Wie nennt man dieses Phänomen (Negation)?
Guten Morgen,
mir begegnet immer wieder ein Phänomen und ich würde gerne wissen ob es dafür eine Bezeichnung gibt?
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Beispiel: Ich frage eine Freundin wie es ihr nach der Trennung von ihrem Freund geht. Sie antwortet: „Mir geht es super, es ist NICHT so, dass ich die ganze Zeit an ihn denken muss.“
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Beispiel: Ich frage meinen Bruder, der Ersthelfer bei einem schweren Auto Unfall war, wie es ihm jetzt geht. Er antwortet: „Alles ok, ich komm klar, ist ja NICHT so, dass ich jetzt die ganze zeit dieses Bild vor mir habe wo dem Mann Blut aus Nase, Augen und Ohren läuft.“
Versteht ihr was ich meine? Tatsache ist, dass das -NICHT- nicht gemeint ist sondern tatsächlich so ist. Gibt es dafür eine Bezeichnung, dass wir dinge vereinen die wir aber eigentlich meinen bzw. ausdrücken wollen?
LG
Lia
P.S: Es ist so, das u.a. die beiden später "zugeben" , dass es so ist und sie ständig daran denken müssen.
15 Antworten
Tiefenpsychologisch gesehen ist das ein Abwehrmechanismus (von inneren Konflikten) und nennt sich Verneinung:
Negierung eines Sachverhalts. Im Gegensatz zur Reaktionsbildung
wird ein Gefühl oder eine Einstellung nicht durch deren Gegenteil
ersetzt, sondern nur deren Vorhandensein verneint („Ich empfinde
überhaupt nichts für XXX“).
Ich verstehe Deine beiden Beispiele NICHT als Negation, sondern als Antwort auf die Frage. Negieren würdest Du diese beiden Antworten, indem Du zu der Freundin in etwa sagst " Aha, gibs doch zu, Du denkst ja doch die ganze Zeit an den Ex, sonst hättest Du das nicht gleich zuerst gesagt.." oder " Na du wirst das ganze Blut usw schon noch sehen, das kommt nach.." Habe ich Dich richtig verstanden?
Wenn ich eine Aussage nicht negiere, nehme ich das einfach so hin wie es gesagt wird. Ihr geht es einfach gut. Weil, es ist immer fast das schlimmste, an den Ex zu denken (für sie)..oder die schrecklichen Bilder des Unfalls immer vor Augen haben zu müssen.
Es ist wohl eher eine natürliche Schutzfunktion, wenn man etwas verneint, um schmerzliche und unangenehme Erfahrungen besser verarbeiten zu können. In dem Moment der Verneinung kann es tatsächlich so sein, dass sie es auch so empfinden und meinen und sich erst später zeigt, wie es wirklich um sie steht. Ich kann nicht ganz nachvollziehen, warum Du Dir also darüber solche Gedanken machst. ✌
Ach So! In der Psychologie sagt man ja, dass man in die Trauer und den Schock hinein gehen soll, also keine Vermeidungshaltung annehmen sollte. Das betrifft aber mehr Ängste. Trauer und Verlust muss durchlebt werden..das geht nicht immer mithilfe eines Therapeuten.
Bitte, 1001N8, gibst du gern Hilflosigkeit zu?
Meins ist das nicht, denn es macht verletzlich: dieses Wissen Anderer um den eigenen Zustand...
Aber: man kann und sollte lernen, drüber zu sprechen, denn sonst zerfrisst es einen innerlich.
Natürlich denkt man an solche Ereignisse lang zurück: wie ich etwa an die Monitoranzeige in der Nacht kurz vor Mamas Tod: Systole: 0, Diastole:130. Nachdem die eine Herzkammer ausgefallen war, pumpte die Andere letztlich vergeblich gegen das Ende an, lG.
Das ist bei vielen Menschen einfacher Selbstschutz, der Versuch die Realität abzumildern.
'Negation' ist da im Kontext schon ein interessantes Wort, passt meiner Meinung nach sehr gut.
Grüße :)
Ich möchte einfach nur wissen ob es eine bezeichnung dafür gibt. z.B. in der Psychologie