Wie setzt sich der Preis von Goldschmuck (Goldketten) zusammen?

10 Antworten

Wie jetzt? Du kannst doch die Rohform von Gold nicht mit der verarbeiteten vergleichen. Sonst musst du dir eben 12 Gramm Gold kaufen und dir selber eine Kette draus machen. Ein Kilo Mehl ist schließlich auch billiger, als ein Kilo Brot.

Nein diese Preise sind nicht "übelst teuer".

Man muß im Zeitalter des Internet unterscheiden zwischen billigst und z.T. schlechtest verarbeitetem Schmuckimport, z.B. China und Qualitätsware in unseren Geschäften. Außerdem wird bei diversen Angeboten, z.B. auch in manchen Anzeigen von "Gold" gesprochen, wo es nicht echtes Gold ist, aber die Texte so gestaltet sind, daß ein Laie drauf reinfällt.

Will mal kurz den Werdegang einer Kette erklären:

Gold wird nicht so gefunden wie es aussieht, wenn wir es kaufen. Die Goldwäscher müssen bezahlt werden. Dann wird das Gold bearbeitet um für Goldschmiede brauchbar zu sein. Es wird in unser Land importiert, da kommt Zoll drauf. Ein Abnehmer, Großhändler, verkauft es dann an Schmuckfabriken, Juweliere oder Goldschmiede.Dieser Großhändler hat Verwaltungskosten (Personal, Steuern etc.) muß aber einen kleinen Gewinn machen, um existieren zu können.

Schmuckfabriken brauchen, um Muster herstellen zu können, wonach die Ketten gefertigt werden, Entwicklungsarbeit (Entwurf, Geräteeinstellung, Personal) und haben Verwaltungskosten, wie vor erklärt.

Solche Ketten werden von Juwelieren gekauft, die sie einfach weiterverkaufen, wobei diese ebenfalls Verwaltungskosten haben: Steuern, Beiträge, Miete, Personal. Manche haben weniger Kosten durch Mengeneinkauf und Verzicht auf Personal.

Für Goldschmiede gilt das gleiche. Juwelieren, wie Goldschmiede können ohne kleinen Gewinn nicht existieren.

Ein anderer Vergleich, angenommen Du bist Ingenieur, hast einige Jahre dafür studiert, hat Dich oder Deine Eltern einiges gekostet. In Deinem Job möchtest Du sicher entsprechend ein Gehalt bekommen, um Deine persönlichen Gegebenheiten bezahlen zu können. Was würdest Du sagen, wenn Dein Chef Dein Gehalt auf den Level einer Aushilfe reduzieren würde?

Woher ich das weiß:Recherche

Der Wert eines Schmuckstücks besteht doch nicht nur aus dem Materialwert - das ist doch absurd - wovon meinst Du denn, soll der Juwelier leben, wenn er keine Gewinnspanne hätte? Von nix?

Ausserdem wird selbstverständlich auch die Goldschmiedearbeit mitbezahlt, je nachdem wie aufwendig der Schmuck gestaltet ist, und es werden natürlich sämtliche Kosten des Geschäfts umgelegt: Miete, Strom, Nebenkosten, Löhne, Gehälter Sozialabgaben - sowas nennt man Wirtschaftskreislauf. Wie soll das denn funktionien, wenn Waren zum Selbstkostenpreis verkauft würden?

Oder glaubst Du ernsthaft, es würde Produkte angeboten, ohne dass es ein Gewinnspanne für den Händler gibt?

Bei Schmuck ist allerdings tatsächlich so, dass man beim Wiederverkauf meistens wirklich nur den reinen Matrialwert bekommt ausser es handelt sich um ein ausgefallen schönes Einzelstück und keine Industrieware, das hochwertig verarbeitet und eine Handarbeit eines Juweliers ist - darauf muss man achten wenn man Schmuck als Geldanlage kaufen will. Ramsch für viel Geld gibt es überall, auch beim Juwelier.

juergen63225  09.12.2018, 09:04

so ist es .. ein Geldanlage sind neue Schmuckstücke sicher nicht .. ich finde die Aufpreise auch viel zu hoch, besonders wenn es sich um Massenware handelt wie industriell gefertigte Ketten.

Aber der Kunde will halt Neuware mit Samtschachtel etc ..

Gebrauchtware gibts viel günstiger. aber die ist dann eben "gebraucht" mit Kratzern und Kerben.

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Wenn du Goldschmuck kaufst, bezahlst du in erster Linie für das Design. Im Verkauf ist jedoch in den meisten Fällen nur noch der Materialwert ausschlaggebend, da sich die Mode zwischenzeitlich gewandelt hat und es für den Ankäufer einen zu hohen Aufwand bedeuten würde, den Käufer zu finden, der sich für das spezielle Design gerade interessiert.

Wenn du Gold zum Goldpreis willst kauf dir einen Goldbarren.

Logischerweise muss man für die Herstellung von Schmuck Design und Arbeit bezahlen. Je mehr fachwerklich hochqualitative Arbeit desto teurer.