Wie stelle ich die Verhältnisformel von Aluminiumbromid auf?
Hallo, ich komme bei derhier nicht weiter: Aluminiumbromid. Kann mir da bitte jemand helfen?
4 Antworten
Moin,
Aluminium ist ein Metall, Brom ein Nichtmetall. Vereinfacht gesehen, kannst du also davon ausgehen, dass sich hier eine Ionenbindung ausbilden wird. Das Metallatom gibt Elektronen ab, das Nichtmetallatom nimmt Elektronen auf. Beide tun das, um eine Elektronenkonfiguration zu erreichen, wie sie Edelgase von Natur aus haben, denn diese Konfiguration der Elektronen in der Hülle ist besonders stabil und deshalb günstig.
Aluminiumatome haben insgesamt 13 Elektronen in ihrer Hülle. Wenn sie davon drei Elektronen abgeben könnten, hätten sie nur noch zehn Elektronen, genau so viele, wie die Atome des Edelgases Neon. Da nach der Abgabe der Elektronen aber immer noch 13 Protonen im Kern des Aluminiumteilchens bleiben, würde das Aluminiumteilchen zu einem dreifach positiv geladenen Kation werden (13 Plusladungen im Kern gegen nur noch 10 Minusladungen in der Hülle macht einen Überschuss von 3 Plusladungen).
Al ---> Al^3+ + 3 e^–.
Ein Bromatom hat 35 Elektronen in seiner Hülle. Ein Elektron mehr und es hätte genau so viele Elektronen wie die Atome des Edelgases Krypton. Also sind Bromatome "gerne bereit", ein Elektron aufzunehmen, wodurch sie zu einem einfach negativ geladenen Anion würden (35 Plusladungen im Kern gegen nun 36 Minusladungen in der Hülle macht einen Überschuss von einer Minusladung).
Br + e^– ---> Br^–.
Soweit, so gut. Eine Verhältnisformel zeigt dir (zum Beispiel) an, in welchem kleinstmöglichen Verhältnis entgegengesetzt geladene Ionen zueinander stehen müssen, damit keine Ladung eines der beiden Ionensorten unkompensiert übrig bleibt. Wäre das Verhältnis Al-Kation : Br-Anion = 1 : 1, dann stünde drei positiven Ladungen nur eine negative Ladung gegenüber. Es blieben also zwei positive Ladungen unkompensiert übrig. Deshalb kann die Verhältnisformel von Aluminiumbromid nicht "AlBr" lauten.
Du musst dich daher fragen, wie viele Aluminium-Kationen und wie viele Bromid-Anionen brauche ich, damit sich alle Ladungen gegenseitig kompensieren. Dann kommst du schnell darauf, dass die drei positiven Ladungen des Al^3+-Kations durch drei Br^– -Anionen in ihrer Wirkung kompensiert würden. Das Verhältnis Al^3+ : Br^– muss daher 1 : 3 sein. Auf jedes Aluminiumkation kommen drei Bromidanionen. Darum lautet die Verhältnisformel von Aluminiumbromid
AlBr3
Alles klar?
LG von der Waterkant
Stimmt natürlich, aber ich dachte mir, wer so fragt, steht möglicherweise noch am Anfang, und da wollte ich ihm nicht gleich mit Dimeren, Elektronenlücken am Aluminium und Elektronegativitätsdifferenzen kommen, sondern eine vereinfachte Sicht der Dinge präsentieren. Natürlich ist es möglich, dass ich mit meiner Interpretation insofern daneben lag, als der Fragensteller bereits fortgeschritten ist, und gerade deshalb nicht auf die Verhältnisformel mit den korrekten Bindungsverhältnissen kommt. Wir werden sehen, was er dazu sagt...
Der Schüler wird das sicher nicht wissen. Vielleicht der Lehrer, der den Grundsatz hat, dass man auch nicht aus didaktischen Gründen falsches sagen sollte und deshalb explizit nach der Verhältnisformel fragt.
Man kann ja auch nur schreiben, das Al die OZ +3 annimmt und Br -1, ohne explizit von Ionen zu sprechen.
Ich bin auch auf Rückmeldungen neugierig.
In welcher Hauptgruppe des Periodensystems steht denn das Element Aluminium? Falls es dir zu mühsam ist, ein Periodensystem der Elemente zur Hand zu nehmen, kannst du diese Frage auch erfolgreich googeln.
Brom gehört zu den Halogenen, wie Fluor, Chlor, Iod und Astat. Welche Hauptgruppe des Periodensystems ist denn das?
Und was sagt und das über die Valenzelektronen aus?
Wie war das noch mit der Oktettregel?
So schwer ist das dann nicht mehr, auf die Formel von Aluminiumbromid zu kommen.
So wie bei jedem Stoff. Molares Verhältnis der beteiligten Elemente ermitteln.
Wie viele Valenzelektronen hat denn Aluminium, wo Br-Atome andocken und binden könnten...?
Dumm nur, dass AlBr₃ eine kovalente Verbindung ist. Summenformel Al₂Br₆.
Vielleicht war nicht aus Versehen nach der Verhältnisformel gefragt.