Wie lange dauert es bis ein Pferd Koliken bekommt?

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Das kommt auf das Pferd an, auf die Situation und Umstände, die Unterbringung des Pferdes, seinen allgemeinen Gesundheitszustand und den Kolikauslöser selber und kann definitiv nicht verallgemeinert werden.

An unserem Nachbarstall hat mal ein von der Weide getürmter Norweger einen ganzen Sack Hafer aufgefressen und hatte anschließend: gar nichts. Und andere Pferde wiederum brauchen mitunter nur einen Wetterumschwung und die Kolik ist da.

Hat ein Pferd zum Beispiel eine nicht geringe Menge unaufgeweichte Heucobs gefressen, sollte man nicht erst warten bis es Kolikanzeichen gibt, sondern schnell den Tierarzt holen, damit er entsprechend über eine Nasenschlunssonde Flüssigkeit in den Magen einbringen kann und mittels Medikamenten versuchen kann Schlimmes zu verhindern, eben weil das Zeug im Magen quellen wird und den Darm verstopfen kann.

Befürchtet man aus anderen Gründen eine Kolik, sollte man immer den Tierarzt wenigstens telefonisch konsultieren und dann nach seinem Rat handeln. Das kann die Gabe von Maesh sein, Bewegung, Weide oder was auch immer. Aber einfach wegstellen und hoffen, dass es sich hoffentlich von selber erledigt, das würde ich bei meinem Pferd nicht machen.


pony  29.09.2020, 12:03

bei dem beispiel mit den heucobs wird der tierarzt nach dem flüssigkeit einbringen den magen auspumpen und den vorgang womöglich mehrfach wiederholen.

bei stroh gibt er paraffin, um die passage zu beschleunigen.

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Sallyvita  02.10.2020, 10:40

Vielen Dank!

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Das kann man nicht in Zeit ausdrücken.

Aber wenns nach ca. 48 Stunden noch keine Symtome zeigt, dann sollte es auch keine mehr bekommen.


pony  29.09.2020, 12:05

ausser bei aflatoxinen (wie z.b. mutterkorn) da können symptome beim pferd auch noch nach 3-4 tagen auftreten. - aber das gibt eh keine kolik

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MaryLynn87  29.09.2020, 15:21
@pony

Das wäre dann aber eher eine Vergiftung, also eher mit neurologischen Problemen soweit ich weiß, oder?

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pony  29.09.2020, 19:59
@MaryLynn87

unter anderm neurologisch. in der hauptsache aber multiples organversagen und akutes leberversagen.

aber "was falsches gefressen" wäre im fall immer eine vergiftung. z.b. eibe, buchsbaum, herbstzeitlose, schwarzer nachtschatten, bergahorn... bergahorn gibt atypische weidemyopathie und endet in der regel in einem akuten kreuzverschlag mit gleichzeitigem herzversagen. das geht ganz ohne kolik ab und endet eventuell schon nach 4 stunden tödlich.

koliken treten durch mitgefressenen sand (sandkolik) durch überfressen (überladungskolik) durch darmverschlingung, verstopfung, zu leeren darm, tumoren, überanstrengung, hastiges fressen, hastiges trinken etc. auf.

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ein pferd, das was falsches ist, bekommt eine vergiftung.

die kann sich auch in form einer kolik äussern, muss aber nicht.

unsere drama-queen am stall braucht etwa 1/2 stunde von der magenüberladung bis zur kolik. sie zeigt sofort symptomatisches verhalten und zwar so deutlich, als hätte sie das entsprechende tierärztliche lehrbuch gefressen. allerdings ist bei der jede kolik auch sofort lebensbedrohlich. wenn der tierarzt den namen der stute in verbindung mit kolik am telefon hört, steht er 15 minuten später auf dem hof.

manche pferde haben schon stunden eine kolik, bevor sie symptome zeigen und selbst dann manchmal nur sehr undeutlich. indem sie sich z.b. aufstellen wie zum urinieren und immer wieder kleine mengen harn absetzen oder sie kommen nicht zum tor, wenn man sie von der weide holen will.

du kannst also nur bei wenigen pferden sagen, wann genau eine kolik begonnen hat, weil viele erst spät symptome zeigen.

vergiftungen äussern sich meist mit ganz anderen symptomen. z.b. kreuzverschlag, rehe, herzproblematik, lungenproblematik, leberversagen, nierenversagen, krämpfe, muskelzittern, wutanfälle, festliegen, bewegungsunfähigkeit, gesichtslähmung, muskelverstoffwechselung, ödeme etc.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Kommt auf viele Faktoren an.

Welches Pferd (also zB Junges Pferd, magenvorbelastetes Pferd, gesundes Pferd, trächtig, etc.), Welche Menge (kleine Mengen bestimmter Stoffe reichen oft aus, während von anderen Stoffen schon ordentlich was ins Pferd geraten muss für eine Reaktion...), welche "Giftstoffe" oder schädliche Dinge hat das Tier gefressen?
Hatte es vorher schon was im Magen, zB Heu?
Bei meinem Pferd merkt man es innerhalb von Stunden, aber er ist a) darmkrank b) jung und unerfahren etwas falsches zu verdauen c) extrem empfindlich, selbst wenn er nur ein wenig zu viel Luft schluckt...

Ich nehme stark an, das kommt auf unendlich viele Faktoren an: Was es gefressen hat, wie viel davon, wie sein allgemeiner Gesundheitszustand ist, usw.