Wie schafft man das [Buch schreiben]?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallöchen,

die Formateinstellungen sind erstmal völlig unwichtig. Das kannst du machen wenn du fertig bist.

Je länger deine Geschichte ist, desto systematischer solltest du an die Sache heran gehen, um Kontinuitätsfehler zu vermeiden.

Ich empfehle folgendes Vorgehen:

  1. Verwandle deine erst Idee mental in eine Geschichte. Überlege dir, was du erzählen möchtest, worum soll es gehen, welches Genre soll es sein. Entwickle aus dieser Idee einen ganz groben Plan, was passieren soll.
  2. Entwirf daraus einen groben Zeitstrahl. In welcher Reihenfolge laufen Ereignisse ab, damit sie Sinn ergeben und die Geschichte glaubwürdig erzählen. Überlege dir hier die grobe Handlung, die Konflikte, die Lösungen, die Twists.
  3. Erschaffe Charaktere mit Tiefgang. Die Charaktere sollten eine eigene Geschichte haben, zumindest die wichtigen. Durch eine eigene Hintergrundstory wirken Charaktere glaubwürdig, lebendig. Die Hintergrundgeschichte eines Charakters sollte das Verhalten des Charakters erklären. Im Laufe deiner Geschichte kann sich ein Charakter dann weiterentwickeln, dadurch wirken sie wir echte Menschen.
  4. Teile deinen Zeitstrahl in einzelne Kapitel ein. Das hilft dir, den Überblick zu behalten und die zeitliche Reihenfolge einzuhalten. Diese einzelnen Kapitel teilst du dann wiederum in einzelne „Szenen“ ein. Das sind dann die konkreten Handlungen, die du letztendlich beschreibst.
  5. Entwickle die Charakterkonstellation. Welche Beziehungen haben die Charaktere zueinander. Wer tritt wann auf und wer trifft wen und wann, um die Handlung erzählen zu können. Das kannst du in deinen Zeitstrahl grob rein schreiben.
  6. Überlege dir interessante und ungewöhnliche Handlungsschauplätze. Klar, man kann Szenen im Park beschreiben, in der Schule oder im Supermarkt. Das Genre deiner Geschichte ist für die Handlungschauplätze wichtig. Egal ob Fantasy oder Kriminalroman, versuche, mit deinem inneren Auge in deiner Geschichte einzutauchen und dir die Orte aktiv vorzustellen, an denen die Szenen spielen. Das hilft dir, die Orte zu beschreiben und du kommst dabei auf weitere gute Ideen.
  7. Der Plott: Leser mögen Überraschungen. Klassischerweise eine unerwarteten Twist, oder mehrere. Dieser sollte allerdings nicht einfach so passieren, dann wirkt er unglaubwürdig. Überlege dir am besten einen Twist, ordne ihn in deinen Zeitstrahl ein und hinterlasse während der Geschichte davor subtile Hinweise, die auf den Twist hindeuten. Nicht zu auffällig, sondern unterschwellig. Sodass der Leser beim Twist das Gefühl hat, ein großes Puzzle setzt sich zusammen. Oft ist es der Twist, dass ein „Guter“ eigentlich ein „Böser“ ist oder umgekehrt. Mit etwas Kreativität kann man sich aber auch interessantere Twists einfallen lassen.

So entsteht ein erster Entwurf. Bei Schreibprozess kommen dir viele neue Ideen, die du einbauen kannst. Außerdem wird durch das Schreiben deine geschaffene Welt so viel realer, dass es dir leichter fallen wird, diese zu beschreiben und weiter zu entwickeln.

Der erst Entwurf muss natürlich überarbeitet werden. Prüfe, ob die Handlung nachvollziehbar ist. Ob Kontinuitätsfehler vorhanden sind. Ob sich deine Charaktere realistisch entwickeln. Ob ein gutes Verhältnis zwischen Spannung und Entspannung besteht etc. Ergänze, verändere, bessere aus.

Hier kannst du es auch Leuten in deinem Umfeld geben und um Feedback bitten. Verstehen die Leute deiner Geschichte?

Weitere Tipps:

Schreibe jede Idee auf. Gibt nichts schlimmeres, als gute Ideen wieder zu vergessen. Halte alles fest und überlege, wie du es einbauen kannst.

Auch wenn du deinen Zeitstrahl natürlich in richtiger Reihenfolge abbildest, musst du die Geschichte nicht zwingend in richtiger Reihenfolge erzählen. Um mehr Spannung und razzledazzle einzubinden, kannst du einzelne Kapitel zB als Rückblende erzählen. Oder als schwammige Vision vorgreifen, die sich dann bewahrheitet. Achtung! Es darf nicht zu viel davon sein, sonst wird es verwirrend.

Solltest du eine eigene Welt erschaffen und nicht existierende Länder oder Städte nutzen, überlege dir eine schöne Karte. Mal die besten, kleide sie mit Details aus. Dann kannst du immer auf die Karte gucken und sehen, ob es funktioniert. ZB kommt dieser Charakter in der Zeit von A nach B? Ist das realistisch. Es sollte ja glaubwürdig sein.

Wechsel deinen Erzählstil ab. Beschreibe mal Dinge ganz genau, beispielsweise „lugt einem Kellner mal ein abgegriffenes, bonbonfarbenes Einstecktuch aus der Brusttasche“. Mal beschreibst du aber auch Tage in wenigen Sätzen. Das bringt erfrischende Abwechslung.

Nutze zB MS One Note und erstelle deine Notizen dort. Ein Segment für Charaktere, eins für die Handlung, eins für Orte, eins für Ideen etc. Dann hast du es immer bei dir, kannst notieren und so. Kreative Einfälle kommen mal so mal so, daher ist es gut, sie immer notieren zu können.

Es gibt natürlich viiiiiiel mehr Tipps, aber vielleicht hilft dir das schon mal.

Liebe Grüße & viel Erfolg! Ich bin mir sicher, du wirst tolle Geschichten schreiben!

PS: Keine Angst haben, etwas falsch zu machen. Das kannst du eigentlich nicht. Wenn du bei Schreiben merkst, die Idee war doch nicht so gut, hast du trotzdem den Lernprozess gehabt beim Schreiben. Und viele Ideen kommen ja auch erst auf dem Weg.

Schreiben ist eine Kunst. Und die meisten müssen das ebenso erlernen wie alles andere auch.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Fuchssprung  18.10.2023, 10:15

Da muss ich nichts mehr schreiben :) So mache ich das auch.

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Dienia 
Fragesteller
 18.10.2023, 10:22

Vielen Dank 💫

2
Fliederfeder007  18.10.2023, 11:27

Wow!

Super Antwort: Da muss auch ich keine eigene Antwort mehr schreiben :)) Genauso hätte ich nämlich auch ungefähr geschrieben.

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Hallo :)

Ich würde dir empfehlen folgende Schritte durch zu gehen. aber zuerst möchte ich dir ein paar Webseiten, Softwares und/oder Tools empfehlen die dir helfen können.

Es gibt im Internet verschiedene Schreibforen in welchen Autoren und auch Hobby Schreiber aktiv sind und zusammen an ihren Geschichten schreiben.

danach kannst du einfach mal Googlen. zwei (meiner Meinung nach) Gute Schreibforen in welchen ich auch aktiv bin sind einmal

Schreibnacht.de

hier kannst du Schreibpartner finden, fragen stellen, Testleser suchen und noch vieles mehr. außerdem veranstalten sie regelmäßig eine Schreibnacht wo ein*e Autor*in zu gast ist der du fragen stellen kannst und wo du bis tief in die Nacht zusammen schreiben kannst :)

Dsfo.de

wenn ich mich richtig erinnere das Größte Schriftsteller Forum Deutschlands. hier sind wirklich jeden tag sehr viele aktiv. grundsätzlich hat es ähnliche Sachen wie Schreibnacht.

Sonstige Webseiten/Tools:

Nanowrimo.org

(ist auf englisch)

Hier kannst deine Projekte eintragen, dir ziele setzen und deine Geschriebenen Wörter eintragen. In dem Forum kannst du dich austauschen und einiges anderes Machen.

Außerdem gibt es Jährlich einmal das Camp NaNo wo man gemeinsam schreibt und den Nanowrimo November, wessen ziel es ist 50.000 Wörter im November zu schreiben.

du findest hier auch einige Tools und vorlagen zum plotten :)

Die Normseite: Vorlage zum Download für Word, LibreOffice, Pages und andere Textverarbeitungen - literaturcafe.de

Hier findest du eine Normseite zum Download nutze ich auch schon seit einiger zeit.

Notion

ich selber nutze Notion nicht, habe aber gehört das einige Leute es nutzen.

Generatoren

nutze ich persönlich auch nicht aber es gibt da verschiedenste. vom Plot Generator bis zum namens Generator.

so das waren Erst einmal genug, ich könnte dir aber noch mehr sagen.

jetzt Erst einmal wie ich vorgehe:

Schritt 1: Idee finden

dafür gibt es viele Methoden. ich würde dir empfehlen viel zu lesen und zu schauen was dir beim Lesen am meisten Gefällt. Dann suche ich inspirierende orte auf die zu dem passen was ich gerne lese. (bei Fantasy bspw. Wald) ich notiere mir zwischendurch immer alles. nehmen wir als Beispiel Fantasy. Ich überlege was es für Fantasy arten gibt und schreibe alles auf. Hexen, Drachen usw. dann schaue ich was mir gefällt.

WICHTIG: falls du schon eine Idee hast musst du das nicht machen, es hilft aber bestimmt trotzdem.

Schritt 2: Brainstorming

nehme dir ein Notiz buch, öffne eine Seite in Word, Notion oder wo auch immer und schreibe einfach mal grob die Idee auf. Dann kannst du auch schon Charaktere ausdenken. Das muss noch gar nicht ausführlich sein. schreibe einfach kurz Ideen runter.

Eine gute Methode ist auch sich mal alles von seiner Idee vorzustellen wie in einem Film.

dann schreibst du dir die wichtigsten Szenen Erst einmal unsortiert auf wie sie dir einfallen. dann kannst du sie sortieren.

Schritt 3: Ausarbeitung

dies ist ein schritt des Plottens da kannst du ja einfach mal schauen ob du das machen möchtest oder nicht.

Ich persönlich bin beispielweise keine Ausführliche Plotterin.

falls du dich dazu entschieden hast diesen schritt zu machen setzt du dich jetzt an deine Charaktere. für deine Haubtcharaktere kannst du Ausführliche Charakterbogen machen. im Internet gibt es sonnst auch viele vorlagen. was im Charakterbogen enthalten sein sollte:

Allgemeine Infos (Name, alter usw.) Aussehen, Familie, Hintergrundgeschichte

du kannst das natürlich je nach Geschichte und Charakter anpassen.

Nebencharaktere führst du nur kurz auf, wenn überhaut.

nun kannst du deine Geschichte ausarbeiten. das mache ich persönlich eigentlich gar nicht. du musst einfach gucken ob das zu dir passt.

du überbelegst dir genauer worum es in deiner Geschichte gehen soll und schreibst eine Art Zusammenfassung.

was viele auch noch machen ist eine Kapitel Übersicht anzulegen. dh. einmal zu jedem Kapitel schreiben was darin sein soll.

Schritt 4: Fang an zu schreiben

Schreibe nun einfach drauflos. Wenn du geplottet hast schaue immer noch mal nach was du dir aufgeschrieben hast und lassen die Szenen in deine Geschichte einfließen. was ganz wichtig ist: Mache dir nicht zu viele Gedanken darüber ob die Geschichte gut ist.

UND was mein Größter Fehler ist, weshalb ich oft nicht zu ende schreibe sage dir nicht Scheiße meine Geschichte muss 200 Seiten lang sein ich muss das viel größer ausschmücken.

und wenn das ende schon nach 5 Seiten da ist. mach dich nach der Geschichte an die Überarbeitung, solltest du das wollen, da kannst du das dann verbessern und ausschmücken.

du findest im Internet (youtube und Blogs) auch jede menge Tipps ^^

wenn du mit jemandem zusammen schreiben möchtest, kannst du mir schreiben :)

Hoffe ich konnte helfen :)

Woher ich das weiß:Hobby

Heyyy

Also ich hab eine Kurzgeschichte für die Schule geschrieben und die Idee hat mir sooo gut gefallen das ich diese 2 bis 3 mal überarbeitet habe, sie ist aber noch nicht fertig. Ich hab vor paar Monaten angefangen einen Charakterbogen zu den Figuren zu machen, damit kann man besser selber erkennen, wie eine Figur handeln würde. Dann solltest du wissen was die Grundlage der Geschichte ist, also die Handlung. Gut ist wenn man Ende auch schon kennt, aber das kann einem beim schreiben auch easy einfallen. Danach eif drauf los schreiben, man überarbeitet Bücher immer wieder bis sie für einen selber perfekt sind. Ich machs auch bei word, relativ egal ob man was in den EInstellungen ändert.

Wenn Du es noch nicht einmal geschafft hast, eine Kurzgeschichte anzufangen (!), wie soll das denn mit einem Roman funktionieren?

Am wenigsten wichtig ist die Einstellung auf word. Nimm eine leere Manuskriptseite und schreib drauflos. Fertig. Das kann man alles später noch ändern, wenn man das will.

Falsch machen kann man vieles an einer Geschichte. Und keine Geschichte wird am Anfang perfekt sein. Ruinieren kann man sie eh nur, wenn es überhaupt mal eine gibt. Aber was soll das heißen: ruinieren? Dass sie nicht so wird, wie Du gedacht hast? Das passiert, aber das ist kein Problem. Du kannst sie ja jederzeit ändern und natürlich immer verbessern. Und letztlich: Es ist Deine Geschichte.

Und ich weiß häufig gar nicht wie ich anfangen soll.

Indem Du die Geschichte über die Geschichte schreibst. Sprich: Mach ein kleines Konzept. Welche Personen, was machen sie, was zeichnet sie aus ect. Welche Orte. Zeitlicher Ablauf. Und, das Wichtigste: Was willst Du mit der Geschichte sagen.

Wenn Du das hast, dann fängst Du an. Und wenn Du sie fertig (!) geschrieben hast, dann lässt Du sie ein paar Tage liegen und liest noch einmal drüber – und änderst all das, was Dir nicht mehr gefällt. 

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
wie stelle ich auf [word] die richtigen dinge ein...muss man das gleich schon machen...oder reicht für das Manuskript auch die A4 Standard Einstellungen?

Um den Buchsatz kümmerst du dich erst, wenn du weißt, wie und wo du das Ganze veröffentlichen willst. Ein Manuskript schreibst du ganz einfach auf A4-Papier im Blocksatz mit automatischer Silbentrennung und den Standard-Seitenrändern. Als Schriftart verwendest du am besten Times New Roman (12), Arial (10) oder Palatino Linotype (11).

Und ich weiß häufig gar nicht wie ich anfangen soll..

Zuerst einmal solltest du dir überlegen, was du überhaupt schreiben möchtest. Ich gehe jetzt einfach einmal davon aus, dass du eine fiktionales Werk (Gedicht, Kurzgeschichte, Roman, etc.) schreiben möchtest.

In diesem Fall solltest du dir ein Thema überlegen. In welche Richtung soll es genau gehen? Welches Genre interessiert dich genau? Willst du Wissen aus dem echten Leben mit einbringen oder komplett ungezwungen eine eigene Welt erschaffen? ... Deine Überlegungen hierzu solltest du dir notieren, empfehlen würde ich einen einfachen Notizblock.

Sobald du dich dann bereit fühlst, dir konkrete Überlegungen zu Charakteren und der Handlung zu machen, würde ich dir als Tipp mit auf den Weg geben wollen, diese möglichst nicht mehr in ein Notizbuch sondern auf Klebezettel zu schreiben und dir eine Wand (oder ein großes Stück Pappe) zu nehmen, worauf du diese anbringen kannst. So hast du jederzeit die Option, neue Charaktere an anderer Stelle einzuführen, den Verlauf der Handlung zu verändern, usw. und hast dennoch stets einen Überblick über deine gesamte Planung, ohne erst in einem Notizbuch herumblättern zu müssen.

Erst wenn du wirklich eine Idee hast und diese auch hinreichend formuliert wurde, würde ich mich ans tatsächliche Schreiben machen. Wenn es dir hilft, kannst du dir bspw. auch ein wöchentliches Schreibziel setzen; sofern du o. g. Einstellungen bei Word verwendest, entspricht eine voll beschriebene Seite immer genau einer Normseite, damit kann man sehr gut rechnen; pro Woche würde ich dir immer um die 10 bis 20 Normseiten empfehlen, probiere es im Zweifel einfach einmal aus und passe dein Ziel entsprechend an.

Um Veröffentlichung, Formatierung, Bilder / Dekoration, Seitenzahlen, Impressum, Inhaltsverzeichnis, usw. solltest du dir erst Gedanken machen, wenn deine Geschichte bereits grob fertig ist und nur noch leicht überarbeitet werden muss. Ansonsten verschwendest du am Ende viel zu viel Energie auf diesen Schritt, der eigentlich erst ganz am Ende relevant ist, und verlierst dadurch evtl. wieder deine Lust.

LG