug nicht zugelassen, da Schäden am Flugzeug entstehen können. Größere Werte will man vermutlich auch nicht ertragen. ;)
Sie werden trainiert maximal 12 g auszuhalten mehr geht nich
12g halte ich für übertrieben, hast du eine Quelle für diese Zahl?
Mehr als Bewusstlosigkeit geht nicht. Bei diesem Training könnten die Piloten schon mal aktiv bleiben.
bis zu 10-12 g manchmal sogar 15-18 g
Wenn das Flugzeug nur 9 g aushält (und dass selbst bei einem modernen Jet) und im "normalen" Dogfight rund 6 bis 7 g gezogen werden, wie soll der Pilot da 18 bis 18 g erreichen können?
Selbst bei einem Schleudersitzausschuss treten für rund 0,1 sec. "nur" 14 g auf. Deswegen traue ich den angegebenen G-Werten nicht. Hast Du da vertrauenswürdige Unterlagen?
