Wie könnte ich darüber (Schule) mit meinen Eltern reden?
Ich habe (diagnostizierte) psychische Erkrankungen. Bin in Therapie. Neulich habe ich es geschafft, mit meinen Eltern mal über ALLES zu reden. (Vermeide das Gespräch sonst immer, weil ich Panik davor habe, mich zu öffnen.)
Es geht mir sehr schlecht. Meine Noten haben so nachgelassen, dass ich das Schuljahr nicht mehr schaffen kann. (Q1 verhauen...) Das belastet mich enorm, da mir die Noten viel bedeuten und es für mich das letzte 'funktionierende Stück' meines Lebens war, an das ich immer immer dann klammern konnte, wenn es mir richtig mies ging. Ich habe mich u. a. aufgrund der schlechten Zensuren sehr stark selbst verletzt. Bin momentan 'clean', aber habe Angst, wieder die Kontrolle zu verlieren.
Ich war jetzt länger krankschrieben & nicht in der Schule, weil gar nichts mehr ging. Ich möchte wiederholen u. einen gesünderen Bezug zu den Noten bekommen. Viele meiner Lehrer denken, dass ich faul geworden wäre u. deshalb so schlechte Noten hätte. Ich habe versucht, mit ihnen zu sprechen, aber sie verstehen mich nicht, meinen, dass sie 'so etwas noch nie hatten u. sich nicht damit auskennen.'
Meine Eltern meinten, dass ich ihre Unterstützung habe, wenn ich Hilfe brauche. Mein Therapeut hat vorgeschlagen, mir ein Attest auszustellen, damit ich erstmal von den Noten befreit bin & stabiler werden kann. (Er weiß von dem SVV und allen anderen Dingen.) Ich traue mich aber nicht, mit meinen Eltern zu reden.
Mit meinem Klassenlehrer habe ich gesprochen, aber er versteht mich nicht.
Wie kann ich es schaffen, das Gespräch mit meinen Eltern zu suchen? (Ich möchte persönlich mit ihnen reden. Ich will nicht, dass das mein Therapeut für mich macht, weil ich alleine lernen muss, meine Sorgen zu äußern und mich meinen Ängsten stellen muss.)
Wie würdet ihr als Eltern reagieren, wenn euer Kind euch so etwas sagen würde?
5 Antworten
Hallo Lying2ya,
erstmal mein Beileid, dass es dir so schlecht geht. Das muss sicher sehr belastend für dich sein, Noten so viel wert zu geben und am Ende dann nicht mal das Schuljahr schaffen zu können. Ich hoffe, du findest bald irgendwo anders ein ,,funktionierendes Stück" in deinem Leben, dass dich über Wasser hält und wie eine Konstante in deinem Leben wirkt. Bei mir ist es Gutefrage und mein Hobby. Du wirst sowas sicher auch bald wieder haben :)
Weißt du, der Vorteil bei dir ist, dass du bereits mit deinen Eltern gesprochen hast und deshalb schon die Gewissheit hast, dass sie dich ernst nehmen und für dich da sind, nicht wahr? Das ist super, denn das heißt, dass du das nächste Gespräch mit ihnen ohne Sorgen beginnen musst, denn wenn sie dir schon Unterstützung zugesagt haben und in der Vergangenheit schon für dich da waren, so werden sie es in Zukunft auch noch sein.
Du kannst ja mal, wenn du und deine Eltern Zeit haben, zu ihnen hingehen und sie fragen, ob ihr z.B. im Wohnzimmer oder in deinem Zimmer ein ruhiges Gespräch führen könnt. Dadurch ist von vornherein eine gewisse Ernsthaftigkeit gegeben, sodass du nicht fürchten musst, du nicht ernstgenommen wirst. Auch würde ich dir raten, dass wenn du sehr aufgeregt bist, einfach sehr tief ein- und auszuatmen und vielleicht mal für paar Sekunden nichts zu sagen. Deinen Eltern wird das sicher nicht stören.
Und weißt du, was auch wichtig wäre? Dass du sie nach Verständnis wegen deinen Noten fragst. Nicht wenige Kinder bekommen sehr viel Leistungsdruck, weil Lehrer und Eltern viel erwarten. Wenn ich also ein Elternteil wäre und mir sagt mein Kind, dass es mit den Noten manchmal einfach nicht passt, so würde ich mir wirklich viel Mühe geben, dass meine Tochter keine Angst um ihre Noten haben muss und sich zumindest bei mir wohlfühlen kann - ohne Gedanken an Schule oder anderes. Ich denke, diese Geborgenheit würde dir mental sehr gut tun.
Liebe Grüße und noch alles Gute, Discordia ツ
deine eltern wissen doch von deiner therapie und das du psychisch krank bist. von daher werden sie sicher auch ungefähr wissen wie dein notenstand aussieht wenn du lange krank zu hause warst
daher würde ich mich mit ihnen hinsetzen und darüber reden, dass du aufgrund von krankheit komplett anschluss verloren hast und gerne zurückgestuft werden möchtest. eventuell wäre es gut, wenn deine eltern mit deinen lehrern das gespräch suchen und der schulleitung um gemeinsam mit dir eine lösung zu finden
Ich weiß, das ist eine alte frage und ich weiß dass ich jetzt nicht das genaue thema der frage anspreche, aber ich muss etwas los werden.
Psychische krankheiten werden gerade in der schule nicht beachtet. Es sind so genannte pedagogen und haben keine ahnung was man in dem fall tut. Auch für mich war die schulzeit echt sehr sehr schwer und ich brauchte mehrere anläufe, um den Hauptschulabschluss zu bekommen. Verständnis von schulen und lehrern war/ist nicht da. Bei mir gab es sowas wie noten aussezen nicht. Es hieß immer ganz oder garnicht.
Ich will dir nur einmal sagen, dass du verdammt stolz auf dich sein kannst. Wirklich! Auch wenn nie alles immer so funktioniert wie man sich das wünscht und immer mal wieder dinge schlechter werden, gibst du immer dein bestes! Du arbeitest an dir in einem alltag, der für menschen wie uns kaum zu bewältigen ist. An sich selbst zu arbeiten ist das aller schwerste. Ich kenne dich nicht, aber ich bin sehr stolz auf dich und du solltest das auch sein.
Wir haben nicht ganz die gleichen psychischen Probleme aber dennoch biete ich dir an dich ab und zu mit mir aus zu tauschen. Es schadet nie wen zum reden zu haben, der einen versteht :) und nun klopf dir mal auf die schulter bitte!
Wenn deine Eltern dir sogar schon gesagt haben dass sie dich unterstützen dann brauchst du definitiv keine Angst vor den Reaktionen von ihnen zu haben, wahrscheinlich werden sie sogar eher froh sein dass du mit ihnen darüber redest weil sie bestimmt schon gemerkt haben dass du nicht glücklich bist.
ich finde auch wenn sie dir schon gesagt habe das du ihre Unterstützung hast dann kannst du offen mit ihnen reden
Vielen lieben Dank für die tolle Antwort. :)