Wie nassen Beton abdichten?


18.11.2023, 16:45

Die Ablaufrinne ist am Ende der Abfahrt. Nur die Garage am rechten Bildrand ist nicht vom Haus überbaut.


18.11.2023, 16:49

Kellertüre von innen nach außen fotografiert. Das Mauerwerk seitlich der Eingangstüre wurde offensichtlich vergessen abzudichten.

DietmarBakel  15.11.2023, 14:22

Möchtest Du jemanden beauftragen, der Dir Gewährleistung gibt, oder einen Selbstversuch durchführen?

NissBoy 
Fragesteller
 15.11.2023, 14:42

Ich möchte erstmal nur wissen ob der Dachdecker auf dem Stand der Technik ist oder ob mich mein Verstand trügt. Den Rest entscheidet die Eigentümergemeinschaft.

1 Antwort

Moin,

Allgemein ist die Aussage des Dachdeckers nicht falsch: wenn ich etwas abdichte, aus dem dann ja nach dem Abdichten kein Wasser mehr entkommen kann, sollte ich dafür sorgen, dass das, was ich da abdichte nicht mehr nass ist.

Aber gleich die Einfahrt zu überdachen ist etwas übertrieben, denke ich.

Ein Foto, sodass man sich die Situation vorstellen kann wäre hilfreich! Vielleicht kannst du eines nachliefern?

Und ansonsten geht es hier ja, soweit ich es verstehe um folgendes:

Ihr habt mehrere Garagen, die am Ende einer Einfahrt liegen. Die Einfahrt ist wahrscheinlich in Richtung der Garagen abschüssig?! Um die Garage selbst trocken zu halten müsste demnach vor dem Garagentor eine Rinne sein, die das herunterlaufende Wasser auffängt. Gibt's die nicht, sollte sowas nachgerüstet werden.

Wenn die Einfahrt aber nicht in Richtung der Garagen abschüssig ist, dann hat es mit der Einfahrt an sich ja nichts zu tun. Das Wasser wollt ihr ja nicht in der Garage haben. Das auf der Einfahrt kann euch ja egal sein. Wichtig ist dann die Abdichtung der Garage selbst, nicht jedoch der Einfahrt.

Ich kann hier nur spekulieren.... Ein paar Infos der genauen Situation wären hilfreich.

Aber allgemein zu der Abdichtungstechnik die dort ein gesetzt werden kann: eine normale Versiegelung der Betonoberfläche ist sicherlich auch auf feuchtem Beton in irgendeiner Weise möglich. Den Unterschied macht dann vor allem die Unterseite der Betonplatte. Ist die dem Erdreich ausgesetzt? Wenn ja, dann muss es darunter eine vernünftige Drainage geben. Dass die Platte dann feucht ist, kann euch eigentlich egal sein. Beton kommt eine gewisse Zeit mit nässe klar. Und die Abdichtung kann man dann auch im Sommer machen, wenn es mal zwei Wochen sehr trocken war.

Andernfalls könnte man auch dem Rat des Dachdeckers folgen, und eine Überdachung bauen, um den Beton trocken zu bekommen. Das heißt ja nicht, dass man gleich ein Carport kaufen muss. Ein Gerüstbauer baut auch ein Dach aus Gerüst dort hin. Oder vielleicht tut es sogar sowas wie ein Partyzelt oderso.

Naja. Es ist schwer auf deine Frage zu antworten, ohne genauere Infos über die Situation vor Ort zu haben. Mach mal bitte ein paar Fotos, damit man versteht was das Problem ist.

Gruß m0rz

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – B Sc. Architektur / Bauleiter seit 2019
m0rz97  18.11.2023, 17:54

Okay. Nach den Bildern und deinen Ergänzungen zu urteilen, hat hier irgendwer einen großen Fehler gemacht.

Der Beton unter dem Pflaster sollte trocken sein, bevor man darüber dichtet. Sonst schließt man das Wasser in der Betonplatte ein. Das solltet ihr nicht tun.

Einen Plastikwinkel dort aufzukleben kann man versuchen, ja. Aber vor allem im Winter werdet ihr dort trotzdem.immer wieder durch Schlagregen Feuchtigkeit reinbekommen.

Und das alles hilft euch auch nicht weiter, wenn ihr die Hauseingangstüre dort nicht vernünftig abdichtet. Sollte hier wirklich etwas vergessen worden sein, dann solltet Ihr den Unternehmer, der das dort gebaut hat dazu holen (Das Haus sieht ja noch nicht soooo alt aus). Der muss bei gravierenden Mängeln auch nach längerer Zeit noch Verantwortung dafür übernehmen. Wie genau das rechtlich aussieht, kann dir aber nur ein Gutachter oder Anwalt sagen.

Um die Feuchtigkeit da unten vernünftig raus zu bekommen, werdet ihr einiges an Aufwand betreiben müssen.

Auf die Aussage von dem Dachdecker würde ich mich in dem Fall natürlich nicht alleine verlassen.

Ein Gutachter für diesen Fall kostet euch wahrscheinlich weniger als 1000€, und bringt Sicherheit und obendrein eine Handhabe für Versicherung, Verursacher, etc. Dazu kann ich euch als Hausgemeinschaft nur ausdrücklich raten.

Fernhalten könnt ihr das Wasser am allerbesten durch ein Gefälle. In den Hof gehört ohnehin eines. Zu dem Ablauf im Boden würde ich ein Gefälle herstellen lassen, und dann in diesen Ablauf das Wasser aus dem ganzen überdachten und nicht überdachten Bereich entwässern. Alternativ: ein Dach von der Rinne am Ende der Rampe bis an die nicht überdachte Garage. Dann sollte keine große Menge an Wasser mehr anfallen. Die Lösung mit dem Gefälle ist aber besser. Beides kostet nicht gerade wenig Geld.

Und zusätzlich sollte die Türe und die Kellerwände ordentlich abgedichtet sein. Wo genau das nötig ist, und wie das von statten gehen sollte, kann euch ein Gutachter genau sagen.

Ich hoffe ich konnte dir damit helfen.

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