Wie Schimmelproblematik in einem kalten Eingangsflur mit Außenwänden reduzieren (Elektronische Lüftung, (Infrarot)Heizung, Luftentfeuchter)?
Ich habe eine Schimmelproblematik in einem Eingangsflur einer Wohnung. Diese hat keine Heizung und hat dazu 2 Außenseiten. Die Temperatur der Räume liegt also zwischen Außentemperatur und Innentemperatur (8 - 20 Grad).
Der Raum hat sonst keine Entlüftung und bekommt seine Luft dann eher durch die 2. Tür zur Wohnung (normale einfach Innenraumtür). Bei der Renovierung wurden Kalziumsilikatplatten installiert, die etwas der Feuchtigkeit aufnehmen sollen. Das scheint aber nicht zu reichen, wenn die Mieter nicht regelmäßig lüften (täglich, stoßweise).
Folgenden Lösungsmöglichkeiten bieten sich an:
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Raum aufwärmen: Heizkörper installieren und Raumtemperatur so ehöhen, damit der Taupunkt auf der Außenwand erhöht wird (A. Elektisch evtl. Infrarot (günstiger) / B. Installation (aufwendiger))
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Raum entlüften (abkühlen): Lüftungslöcher in die Wand bohren (evtl. mit Ventilation und Zeitsteuerung) und Gummis aus der Türdichtung (Glastür) nehmen, damit Luft zikulieren kann. Dadurch fällt aber die Raumtemperatur zusätzlich und die Holztüre wird deutlich kälter. Evtl. Taupunkt dann dort.
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Elektischer Luftentfeuchter. Ich kenne die Dinger und glaube, dass wird keine gute Lösung (Stromverbrauch, Abwasser, Lärm)
Hat jemand Ahnung von der Thematik und kann dazu eine Empfehlung abgeben. Gerade das Thema Infrarot-Heizung interessiert mich, da hier die Installation wahrscheinlich deutlich einfacher möglich ist.
Danke vorab für Rückmeldungen!
3 Antworten
Normalerweise reicht es eigentlich, wenn in Bad und Küche bei oder unmittelbar nach Verdampfungsvorgängen gelüftet wird. Die relative Luftfeuchte lässt sich mit einem Hygrometer kontrollieren (6 bis 12 Euro).Infrarotheizung ist auf jeden Fall eine gute Lösung (elektrische IRH oder mit wasserführendem Heizkörper des Bautyps T 10). Am besten an der Außenwand anbringen (in üblicher Heizkörperposition, also in Bodennähe).Beim Infrarotheizen ist die Lufttemperatur (am Thermostat einstellen) normalerweise im Schnitt 1 °C geringer als die Hüllflächentemperatur. Falls eine Wandfläche dann immer noch zur Taupunktbildung führt, liegt eine extreme Wärmebrücke vor. Dann hilft nur eins: ordnungsgemäß vorgenommene innenseitige Dämmung!Dein Physikfreund
Viel einfacher und sinnvoller:
Einen Heizkörper installieren, damit geheizt werden kann und zusätzlich eine Wohnraumlüftung installieren (hört sich jetzt teuer an, ist es aber nicht). Das Ding kostet ca. 250 € und wird in die Aussenwand eingebaut. Es läuft 24 Stunden rund um die Uhr. Bläst 70 Sekunden Luft rein und bläst 70 Sekunden die Luft raus - ständig im Wechsel - mit Wärmerückgewinnung! Es hat nur 3 Watt...
Es ist dann völlig Wurscht, ob die Mieter lüften oder nicht. Das Gerät lüftet.
Das Problem ist wohl, dass der kühlere Flur die Luft aus der wärmeren Wohnung bekommt. Warme Luft kommt in den kühleren Flur, durch die Abkühlung steigt die relative Luftfeuchte, erreicht an den kalten Wänden den Taupunkt und kondensiert aus. Die Folge sind feuchte Wände und Schimmelbildung.
Entweder dafür sorgen, dass die Luft aus der wärmeren Wohnung nicht mehr in den kühleren Flur kommt. Oder den kühleren Flur mit einer Heizung auf die Temperatur der restlichen Wohnung erwärmen. Vor allem die Oberflächentemperatur an den Außenwänden sollte erhöht werden. Luftentfeuchter und Lüftungslöcher dürften eher weniger bringen.