Wie mit Trauer in Bezug auf Tod umgehen?

9 Antworten

Solltest du einen geliebten Menschen verloren haben, möchte ich dir erst mal mein Beileid aussprechen.

Der Umgang mit dem Tod ist immer individuell. Und dabei spielt eine Rolle, ob der Tod völlig überraschend kam, sodass keine Zeit blieb, sich zu verabschieden oder ob durch eine (schwere) Krankheit absehbar war, dass ein Angehöriger stirbt.

In letzteren Fällen wird gern Trost im Denken gefunden, dass der Verstorbene nun nicht mehr leiden muss. Das kann neben tiefer Trauer auch beruhigend sein. Denn zu sehen, wie sich jemand quält, ist auch für Familie oder Freunde nicht gut zu ertragen.

Mitunter wünschen sich alte oder kranke Menschen auch, endlich gehen zu dürfen. Dann kann man versuchen, den Tod auch als Geschenk zu betrachten. Wer müde ist, möchte schlafen.

Was den Nachlass regeln angeht, braucht es dafür etwas Abstand zu der Situation als solche. Aber die Bestattungsinstitute sind auch darauf geschult, auf die Angehörigen einzugehen. Viele nehmen auch jemanden mit, der etwas neutraler ist und trotz der Umstände die Ruhe und Übersicht bewahrt.

Wer sich davon nachvollziehbar überfordert fühlt, sollte gleich jemanden um Hilfe bitten. Das ist normal und nicht schlimm.

Hallo ClaryFray95,

ich möchte in meiner Antwort hauptsächlich darauf eingehen, wie man die Trauer bewältigen kann (und nicht, was den Nachlass angeht).

Einen geliebten Menschen zu verlieren ist immer eine traumatische Erfahrung. Gerade am Anfang ist es besonders schwer. Möglicherweise fühlst Du Dich innerlich leer und empfindungslos, oder plötzliche Stimmungsschwankungen und Weinkrämpfe machen Dir zu schaffen. Nun liegt ein längerer Weg der Trauer vor Dir. Du fragst Dich vielleicht, wie Du diese schwere Zeit nur überstehen sollst.

Jeder, der einen Verlust erlitten hat, durchläuft verschiedene Phasen der Trauer. Der Prozess des Trauerns läuft bei jedem jedoch Menschen anders ab. Vielleicht sagen Dir manche, Du würdest zu viel oder aber nicht genug trauern. Versuche Dich durch solche Äußerungen nicht aus der Bahn werfen zu lassen. Die Anderen haben kein Recht, Dir vorzuschreiben, wie Du zu handeln oder zu empfinden hast. Auch wenn die Art zu trauern bei jedem anders ist, kann jedoch manchmal auch folgender Fall eintreten. Es könnte nämlich sein, dass Du nicht in der Lage bist, Dich mit der Realität Deiner Situation abzufinden. Falls das je bei Dir der Fall sein sollte, wäre es gut, die Hilfe mitfühlender Freunde zu suchen. Das offene Gespräch mit anderen könnte ein Ausweg aus dieser Sackgasse sein.

Einem Trauernden stellt sich auch immer wieder die Frage, wie er am besten mit der Situation umgehen kann. Ist es z. B. normal, Schuldgefühle zu haben oder zornig zu sein? Oder ist es richtig, die Gefühle der Trauer zu unterdrücken und den Starken zu spielen?

Manche, die mit einem Verlust fertig werden mussten, haben gemerkt, dass es gut ist, seine Trauer zu durchleben. Warum? Es kann den Druck erleichtern, wenn man seine Gefühle heraus lässt. Diese Gefühle jedoch zu unterdrücken, mag in körperlicher und auch in seelischer Hinsicht großen Schaden anrichten. Dazu, die Trauer zu durchleben, gehört auf jeden Fall zu reden!

Ich bin einmal auf einen Text in der Bibel gestoßen, der in diesem Zusammenhang sehr gut passt. Dieser Text ist dem Bibelbuch Hiob entnommen. Dieser Hiob sagte nach dem Tod seiner 10 Kinder, sowie einiger anderer dramatischer Erlebnisse, folgendes:"Meine Seele empfindet bestimmt Ekel vor meinem Leben. Ich will meiner Besorgnis um mich freien Lauf lassen. Ich will in der Bitterkeit meiner Seele reden!"(Hiob 10:1). Hiob tat also etwas sehr Wichtiges. Er behielt seine bedrückenden Gedanken nicht für sich, sondern redete mit anderen darüber und fand so Erleichterung.

Etwas Ähnliches sagte auch Shakespeare in Macbeth: " Gib Worte deinem Schmerz, Gram der nicht spricht, preßt das beladene Herz, bis daß es bricht". Wenn Du also Deine Erfahrungen und Gefühle in Worte kleidest, kannst Du Dich zum einen selbst besser verstehen und findest auch ein gewisses Maß an Erleichterung. Sehr hilfreich wäre es natürlich, wenn Du jemanden zum Reden hast, der selbst einen geliebten Menschen verloren hat und den Verlust erfolgreich überwunden hat. Durch ihn könntest Du vielleicht praktische Anregungen erhalten, die Dir helfen, Deinen Kummer zu bewältigen.

Es kann aber auch sein, dass es Dir überhaupt nicht danach ist, über Deine Gefühle zu sprechen. Was dann? Manchen hilft es, das, was sie bewegt, aufzuschreiben und es später wieder zu lesen. Auch auf diesem Weg kann man seiner Trauer Ausdruck verleihen und fühlt sich hinterher besser.

Etwas anderes, was die Trauer erleichtert, ist Weinen. Das Vergießen von Tränen gehört mit zum Heilungsprozess und man braucht sich dafür nicht zu schämen. In der Zeit der Trauer werden manche sogar zusätzlich mit Schuldgefühlen geplagt. Sie meinen, irgendein Versäumnis habe mit zum Tod des Angehörigen beigetragen. Wenn Du je so empfinden solltest, dann brauchst Du nicht zu denken, das sei nicht normal. Auch hier ist es eine Hilfe, über seine Gefühle zu sprechen, statt sie für sich zu behalten. Letztendlich haben wir keine Macht über das Leben eines uns nahestehenden Menschen.

Bei der Trauer um einen lieben Menschen kann auch die Hilfe von Gott ein ausschlaggebender Punkt sein. Ich fand einmal einen sehr schönen zu Herzen gehenden Text in der Bibel, der folgendermaßen lautet: "Wenn aber aufrichtige Menschen zu ihm rufen, hört er sie und rettet sie aus jeder Not. Der Herr ist denen nahe, die verzweifelt sind, und rettet jeden, der alle Hoffnung verloren hat" (Psalm 34:18, Hoffnung für alle).

Das, was einem Trauernden jedoch am meisten hilft ist das Versprechen Gottes, die Toten eines Tages wieder zum Leben zurückzubringen. Jesus beschrieb das einmal mit folgenden Worten:

" Denn so, wie der Vater die Toten auferweckt und sie lebendig macht, so macht auch der Sohn die lebendig, welche er will. Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören und herauskommen werden...zu einer Auferstehung" (Johannes 5:21, 28 u. 29a). Diese Verheißung beschreibt, das Millionen von Verstorbenen wieder auf der Erde leben werden, und zwar unter besseren Verhältnissen als heute.

Ich selbst habe vor wenigen Jahren meine beiden Elternteile und meine Schwester verloren und finde bis heute in dem eben zitierten Text Trost. Ich habe außerdem schon oft festgestellt, dass ein persönliches Verhältnis zu Gott manches besser ertragen lässt. Wenn man sich glaubensvoll im Gebet an ihn wendet, dann ist er nicht nur ein passiver Zuhörer, sondern kann uns "Kraft geben, die über das Normale hinausgeht" (2. Korinther 4:7). Mehr als einmal durfte ich erfahren, dass Gott "uns tröstet in all unserer Drangsal" (2. Korinther 1:4). Gott nimmt zwar den Schmerz der Trauer nicht vollständig hinweg, doch er hilft uns, besser damit umgehen zu können.

Ich wünsche Dir viel Kraft dabei, Deine schwere Trauer zu ertragen und dass Du Menschen an Deiner Seite hast, die Dich stützen und Dir beistehen! Alles Gute!

LG Philipp

Das ist individuell sehr verschieden wie man damit umgeht. Ich kann Dir nur berichten wie ich persönlich damit umgegangen bin.

Meine kleine Tochter wäre heute 33Jahre alt, sie wurde nur 7. Meine erste Frau hat sich drei Monate danach aus dem Fenster fallen lassen, sie wurde 27, innerhalb von drei Monaten hatte ich keine Familie mehr.

Ich war erst gelähmt, dann habe ich gesoffen. Kurz bevor ich alles verloren bzw. versoffen habe kam ich wieder zu mir, habe keinen Tropfen mehr getrunken, mir wieder Arbeit gesucht, die gesamte Wohnung renoviert und beschlossen zu LEBEN.

Ein gutes Jahr später habe ich wieder geheiratet und meine zweite Familie gegründet aus der auch Kinder und Enkel hervorgingen. Diese Ehe hielt 23 Jahre.

Ich habe hunderte Gedichte und Texte geschrieben die sich alle um mein erstes Kind drehen.Das tue ich heute noch denn es gibt Dinge die die Zeit überdeckt, aber nie heilen kann.

Der Mann mit dem Messer

Ich bin der Mann mit dem Messer , der über die Spielplätze streift . Du hast mich schon oft gesehen ; im Sommer , wenn viele Kinder da sind und manche von ihnen nackt über die Wiese rennen , bin ich täglich dort . Aber Du wirst mich nicht erkennen und Dich nicht an mich erinnern können , denn ich habe viele Verkleidungen . Hüte , falsche Bärte , Gehstöcke , Perücken usw.

Besonders gerne erscheine ich als gehbehinderter alter Opa , sehr harmlos . Dabei kann ich sehr schnell laufen und trainiere beinahe täglich . Meine Nachbarn halten mich für einen Sport-Freak . Die haben ja keine Ahnung , das schnelles Laufen bei meiner besonderen Art der Freizeitbeschäftigung einmal sehr wichtig für mich sein könnte . Ich bin ein Jäger , mein Kind ! Ich beobachte Dich und Deine Freundinnen und Eure Umgebung sehr genau . Ich weiß welches Kind ohne Begleitung da ist und wo jede Einzelne von Euch wohnt . Mit meiner kleinen Camera kann ich Photo´s machen , das ist sehr wichtig bei meinen Unternehmungen .

Ich bin der Mann mit dem Messer , der über die Spielplätze streift .

Jede von Euch habe ich schon ohne Euer Wissen nach Hause begleitet . Ich weiß wo Ihr wohnt und kenne sogar Eure Familienverhältnisse . Ich weiß , das gerade Du kein besonders liebevolles Zuhause hast und einem "väterlichen Freund" gegenüber aufgeschlossen und vertrauensvoll wärest . Ich notiere und fotografiere viel .

Habe ich ein "Ziel" ins Auge gefasst , lasse ich nicht mehr davon ab . Wenn ich dann nachhause komme , sehe ich mir das Bild meiner Tochter an . Sie sieht Dir ähnlich , und sie ist seit vielen Jahren 7 Jahre alt . Dir , mein Kind , wird nicht geschehen , was damals mit ihr geschah .

Ich bin der Mann mit dem Messer , der über die Spielplätze streift .

Ich jage Pädophile .

© EinVater

Es gibt Trauerbewältigungsgruppen. Vielleicht wäre das ja das richtige für dich.

Hallo,

Trauer ist bei Menschen verschieden. Du kannst mit einem Menschen reden. Es gibt im Internet und über das Telefon kostenlose Seelsorge.

Ich bin Christ. Der Glaube hilft vielen Menschen. Gott liebt Dich. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich überzeugt, dass es Gott gibt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.

Alles Gute


ClaryFray95 
Fragesteller
 30.06.2018, 19:07

Danke für Deine Antwort. Gott ist für mich heute jedoch gestorben.

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