Wie Natriumpersulfat richtig mit Wasser vermischen?

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Hallo, habe dieselbe Methode selbst verwendet, ich habe 30g/100mL Wasser verwendet, also bei dir etwa 150g. 

Du solltest beachten, dass Natriumpersulfat bei Raumtemperatur fast gar nicht ätzt. Du musst deshalb ein recht enges Temperaturfenster von 40-50°C einhalten, darüber zersetzt sich das Persulfat (ist nicht weiter schlimm, es gast bloß Sauerstoff aus. Nur nimmt dadurch natürlich die Ätzmittelkonzentration ab).
Ich habe eine ausgediente Pfanne mit Wasser gefüllt, darin eine dieser Arbeitsschalen zum Ätzen wie eine Art "Boot" schwimmen lassen. Die Tempeatur des Außenbeckens wurde mit einem Multimeter überwacht, die der Ätzlösung gelegentlich über ein IR-Thermometer. Bei mir war die Temperaturdifferenz etwa 10°C zwischen innen und Außenbecken. Aber das lässt sich natürlich nicht pauschalisieren, denn das ist abhängig von Eintauchtiefe, Material und Dicke der Schale. Die Temperatur lässt sich dann durch kurzen Einschalten der Herdplatte gut nachregeln.

Faustregel: wenns blubbert bist du zu heiß.

Bei mir war die Temperatur allerdings auch wesentlich kritischer, weil ich damit Bronze zu Schmuck geätzt hab mit vllt 500mikrometer Ätztiefe, Platinen sind nur mit 30 mikrometer Kupfer beschichtet, das geht also a) schneller, b) musst du dir um Unterätzungen fast keine Sorgen machen.

Zur Lagerung: Ja die Flasche sollte zwingend ein kleines Loch im Deckel haben und natürlich aufrecht stehen. Abfälle bitte zum Sondermüll (Kupferionen sollten nicht in großen Mengen ins Abwasser gelangen). 

Mit dem Merkspruch hast du natürlich recht, allerdings ist Natriumpersulfat (Natriumperoxodisulfat sollte es eigentlich genannt werden) ist keine Säure, sondern ein Oxidationsmittel. Um den Merkspruch musst du dir keine Sorgen machen, das wird nichtmal warm beim Lösen, noch passiert da sonderlich viel. 
Einem Laien empfehle ich dennoch das Tragen von Handschuhen, Schutzbrille sowieso.

Falls du weitere Fragen hast, melde dich, ich habe damit einige Testdurchläufe durch, bis das Experiment mit der Bronze funktionierte. Aber mit deiner Platine sollte das keine große Sache werden denke ich (habe ich auch schon gemacht, ist eine Sache von 5min bei der richtigen Temperatur, oben genannte Bronze brauchte fast 3h).

LG

mgausmann

mgausmann  25.04.2017, 22:53

Achja da fällt mir ein: 
Du solltest deine Platine sehr oft, sehr schnell durch die Lösung bewegen, um die entstehenden Luftblasen zu entfernen, sonst bekommst du unscharfe Kanten. (Pinzette) Leider entsteht beim Ätzprozess mit Persulfat Sauerstoff als Luftbläschen, deswegen bin ich später auf Eisenchlorid umgestiegen, weil da der Effekt ausbleibt. Aber wenn du nicht extrem fein ätzen willst, tut das der Platine vermutlich keinen Abbruch.

Achja und verwende natürlich dest. Wasser, kein Leitungswasser!

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LukeSteu001 
Fragesteller
 26.04.2017, 07:29

Vielen Dank! Aber was muss ich beachten, wenn ich das Pulfer mit Wasser auflöse ?

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mgausmann  26.04.2017, 16:49
@LukeSteu001

Eigentlich nichts... löst sich halt auf, nicht spektakulärer als wenn du Kochsalz löst. Oder was hast du erwartet? Spektakuläre Lichteffekte? :D 
Wie gesagt Handschuhe und Schutzbrille, weil das Zeugs eben oxidiert, aber sonst ist das ziemlich gut zu handhaben...

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LukeSteu001 
Fragesteller
 26.04.2017, 17:16

OK. Vielen Dank!

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Zum Ätzen von Platinen benutze ich Eisen-III-chlorid-Lösung (ca. 10%ig). Da gast nichts aus und funktioniert auch bei Raumtemperatur. Man darf mit der Lösung nur nicht herumkleckern, denn die entstehenden Rostflecken gehen nur schwer wieder raus.


vernünftig suchen, schon findet man einiges.

Ein Beispiel:

https://www.mikrocontroller.net/topic/424342

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – über 40 Jahre Instandhaltung, Reparaturen