Wie lenkt man sich am besten von trauer ab?

14 Antworten

Ablenken halte ich für denkbar schlecht. Lass die Trauer zu und lebe sie aus. Was du jetzt nicht auslebst, holt dich später ein. Es dauert halt seine Zeit, aber danach kannst du mit dem geliebten "Verlust" besser umgehen. Sonst holt es dich wieder ein und du leidest wieder unsäglich. Ich wünsch dir die Kraft, die du dafür brauchst. Ich hatte die Möglichkeit, beim Sterben der Eltern dabei zu sein, ihnen die Hand zu halten. Das werd ich niemals vergessen und es hat mir sehr geholfen, diesen Verlust gut zu verarbeiten. Damit meine ich, nicht vor dem Unausweichlichen "davon zu laufen" hilft ungemein. Das ist die beste "Ablenkung".

Stern95  13.05.2010, 13:32

Ja, da haben sie recht. 2 Monate nach dem Verlust unserer 18 1/2jährigen Tochte, wurde mein überallesgeliebter Papa krank, ich pflegte ihn, bis ervier Monate friedlich in meinem Beisein einschlafen durfte, er sagte zu mir aber noch was ganz liebes ( ich werde, wenn ich gestorben bin für dich deine Tochter in den Arm nehmen und drücken, denn mein Wunsch war immer, sie nochmals zu rücken, oder ihr geliebtes Lachen, oder ihre Sprüche zu hören) 3Monate später kam für mein Muetti die Diagnose "Magenkrebs" auch sie pflegte ich und 15Minuten bevor sie starb nahmen mein Mann und ich sie nochmals auf, drauf sagte sie, so jetzt mag ich nicht mehr, ich drehte sie ins Bett und sie schlief in meinen Armen ein, das war für mich so viel wert und ich möchte es nicht diese Erfahrung nicht missen! Alles Liebe für Sie und herzliche Grüsse, Stern95

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Ablenkung geht nicht. Trauern und an den geliebten Menschen denken ist unerträglich. Es sind unsagbare Schmerzen in Dir, die Du vorher nie gekannt. Nach jedem täglichen weinen, wird es wieder ein wenig besser. Es ist ein ewiges hin und her. Gefühle und Gedanken sind einfach nicht aufzuhalten. Ich versuche meine immer wiederkehrenden Gedanken des Verlustes nicht direkt zu verdrängen, aber in den Hintergrund zu verschieben und gegenwärtiges bewusster mitzunehmen. Egal was es ist: wenn ich nur putze, wenn ich einkaufen, wenn ich zur Arbeit gehe, all die Dinge des alltäglichen sind nur zu bewältigen, wenn Du dich dem ganz annimmst. Trauern versuche ich nicht mehr zuzulassen, das macht mich nur krank, lässt mich nicht essen, nicht trinken, nicht funktionieren. Versucht es mal mit "Jetzt" "Die Kraft der Gegenwart" von Eckhart Tolle.

Als wir unseren 18 1/2jährigen Sonnenschein, unsere Tochter hergeben mussten, dachte ich oft, ich halte das nicht aus, ich überlebe das nicht. Am liebsten wäre ich auch gestorben, doch mein Mann gab mir Karaft, ich schrieb fast jeden Tad meine Gedanken auf, nachts stand ich auf und malte einfach drauflos. Das hat mir sehr geholfen, denn viele Menschen denken, man könne nach einer gewissen Zeit den Verlust abhaken. Ein LEHRER sagte mir nach drei Monaten; so jetzt habt ihr ja das schlimmste hinter euch! Ich war soooo sprachlos, denn erst da wurde mir wirklich bewusst, dass unser Sonnenschein nicht mehr kommt, dass ich ihr geliebtes Lachen, ihre Sprüche, nie mehr hören werde, dass ich sie nicht mehr in die Arme nehmen kann. Doch eines möcht ich Dir sagen, der geliebte Mensch ist immer in deiner Nähe und wenn Du ganz ruhig bist und nur fühlst, wirst Du ihn sogar nahe bei Dir spüren. Das gab mir Kraft. Ich wünsche Dir viel Kraft und Mut und sende Die ein Licht. Herzliche Grüsse, Stern95

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"Ablenken" - warum einen Umweg gehen? Trauer ist ein Teil unseres Lebens: ein Abschied von der Jugend, ein Abschied von Liebgewonnenem - Abschied begegnen wir jeden Tag, in kleinem wie großem Umfang. Bereits die Geburt beinhaltet "Abschied" ... und doch wissen wir nichts. Die Ratschläge auf dieser Seite beinhalten bereits größtenteils das, was auch ich sagen würde. Allein "Beschäftigung" hilft selten. Liebevolles Annehmen, es akzeptieren und den ein oder andren Gedanken mitnehmen, der dir entspricht. Nicht nach Äußerlichkeiten sehen, Begleitung von Menschen, die du als wohltuend empfindest. Achte auf dich ...

...nicht ablenken - gerade durchgehen.

Schmerz ist etwas, das sich niemand wünscht, man am liebsten meiden möchte. Aber der Weg durch ist das einzige, was letztlich Linderung (oder besser: Veränderung) bringt.

mia68  16.02.2010, 21:25

...übrigens ist Trauer nicht "schlechter" als Freude oder jedes andere Empfinden. Sondern ganz normaler Bestandteil des Lebens - früher oder später. Einem Gefühl sollte man nie aus dem Wege gehen; egal, welches es ist und wann es einem begegnet.

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