Wie lange kann eine Hornisse in einem luftdichten Behälter (250 ml) überleben?
2 Antworten
Der Mensch setzt zirka 0,4 Liter Sauerstoff pro Minute um.
Der Sauerstoffgehalt der Luft liegt bei 21%
Das heißt 1,9 Liter Luft enthalten 0,4 Liter Sauerstoff und würden für den Menschen 1 Minute lang reichen.
Der Mensch atmet zirka 17 mal pro Minute, kann aber auch mehr sein.
Nehmen wir mal an, Hornissen brauchen so viel Sauerstoff wie Menschen im Verhältnis zum jeweiligen Körpergewicht :
Mensch 70 kg (Standard - Mensch)
Hornisse 1 g = 0.001 kg
70 / 0.001 = 70000
Eine Hornisse bräuchte 70000 mal weniger Luft als ein Mensch.
Mit 1,9 Liter Luft käme eine Hornisse dann 70000 Minuten aus, das sind zirka 48,6 Tage.
250 ml = 0,25 Liter
1,9 / 0.25 = 7,6
48,6 / 7,6 = 6,4 Tage mit 250 ml Luft
Eine Hornisse käme also 6,4 Tage aus, wenn sie pro Gramm Körpergewicht soviel verbrauchen würde wie der Mensch pro Gramm Körpergewicht verbraucht.
Wie dan030 schon schrieb ist eher die Austrocknung der Hornisse die Gefahr für ihr Leben :
Sie haben Luftlöcher (Tracheen), die normalerweise, eben damit sie nicht austrocknen, geschlossen sind. Ist der Sauerstoffgehalt in der Luft zu niedrig, dann öffnen sie ihre Tracheen länger als normalerweise, auch um Kohlendioxid loszuwerden, und setzen sich dann der Gefahr der Austrocknung aus.
Die Annahme, Hornissen würden pro Gramm Körpergewicht soviel Sauerstoff verbrauchen wie Menschen pro Gramm Körpergewicht verbrauchen, ist natürlich nur eine Modellannahme, die ich gemacht habe, weil ich im Internet keine Daten finden konnte, genau wissen tue ich das nicht.
Es kann genauso gut sein, dass sie 6 mal soviel Sauerstoff brauchen, dann kämen sie nur einen Tag lang mit der Luft aus; weiß ich nicht, weil keine Informationen im Internet zu finden sind.
Abhängig von Temperatur und Sonneneinstrahlung wäre sie vermutlich nach einigen wenigen Stunden tot. Grund dürfte dann primär Tod durch Dehydration sein.
Definitiv ja. Insekten sind generell auf wesentlich regelmäßigere Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr angewiesen als z. B. Menschen.
Und bezogen auf den Sauerstoffbedarf kann man eine grobe Abschätzung einfach in Form eines Vergleiches vornehmen: Stell' Dir vor, Du bist als Mensch in einer luftdicht verschlossenen Wohnung, und die Wohnung ist z. B. 40 Quadratmeter groß. Also nicht ganz winzig, aber auch nicht wirklich groß. Dann hast Du ungefähr das Größenverhältnis "Mensch zu Wohnung", wie "Insekt zu Behälter".
In so einer abgedichteten 40-qm-Wohnung könntest Du locker 1-2 Tage überleben. Du würdest in dieser Zeit ungefähr 600 Liter (1 Tag) bzw. 1200 Liter (2 Tage) Luftsauerstoff verbrauchen. Die Wohnung hat ungefähr 100000 Liter Luftvolumen (bei angenommener Deckenhöhe 2.5 m), also ungefähr 18000 Liter Sauerstoff in der Luft. Du würdest also den Sauerstoffgehalt der Luft nur um ca. 3.3 % reduzieren, was noch im Bereich dessen liegt, was für den menschlichen Organismus tolerabel ist.
Also eher Dehydration als Hypoxie ?