Wie mit Sexismus umgehen?
Ich hab es nur noch satt und bekomme wirklich von Tag zu Tag mehr Hass. Männer verhalten sich überall in meinem Leben wie ekelhafte Dreckschweine. Und eh jetzt wieder jemand nörgelt, nein, ist nicht pauschal auf alle bezogen. Im Job muss ich mich ständig rechtfertigen, sexuelle Belästigung, absichtliche Versuche mich vorzuführen, ignorieren von Leistungsgrenzen, die weder für einen Einsatz notwendig sind, noch einen sportlichen Nutzen haben, ständiges infrage stellen meiner Position und Erfahrungen, niedermachen aufgrund meines Geschlechtes, Versuche, mich in lächerliche mentale Klischeerollen zu stecken, sexistische Witze, Rollendenken und selbst Kleinigkeiten im Alltag. Ich kann diese Überheblichkeit nicht mehr ertragen und dass mir als kinderfreie Karrierefrau in einem körperlich anspruchsvollen Beruf ständig alles absichtlich doppelt so schwer gemacht und Steine in den Weg gelegt werden. Ich kann damit nicht mehr umgehen, der Hass zehrt mich regelrecht auf. Es ist sehr kräftefordernd, keine Gewaltgedanken zu entwickeln und souverän in täglichen Diskriminierungssituationen zu bleiben. Es kann doch einfach nicht sein, warum bin ich ein Mensch zweiter Klasse für gefühlt 50% der Bevölkerung? Entweder ein Mann sieht mich als ein Stück Fleisch, als etwas zu Beschützendes ohne eigene Qualifikation oder nimmt mich einfach null ernst und versucht mich fertig zu machen. Was soll das? Wo leben wir bitte? In einer Welt, wo Feminismus als negative Eigenschaft und Männerhass betrachtet wird, wenn alles was wir wollen einfach nur ein Ende dieser dummen Sch***e ist, mit der wir uns täglich abwracken lassen müssen
Was machst beruflich?
Und was genau macht man mit dir, dass der Straftatbestand einer sexuellen Belästigung erfüllt ist?
Ich bin Soldatin. zB. nachts einfach in meine Bude kommen und sich auf mein Bett setzen wo ich Grade nackt drin lieg, unsittliche Berührungen und absolut widerwärtige Kommentare.
9 Antworten
Vllt Job wechseln und beim Vorstellungsgespräch darauf achten, was der Chef für eine Einstellung zum Thema Frau hat. Ich hatte die Probleme zum Glück nie weil ich per se nie wie "Beuteschema" ausgesehen habe aber ich kann das gut nachvollziehen. Wenn deine Umgebung so zu dir ist wie du sagst, solltest du aber die Umgebung wechseln. Es gibt andere Menschen, andere Jobs, andere Einstellungen - man muss sie nur finden. Aber ich weiß, dass das sicher nicht so einfach ist. Ich hatte immer eher das Problem, dass ich für den Job den ich mache nicht ausgebildet bin und bei Vorstellungsgesprächen damals sogar ausgelacht wurde. ABER ich hab ihn gefunden - den Chef der mir das entgegen meiner Ausbildung zugetraut hat. Versinke nicht darin alles negativ zu sehen - das bringt dich nicht weiter und zerstört dich nur selbst. Versuch aber deine Umgebung zu ändern. Solche Leute sollten in deinem Leben nichts zu suchen haben
Ok. Ich dachte eigentlich gerade in der Bundeswehr kümmert man sich um DAS Problem weil klar sein sollte, dass bei so einem Überschuss an Mann zu viel Testosteron genau das Problem auslöst. Verschwurbelt gesagt.
Verstehe, dass du da nicht einfach gehen oder wechseln kannst.
An dem Punkt würde ich dann eine Therapie empfehlen. Das grundsätzliche Problem ist halt, du kannst dich beschweren und hassen, dich aufregen und was auch immer tun - aber ändern kannst du keinen wenn dir da keiner hilft. Aber du selbst kannst lernen damit so umzugehen, dass sich auch die Anderen ändern werden. Es ist ganz interessant in der Psychologie. Wenn DU dich änderst, ändert sich deine Umgebung mit. Aber dass das keine Sache von 2 Monaten ist sollte klar sein. Es hilft allerdings ein Leben lang und man fällt nie wieder zurück.
In Zivil sehe ich nichts davon - entweder weils mir egal ist, oder es mir egal ist :P Wenn man mir mit solchen Vorurteilen kommt habe ich null Problem damit es zu überhören - es ist NICHT MEIN Problem wenn Menschen so denken. Ich weiß, dass ich nicht so bin - ende. Sollen labern was sie wollen. Ich verschende da zum Glück keinen Gedanken (mehr) daran. Und das Ganze habe ich halt auch in der Therapie gelernt. Musste ich nichtmal extra lernen, das kam von selbst. Ein gewisser Ignoranzfaktor ist gesünder als sich selbst mit negativen Gedanken und Hass fertig zu machen. "NICHT MEIN PROBLEM" ist der 1. Satz der in deinem kopf aufscheinen sollte, wenn jemand was von sich gibt womit du nicht einverstanden bist. Und - was jemand sagt hat mehr mit ihm selbst zu tun als mit dir.
Ob das hier hilft weiß ich nicht - vermute weniger :S
Kann dir nur viel Kraft wünschen, und dass du einen Weg findest.
Danke, dass du mir diese Sichtweise zeigst. Ich denk Mal in Ruhe darüber nach, an sich hast du ja wirklich Recht :)
Ich bin Soldatin. zB. nachts einfach in meine Bude kommen und sich auf mein Bett setzen wo ich Grade nackt drin lieg, unsittliche Berührungen und absolut widerwärtige Kommentare.
mir ist ein ähnlicher Fall bekannt, da wurde eine Soldatin ebenfalls verbal und körperlich angegangen. Ergebnis: der Grapscher wurde entlassen, die Sprücheklopfer disziplinar gewürdigt und der Chef versetzt.
Da es in Deinem Fall zu unsittlichen Berührungen gekommen ist, dürfte es kurz nachdem Du das zu Papier gebracht hast einen Einschlag geben.
Das mag vielleicht in der Situation helfen aber das verbessert nicht die Gesamtlage. Solche Einzelfälle sind leicht zu lösen, aber was mich so fertig macht ist die Normalisierung dieses ekelhaften Gedankengutes in der Bevölkerung. Wie normal es ist, Frauen als unterlegen anzusehen, zu diskriminieren, zu sexualisieren
huhu,
zum teil kann ich dich verstehen, ich arbeite in einem Metallverarbeitenden Unternehmen mit etwa 95% Männer in der Fertigung, war am Anfang jetzt auch nicht so einfach (gerade bei den etwas älteren Semestern), aber hat sich dann doch recht fix erledigt, klar kommt da mal der ein oder andere Spruch aber die prallem momentan einfach ab und jucken mich nicht. Mir ist es einfach die Zeit nicht wert mich da aufzuregen, damit bestrafe ich mich ja selbst. Sollte was deutlich unter die Gürtellinie gehen geht's halt zum Vorgesetzten oder Personalabteilung. Da sitzen bei uns vernünftige Menschen, ist das bei dir nicht der Fall würde ich einfach die Firma wechseln.
Fitnessstudios hab ich auch ein paar ausprobiert bis mir das Klientel gefallen hab und nicht so aufdringlich war.
Im Internet brauchst generell ein dickes Fell als Frau aber da hilft einfach nur melden melde melden, nicht drauf eingehen und einfach ignorieren
Grüße Anna
Habe sowas leider schon öfter aus Berufsfelder von Männerdomänen gehört. Im Endeffekt kann man nichts dagegen tun, außer durchbeißen und mit Leistung punkten oder sich einen anderen Job zu suchen.
Das Problem ist ja vor allem, dass diese Leistungen gar nicht anerkannt werden.
Frauen müssen oft doppelt so viel tun um halb so weit zu kommen.
Ja, leider. Sehr unfair alles in manchen Betrieben. Umgekehrt gibt es aber wiederum ganz tolle Arbeitsstätten, wo das Geschlecht überhaupt keine Rolle spielt.
Ich bin bei solchen Dingen immer vorsichtig. Überlege mal ob sich diese Anfeindungen nicht gegen den Geschlecht richten, sondern gegen dich als Person mit dem Geschlecht als Vorwand. Also schau ob du hier vielleicht Mobbing Opfer bist anstatt Opfer sexueller Diskriminierung.
Der erste Eindruck trügt oft nach meiner Erfahrung. Wie geht es anderen Frauen in deinem Betrieb?
In jedem Fall würde ich dir empfehlen den Betrieb zu wechseln. Tatsächlich kann die Firma kaum etwas gegen Mobbing machen und alles was du machen könntest, kann negativ auf dich zurück fallen und sogar zu deiner Kündigung führen.
Lass dir jedoch gesagt sein, dass nicht alle Männer so sind.
Ne Mobbing ist das nicht. Es geht auch den anderen Frauen so. Und außerhalb des Berufes geht es Millionen Frauen so
Hier geht es aber konkret um sich, bleibe also mit deinen Gedanken lieber bei dir und deinem Umfeld. Verallgemeinerungen helfen niemandem.
Aber wenn es Kolleginnen auch so geht, ist das wohl ein sexistischer Betrieb. Das kommt vor.
Wenn du keine Chance siehst das zu ändern (ich persönlich sehe keine), solltest du den Betrieb lieber wechseln.
Ich kann nicht einfach wechseln, da ich vertraglich gebunden bin. Und ich mag den Beruf auch. Zudem hört es da ja nicht auf. Ich geh in meiner Freizeit schon nicht mehr in die Öffentlichkeit, weil die misogynie wirklich überall ist
Das klingt nun sehr nach Paranoia und selektiver Wahrnehmung.
Vor 1-2 Jahren hätte ich dir vermutlich zugestimmt, aber wenn man mit wachen Augen durch die Welt geht, sieht man es tatsächlich häufig.
Das Problem ist, das vieles schon so lange falsch läuft, das es selbst Frauen oft nicht auffällt, wie Sexistisch vieles ist. Das sind auch so "Kleinigkeiten" wie das in Büros für Meetings zu 99% immer noch Frauen den Kaffee kochen, eindecken und hinterher auch wieder abräumen. Selbst bei den Azubis werden dafür immer erstmal weibliche herangezogen sofern anwesend.
Auch die Bürospühlmaschinen werden nahezu ausschließlich von Frauen angestellt und ausgeräumt, aber jeder schmeißt sein Zeug rein.
Tut mir leid, aber ich sehe da auch nur persönliche Eindrücke. In den Betrieben in denen ich bisher gearbeitet habe, waren diese Dinge genau anders herum. Da haben die Männer den Frauen den Kaffee gekocht.
Ich sage nicht, dass es keinen Sexismus gibt. Ich sage nur, dass man immer aufpassen muss mit der persönlichen Wahrnehmung und damit diese als allgemeingültig zu deklarieren.
Und so wie die Fragestellerin das hier darstellt, ist das ein Problem von ihr. Laut ihren Ausführungen ist jeder Mann auf der ganzen Welt frauenfeindlich, inklusive den Leuten denen sie auf der Straße begegnet und das ist einfach nur falsch.
Und das wollte ich klären.
Ich bin bei der Bundeswehr. Außerdem begegnen mir diese Situationen eben nicht nur im Job, es ist auch im Alltag zivil absolute Normalität. Und das macht es eben noch schlimmer, weil es kein exklusives Problem ist