Wie materialistisch ist Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern?
Wir bezeichnen uns als das mit am weitest entwickelte Land der Welt. Technologisch und finanziell gesehen möglich, ja. Doch zwischenmenschlich gefühlt haben wir uns wenn nicht sogar zurückentwickelt. Gewiss ist auch Deutschlands wirtschaftlicher Erfolg irgendwo daher, dass sich Menschen selbst aufgeben und das maximale aus dem System herausholen. Sprich ihre menschlichen Bedürfnisse hinten anstellen und gleichzeitig sich in das System hingeben. Ohne wirklich darauf zu achten, was denn die eigene Selle wirklich will bzw. wonach sie sich sehnt.
Können das andere Ländern (die wirtschaftlich deswegen nicht so erfolgreich sind) womöglich besser?
3 Antworten
Das sehe ich ganz anders.
Erst der wirtschaftliche Erfolg hat uns in die Lage versetzt, jedem Schulbildung, Studium, medizinische Versorgung und ein Einkommen zur bescheidenen Lebensführung auf Kosten der Allgemeinheit, zukommen zu lassen.
Das alles ist nur in wenigen Ländern selbstverständlich.
Jeder hat in diesem Land die Möglichkeit, seinen Beruf selbst zu wählen. Jeder hat die Möglichkeit, weniger zu arbeiten.
Ich kann deine Kritik nicht nachvollziehen, denn gerade in Deutschland hat man doch unendlich viele Möglichkeiten, das eigene Leben nach seinen eigenen Wünschen zu gestalten.
Das kommt stark drauf an in welche Familie hineingeboren wird.
Als Alleinerziehender ist es nicht möglich mal weniger zu arbeiten. Ohne unterstützendem Elternhaus ist es nur schwer einen gehobenen Schulabschluss zu erreichen. Auch müssen beide Elternteile arbeiten um eine Familie durchzubringen.
Kann ich so nicht bestätigen.
Ich hatte kein wohlhabendes Elternhaus und habe trotzdem studiert.
Ich bin selbst alleinerziehend und berufstätig.
Das würde nur in ganz wenigen anderen Ländern so funktionieren.
Was Du materialistisch nennst ist schlicht realistisch.
"Seelensehnen" und "Wirkliches Wollen der Seele" ist "religiös" - esoterisches Geschwurbel.
Mit der Konzentration auf die Realität, auf die Schaffenskraft des Menschen schaffst Du die materielle Versorgung, einen Wohlstand für jeden der nicht überall selbstverständlich ist und aus diesem Wohlstand, Rundumversorgung erst entsteht Wohlbehagen.
Wer sich in Seelchen ergeht anstatt an der Verbesserung der Lebensumstände zu arbeiten der bringt es zu nichts und läßt sich dann gerne vom erwirtschafteten Gut der arbeitenden Realisten alimentieren.
Willkommen in der Wirklichkeit.
Wirtschaftlich weniger erfolgreich als wir bedeutet ärmer als wir. Mehr Armut bedeutet mehr Verzweiflung, mehr Kriminalität, mehr Mord und Totschlag, mehr Korruption, mehr Chaos, mehr Fanatismus, mehr autoritäre bzw. diktatorische Systeme, und damit weniger Demokratie, weniger Freiheit und weniger Menschenrechte. Armut ist daher nicht gerade die Grundlage zur Verbesserung zwischenmenschlicher Beziehungen.
Hauptproblem ist hier wiederum eher dass es Menschen gibt, welche die Armut ausnutzen und diese möglichst abhängig machen. Weil ein kleiner Teil immer mehr will und der große Teil mit fast gar nichts dasteht.
Aber genau das erleben wir ja aktuell auch in D. 80% der Menschen haben nur noch 20%, Tendenz sinkend. Und 20% haben immer mehr, Tendenz steigend. Sprich die Mittelschicht, die richtig gut Leben konnte wird nicht mehr existieren.
Ja, in Deutschland erleben wir auch seit Jahren eine negative Entwicklung, wobei Armut bei uns im Vergleich zu den meisten anderen Ländern dieser Welt immer noch sehr angenehm ist. Niemand muss in Deutschland verhungern, es gibt kostenlose medizinische Versorgung, die Kriminalität ist relativ niedrig, die Straßen sind relativ sicher, es gibt mehr als genug Jobs, und es herrscht weitgehend Recht und Ordnung. Da gibt es nicht gerade viele Länder auf der Welt, wo die Menschen einen ähnlichen Lebensstandard haben.
Das stimmt natürlich, doch die menschliche Seele braucht zur freien Entfaltung definitiv mehr als unsere Schulbildung nach dem Motto "Reinfressen und Auskotzen"... der krankhafte Konsum zeigt ja ganz deutlich dass die Menschen etwas zu kompensieren versuchen, was ihnen wirklich fehlt.
Die Frage ist warum dann die meisten Menschen hier trotzdem so unausgeglichen sind und menschliche Werte, wie Nächstenliebe, Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft (z.B. auch Ehrenamt) so selten zu sehen sind.
Fakt ist ja auch, dass viele im aktuellen System so eingespannt sind, dass die menschliche Seite nur zu kurz kommen kann. Das sehe ich im Umfeld fast überall. Und ich glaube die wenigsten können überhaupt beschreiben was ihrer Seele wirklich fehlt.