Wie sieht eine Beerdigung bei Atheisten aus?

9 Antworten

Wie sieht eine Beerdigung bei Atheisten aus?

Das es da keine feste Form gibt wie bei kirchlichen Beerdigungen, kann das sehr unterschiedlich sein. Die Angehörigen können die Trauerfeier bzw. die Beerdigung so gestalten, wie sie wollen.

Bei der Beerdigung meines Vaters war z.B. auch ein kathlisches Ehepaar dabei, wo sie nach der Beerdigung feststellte, dass ihr die gut gefallen habe, da sie mehr als die üblichen kirchlichen Beerdingungen individuell an den Verstorbenen angepasst und sehr würdig gewesen wäre.

Dafür erntete sie dann allerdings von ihrem strenggläubigen Ehemann einen ziemlichen Rüffel.

Ich kann nur für mich sprechen und sicherlich gibt es hier genauso viele Unterschiede innerhalb von Atheisten wie innerhalb von Gläubigen.

In Deutschland gibt es leider die Beerdigungspflicht. Hier wäre das günstigste eine Friedwiese/-Wald.

Wenn es nach mir ginge wäre eine noch günstigere Entsorgung zu bevorzugen. Hier muss man aber übers europäische Ausland gehen.

Am Ende sollen das diejenigen Entscheiden, die sich auch mit meinem Leichnam herumschlagen müssen, was für sie persönlich den effektivsten Nutzen aus wenig Aufwand und geringen Kosten darstellt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Es ist wohl überall Sitte, dass ein Mensch am Ende seines Lebens - egal, an was er geglaubt hat - nicht einfach nur verscharrt wird, sondern jemand aus seinem Umfeld (Familie, gute Freunde) den Abschied in irgendeiner Form würdig gestaltet.

Ich war mal bei einer Beerdigung der Mutter einer Freundin, die den Unitariern angehörte.   Unitarier sind eine freie, nicht-christliche Religionsgemeinschaft ohne religiöses Dogma.

Die Beisetzung war gut organisiert; bevor der Sarg herabgelassen wurde, hielt ein Prediger eine Ansprache, die mich sehr beeindruckt hat. Im Grunde ging es um natürliche Wahrheiten wie (sinngemäß) 'es kann nur Neues nachrücken, wenn Altes die Erde verlässt', was ja im physikalischen Sinne vollkommen korrekt ist, sowie anderes in der Art. Die Art und Weise, wie der Redner dies vortrug, war getragen und eingängig.

Ob und welche Art von musikalischer Begleitung es damals gab, erinnere ich nicht mehr.

Durch die guten Worte über die Verstorbene und die würdevolle Atmosphäre angesichts des Todes blieb ein Gefühl zurück, dass hier ein Leben seinen folgerichtigen Abschluss gefunden hat, den wir alle einmal erreichen.

Wie wahrscheinlich bei jedem anderen auch. Entweder die Familie steht an einem Grab, dann liegt man in einem Sag mit schönen Kleidern angezogen oder eine Urne wird in die Erde gebracht. Oder man wird übers mehr verstreut oder was auch immer.

Ich persönlich hoffe dass mir der Tod durch die Technologie der nächsten Jahrzehnte erspart bleibt, aber sonst, ganz normal wie bei Christen auch, nur halt ohne Gebet und Gottesdienst.


NoIimit  17.11.2021, 03:01

Da kannst du lange hoffen.

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