Wie kommen Männer klar die ihr Haus an die Ehefrau verloren haben?

7 Antworten

Wenn der Ex die Hälfte vom Haus zugesprochen bekommt, dann hat auch sie dafür gearbeitet.

Die bekommt man nämlich nicht einfach so.

Natürlich kann es sein, dass das Haus verkauft werden muss.

Die Kinder kommen zur Hauptbezugsperson, wenn sie noch klein sind. Zum Wunschelternteil, wenn sie größer sind. Das ist nicht immer die Mutter. Und warum man Kinder zum Vater zwingen soll, dass erschließt sich mir nicht.

In der Regel wollen sie in der Pubertät dann doch noch zum Vater. Ist ja legitim.

Welches Geld wandert denn an die Ex? Trennungsunterhalt gibt es bis zur Scheidung. Danach gibt es nur noch Betreuungsunterhalt, wenn das Kind noch keine 3 Jahre oder schwer behindert ist.

Männer verlieren in der Regel sehr viel weniger Geld als Frauen. Da sie in der Regel durchgehend arbeiten, müssen sie, im Gegensatz zu den Müttern, auch keine Abschläge in der Rente hinnehmen. Sie können zu jeder Zeit arbeiten, was die Suche nach einer Arbeitsstelle doch sehr erleichtert. Frauen sind da nicht so gut dran.


GavinG 
Fragesteller
 10.12.2019, 15:45

Es gibt keine Abschläge zur Rente. Jedenfalls nicht für die ersten 3 Jahre

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Menuett  10.12.2019, 15:50
@GavinG

Ja, in den ersten drei Jahren des Kindes. Bekommt dann auch der Vater einen Teil von ab bei der Scheidung.

Und wer ersetzt das Geld, wenn wegen der Kinder nur Teilzeit oder gar nicht gearbeitet werden konnte? Kinderbetreuung ist bis heute keineswegs optimal.

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GavinG 
Fragesteller
 10.12.2019, 15:53
@Menuett

Immer unter dem Vorbehalt das der jenige der das Kind hat auch wirklich arbeiten will. Was wenn er das nicht will?

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Menuett  10.12.2019, 15:55
@GavinG

Kann Dir egal sein. Betreuungsunterhalt gibt es nur bis zum dritten Geburtstag des jüngsten Kindes.

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Das deutsche Gesetz sieht vor, dass nur der Zugewinn innerhalb einer Ehe geteilt wird, nicht das ganze Vermögen, welches einer der Partner hat.

Für diesen Zugewinn haben beide gearbeitet. Sie hat ihm die Karriere ermöglicht, indem sie seinen Haushalt übernommen hat und beruflich zurückgetreten ist, um die Kinder zu versorgen.

Durch das berufliche Zurücktreten hat sie finanzielle Einbußen, die bei der Scheidung nicht durch die Hälfte des Zugewinns ausgeglichen werden kann. Dem muss man sich bewusst werden.

Nicht umsonst sind alleinerziehende Mütter in Deutschland die Gruppe, die relativ häufig in Armut lebt.

Altersarmut ist ein Thema, das vor allem Frauen trifft. Denn das Teilen der Rentenpunkte kann nicht aufwiegen, wenn man es danach im Berufsleben schwer hat.

Dadurch, dass sich die Frau meist um die Kinder gekümmert hat, wird in der Regel ihr auch der Unterhalt zugesprochen. Sie ist die Bezugsperson für das Kind.

Nach einer Scheidung steht der Frau keinen Unterhalt zu.

Eine Frau bekommt nur dann einen Unterhalt, wenn sie ein Kind versorgt, welches jünger als 3 Jahre ist. Völlig unabhängig von der Frage, ob vorher ein Trauschein bestanden hat oder nicht.

Unterhalt steht den Kindern zu, egal ob ehrlich oder unehelich.

Das Prellen von Unterhalt ist häufig und im Grunde gesellschaftlich akzeptiert. Das Bild von der geldgeilen Frau, die sich nur schwängern lassen, um Unterhalt zu kassieren, ist noch präsent. Die Wenigsten wissen, dass der Unterhalt aufs Hartz IV angerechnet wird und die Frau deswegen keinen Cent mehr in der Tasche hat. Selbst wenn nicht von Hartz IV gelebt wird, sollte jeden klar sein, dass Kinder Geld benötigen. Sie brauchen ein Dach über den Kopf, Essen, Kleidung...

Väter, die den Unterhalt prellen, betrügen daher ihre eigenen Kinder.

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/45_min/Rabenvaeter-Wenn-Papa-keinen-Unterhalt-zahlt,sendung823050.html

Für solche Väter muss übrigens die Allgemeinheit aufkommen.

So viel zum Scheidungs- und Unterhaltsrecht in Deutschland.

Für meinen Ex kein Problem, wusste er vorher. Das Haus gehört mir!

Deswegen sollte man - trotz aller Romanik - vor der Hochzeit einen hieb- und stichfesten Ehevertrag machen. In meinen Augen gibt es keinen grösseren Liebesbeweis, weil man dadurch von vorn herein klar macht dass es nicht um den finanziellen Vorteil geht. Und im Falle einer Scheidung kann man sich den Rosenkrieg auch sparen, weil eben geregelt ist wem was zusteht. Da man beim Verfassen des Vertrages ja noch gut ausgekommen ist, wird damit auch garantiert, dass es gerecht zugeht und am Ende nicht einer ohne was da steht.

Aber zu deiner Frage: Die meisten Männer haben weniger ein Problem damit, ihr Haus zu verlieren oder es zu verkaufen um die Frau auszuzahlen. Viel schlimmer sind die finanziellen Belastungen, denen der Mann dann auf einmal gegenüber steht. Bei einem durchschnittlichen Verdienst und einer Exfrau, die einen guten Anwalt hat kann sich der Mann nach der Scheidung und wenn Kinder vorhanden sind kaum mehr als eine kleine Wohnung leisten. Von einem Haus und dessen Unterhalt ganz zu schweigen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit vielen Jahren glücklich verheiratet

Menuett  10.12.2019, 15:20

Wenn es gerecht zugehen soll, lässt man es am besten bei der gesetzlichen Zugewinngemeinschaft.

Ein guter Anwalt bringt da auch nicht viel. Es ist recht genau vorgegeben, wer da was bekommt. Und das ist keineswegs unfair.

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Glitzerpuups  10.12.2019, 15:31
@Menuett

Es kommt immer auf den Einzelfall an. Ich bin auch der Meinung, dass ein Ehevertrag eine gute Sache ist.

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verreisterNutzer  10.12.2019, 19:29
@Menuett

Ich denke das ist Ansichtssache. Wenn man der vermögendere Partner ist und gegen was besseres eingetauscht werden würde, fände ich es nicht gerecht denen noch ein Startkapital mit auf den Weg zu geben^^

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Menuett  10.12.2019, 20:06
@verreisterNutzer

Ähm, die Ex kann doch nur mitnehmen, was ihr auch tatsächlich zusteht.

Wobei das völlig unerheblich ist, wer da weiblich oder männlich ist.

Wenn ich das immer so lese, ich bin so froh, dass ich meinen Mann habe und keinen anderen.

Er hat mir 25 Jahre lang jeden Monat 500€ in einen Fond einbezahlt. Ich kann jederzeit gehen und bin finanziell absolut abgesichert.

Er ist der Meinung, ich hätte das verdient, schon allein der Gehalts- und Rentenverlust durch die Kinder. Er hat mir das mal vorgerechnet, war im 6stelligen Bereich.

Wenn ich lese, wie hier manche Kerle abgehen, dann kann ich den Frauen nur zur Flucht gratulieren.

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verreisterNutzer  10.12.2019, 20:19
@Menuett

Ich bin selbst weiblich und würde nie ohne Gütertrennung heiraten. Guck dir mal eine Beispielrechnung für die Zugewinngemeinschaft an. Das kann den reicheren Partner bis zu 50% seines Vermögens kosten.
Mit so einem Mann kannst du dich auch glücklich schätzen. Ich denke eine Absicherung in so einer Form werden nur wenige kriegen

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verreisterNutzer  10.12.2019, 20:47
@Menuett

Stimmt.. Hälfte vom Zugewinn. Das richtige Wort sollte man auch vorher finden :D
Kann dennoch ordentlich weh tun, wenn man den Großteil des Vermögens während der Ehe aufbaut

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Menuett  10.12.2019, 21:02
@verreisterNutzer

Ja, aber der andere Part hat ja mitaufgebaut.

Mein Mann z.B. Hätte seine Karriere knicken können, hätte ich darauf bestanden ebenfalls Karriere zu machen.

Dann hätte er auch die Kinder betreuen müssen und hätte pünktlich die Kinder aus Kindergarten und Schule holen müssen. Und Haushalt, einkaufen und das ganze Drumherum.

Dann wäre nix mit Auslandsaufenthalten und arbeiten bis spät in die Nacht möglich.

Dann hätten wir pi mal Daumen durch Fensterkitt gleich viel Geld auf dem Konto gehabt.

Da wäre sehr viel an Werten, die wir jetzt haben, für uns nicht erreichbar gewesen.

Würden wir uns jetzt scheiden lassen wollen - mit welcher Begründung hätte ich nicht die Hälfte des Zugewinns verdient?

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Passiert das tatsächlich oder ist das nur so ein Ami-Märchen, was mit dem deutschen Gesetz wieder null zutun hat?


SecretSecretary  10.12.2019, 15:13

Passiert leider tatsächlich. Hier in der Schweiz zumindest mehrfach erlebt...

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Tinkerbell263  10.12.2019, 15:22
@SecretSecretary

Auf welcher Grundlage? 🤔 Irgendwie kann ich mir das nicht so wirklich vorstellen, dass ein Gesetz sowas vorsieht. Ist doch irgendwie unzivilisiert

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SecretSecretary  10.12.2019, 15:35
@Tinkerbell263

Absolut. Meist sind es die fehlenden finanziellen Mittel, die es den Mann (natürlich gibt es auch Fälle in denen dies der Frau passiert) irgendwann in die Knie zwingen wodurch er irgendwann zu allem ja und Amen sagt um weiteren Folgekosten zu entgehen. Kurz: Der Elternteil, der die Kinder hat "gewinnt". Ziemlich fiese Nummer.

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Menuett  10.12.2019, 15:33

Nein, das passiert so nicht. Bei den Amis in Californien wird in der Tat alles 50/50 geteilt, egal wer was besessen hat.

Hier nimmt jeder das mit, was er vor der Ehe besessen hat, das bleibt ihm.

Lediglich was gemeinsam angeschafft wurde und der Zugewinn wird geteilt.

D.h. wenn das Haus des Ehemanns mit in die Ehe gebracht wurde und es war am Anfang der Ehe 100 000€ wert und ist am Ende der Ehe 150 000€ wert, dann werden die 50 000€ durch zwei geteilt und die Ehefrau würde 25 000 erhalten.

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