Wie umgehen mit einem aggressiven Chef?
Ich habe mich seit knapp zwei Jahren auf eine Teizeitbeschäftigung eingelassen mit einem ehemals guten Bekannten.
Diese Teilzeitbeschäftigung ist nun wegen Corona inzwischen meine einzige Einnahmequelle.
Seit ich bei diesem Bekannten, bei dem es zuvor nie einen Dissens gab, beschäftigt bin, komme ich wegen dessen aggressivem Benehmen aus dem Entsetzen nicht mehr heraus.
Das ist der inkompetenteste Vorgesetzte, den ich jemals in meinem Leben irgendwo erlebt habe: Launisch, großmäulig, möchtegernväterlich, sich mit fremden Federn schmückend, unbelehrbar, unerwachsen, unnachgiebig.
Das Pikante an dieser Situation ist, daß dieser "Chef" ca. 20 Jahre jünger ist als ich.
Und ich habe außerdem inzwischen den Verdacht, daß er sadistische Neigungen hat.
Bitte keine Antworten, wie: "Hau ihm eine rein", oder "Geig ihm deine Meinung
", oder "Kündige halt, und mach was anderes".
Hat jemand Erfahrungen mit solchen Situationen?
5 Antworten
Das ist das Problem der Abhängigkeit der Knechtschaft im Arbeitsleben. Dabei leider auch völlig unabhängig vom Alter des vorgesetzten Chefs bzw. der Chefin.
Ich kenne das auch von früher - spez. in jungen Jahren. Ich bin bereits Mitte 50. Mein ehemaliger Chef war jung, dynamisch, impulsiv, unausgeglichen, ehrgeizig. Nach Jahren kam raus, das auch private Probleme da mit eine Rolle spielten und er seine Launenhaftigkeit nicht selten an seinen angestellten Untergebenen aus lies wie auch bei mir. Es war echt schwierig und ich habe mich kaum getraut etwas zu sagen, weil ich - beruflich noch unerfahren - auch meinen Job nicht verlieren wollte. Nach weiteren Jahren habe ich mich nach und nach deutlich mehr getraut etwas zu sagen auch gegen ihn. Es musste einfach irgendwann mal raus, eher sachlich aber zunehmend bestimmt. Heute - ich bin bereits Frührentner - sind wir sogar per Du und er hat mir meine Ehrlichkeit sogar gedankt. Er ist nun älter, reifer und ruhiger.
Nun aber wieder zur Dir - mein gut gemeinter Vorschlag zur Vorgehensweise...
Bitte ihn um ein persönliches Gespräch bei passender Gelegenheit. Versuche ruhig zu erklären, was Dir objektiv aufgefallen ist und Dir diesbezüglich Schwierigkeiten bereitet, Deine Arbeit mit Freude, Motivation und Tatkraft auszuführen, so wie Du es aber möchtest und es normal ist. Rede sachlich ausdruckslos und auf Augenhöhe.
Werde selbst dabei nicht emotionell, falle ihm keinesfalls ins Wort, besser ihn erst mal reden lassen, um - im passenden Moment - ruhig, aber klar direkt zu argumentieren.
Die vermuteten negativen Eigenschaften allerdings welche, welche Deinen direkten Arbeitsbereich und Deine Arbeitsmotivation nicht beeinträchtigen, solltest Du dabei nicht erwähnen. Falls da - möglicherweise - auch private Dinge bzw. Probleme mit eine Rolle spielen dann geht es Dich (eigentlich) nichts an. Das ginge wohl zu weit...
Vielleicht würde er sogar selbst darauf kommen und Dich - wer weiß - sogar um Deinen persönlichen Rat bitten. Aber Du solltest ihm dazu besser nicht vorgreifen.
Ich hoffe, ich konnte Dir etwas helfen. Mach´s gut !
Dein Chef wird offensichtlich sehr stark vom EGO (hat jeder Mensch) beherrscht. Solche Menschen merken das noch nicht mal, weil ihnen nötige Objektivität und Sachlichkeit fehlt und diese so nur ihre eigenen Vorteile in den Vordergrund stellen.
Bevor es Dich psychisch krank macht (damit habe ich selbst markante Erfahrung !) solltest Du Dich ernsthaft damit befassen, diese Situation zu verlassen sprich Dir eine neue Arbeit zu suchen. Eine andere Lösung sehe ich ehrlich gesagt nicht.
Noch ein Tipp - bezüglich Arbeiten in Ruhe und ohne einen nervenden Chef bzw. nervende Vorgesetzte oder evtl. auch miese, mobbende Kollegen/Kolleginnen...
Werde - wie ich - Zeitungszusteller. Das geht auch im (steuerbefreiten) Mini-Job oder im sog. stundenmäßigen höheren "Midi-Job" (steuerabzugs-günstig). Die suchen ständig Leute, welche das zu Fuß, per Fahrrad und/oder Auto machen. Ich erhalte 24 Tage Urlaub und Krankheitstage (bis 6 Wochen) werden auch bezahlt.
Der Nachteil ist dass es i.d. Regel nachts ist, ja und ab und zu schlechtes Wetter. Der Vorteil, man hat nicht nur angenehme Ruhe, man kann sich dabei weitgehend selbst organisieren, keine Sommerhitze, kein Lärm. Ich mache das seit Jahren im Mini-Job sehr gerne ! Bin mit Mitte 50 erwerbsgeminderter Frührentner. Ja, wie schon oben geschildert, das frühere "normale" Ganztags-Arbeitsleben mit einem schwierigen Chef hat mich - neben privaten Dingen - ziemlich kaputt gemacht. Ich musste erstmal lernen öfters mal nein zu sagen. Leider war es schon zu spät. Ich wurde psychisch sehr krank und war dadurch nicht mehr voll leistungsfähig...
Ich habe genau das jetzt auch gemacht. Ich habe gekündigt.
Komme, was da wolle.
Es wird Dich innerlich befreien. Ich habe das selbst früher leider versäumt. Wer sich bereitwillig um neue Arbeit bemüht, der wird auch wieder welche finden.
So. Du willst also weder Gewalt anwenden, noch mit deinem Chef darüber reden, noch kündigen...was soll man dir denn da noch raten?
Über die Probleme wurde schon geredet: Es hat nichts genützt.
Dieser "Chef" hat seine Aggressionen nicht im Griff.
Er hat sein Temperament nicht im Griff.
Er hat sein Geschwätz nicht im Griff.
Dann bleibt dir wohl nur, dich entweder mit der Situation abzufinden oder eben doch zu kündigen.
Wenn das so einfach wäre.
Ich bin der Meinung, tyrannierte Untergebene sollten sich mal zusammentun, um gegen krankmachende Tyrannen vorzugehen.
kann nicht viel beitragen,aber hoffe es ist dennoch genug,manchmal muss man zurückstecken,damit man am leben bleiben kann,also deine geldquelle behalten,wenn dieser dennoch wirklich in deinen augen viel zu aggressiv und böswillig ist ,musst du schutz suchen ,wichtig ist nicht seelisch kaputzugehen ,deshalb wenn du da bleiben willst ,reden mit deinen nächsten,also gute freunde,frau ,familie immer darüber ,nehme deinen chef nicht zu ernst in dem was er sagt und bleib positiv und stark im herzen,solche menschen gibt es halt leider,aber lass dich nicht unterkriegen,das wird schon alles ,schönen abend noch und ich hoffe,andere können dir bessere beiträge liefern
Das ist alles mit Sicherheit gut gemeint:
Ich habe leider keine anderen Gesprächspartner als dieses Forum.
...muß man zurückstecken...
habe ich angewendet.
Inzwischen aber muß ich feststellen, daß mich das krank macht.
Chef sitzt am längeren Hebel .... mach deine arbeit und fertig.. wenn möglich sich nach einer neuen Arbeit umschauen.
Ich sehe zwei Jahre vor der Rente. Ich habe keine Kräfte mehr, mich nach einer neuen Arbeit umzuschauen.
Ja gut ... dann würde ich einfach die Situation ertragen und n paar mal mehr zum Arzt gehen, vielleicht eine Kur beantragen oder sowas ...
Mich interessiert eher, wie man solche Kerle (was ich nicht zum ersten Mal erlebe), auf ihr eigentliches Maß zurechtstutzen kann.
Gibt es für so etwas ein Forum?
auch mit 64 kann man als fachmann überall etwas finden .
oder variante : https://www.biallo.de/soziales/news/arbeitslosengeld-i-haeufig-eine-bruecke-in-die-rente/
Der 1. Satz ist nicht praxisgerecht. Fast alle Firmen suchen logischerweise fast immer Fachleute auf Dauer und nicht welche eher kurz vor der wohlverdienten Altersrente stehen.
Nur Workaholics oder solche verblendeten Menschen, welche egoistisch meinen, dass es ohne sie doch nicht weitergehen kann (statt Platz für jüngere - evtl. sogar Arbeitslose !) zu machen lassen sich weiterhin gerne in Knechtschaft ausnutzen...
Knechtschaft - sehr billige art ! schade ! Ich schreibe vom Fachmann !
Ich habe schon verstanden.
Ältere angestellte Fachleute werden nicht selten in ihrer Arbeitskraft - mitunter sogar noch bis Ü-70 - regelrecht ausgequetscht. Im Grunde selbst schuld sollte man so meinen, klar.
Für eine langjährige sehr erfahrene, hochqualifizierte Arbeitskraft müssen in den ersten 2-3 Jahren der Nachfolge nicht selten 2-3 neue Leute eingestellt werden, um die bisherige Arbeitskraft auszugleichen. Das kostet und wurmt den Arbeitgeber. Wobei es letztlich um Profitmaximierung geht und kaum um die Menschlichkeit.
Wie scheinheilig von Dir. Als wäre dieses Profitdenken nur in meinem Umfeld so, welches Du zudem gar nicht kennst. Ich stehe als Rentner übrigens nicht mehr im normalen Arbeitsleben und betrachte die Verhältnisse nun aus einer objektiven Unabhängigkeit heraus. Die Zeit und vor allem die geistige Klarheit dafür hat man im leistungsanfordernden Arbeitsleben - als (geknechteter) Arbeitnehmer - kaum...
Es ist halt so, daß wir so ein Gespräch, in dem alles zur Sprache kam, schon hatten.
Und ich ging davon aus, daß nun eine konstruktive Zusammenarbeit stattfinden hätte können.
Aber er hat nun mal seine Aggressionen und sein Temperament nicht im Griff.
Auch einmal Zurückstecken ist für diesen Menschen unmöglich.
Er bringt es fertig, mich mit falschen Bemerkungen zum falschen Zeitpunkt immer wieder aus der Fassung zu bringen. Ich werde krank.