Mit Eltern nur über Belanglosigkeiten reden?

6 Antworten

Dein letzter Satz ist wirklich skurril! 😳 Hat sie ihren Beruf verfehlt??

Und wie war Deine Kindheit? Das würde mich interessieren. Als Erwachsener hat man ja auch Freunde, mit denen man sogar vieles viel besser besprechen kann! Aber als Kind sollten die Eltern doch dem Kind ganz nah sein und mit ihm sprechen - Probleme besprechen! Ob Deine Eltern jetzt Deinen neuen Job feiern oder nicht, ist zweitrangig. Aber Oberflächlichkeit in der Familie ist an Grausamkeit schon nicht mehr zu überbieten!! Small Talk macht man mit Fremden! Selbst mit Freunden macht man keinen Small Talk!

Wiederum weiß ich, warum Deine Eltern sind wie sie sind: Sie haben es nicht anders gelernt. Meine Mutter ist genau so - mein Vater ist stumm; also nicht von Geburt an und auch nicht durch einen Unfall!! Sondern einfach mundtot! Meine Mutter redet für ihn! Und meine Mutter hat sowieso immer Recht. Und sie ist so oberflächlich! Also genau, wie Deine Eltern. Das ist halt die Generation, denke ich.

Lja88 
Fragesteller
 23.07.2020, 21:49

Danke für deine Antwort. Meine Kindheit... tja sagen wir es mal so: Finanziell hat es an nichts gefehlt dafür aber emotional. Ein Kind ist nur gut, wenn es Leistung bringt und nicht weil es ist wie es ist, wenn du verstehst. Ich empfand mich meist als ungerecht behandelt u haben selten verstanden warum meine Eltern ausflippen oder mich beschimpft und beleidigt haben (Dumm, hässlich...). Ich versuche die Vergangenheit aber zu den Akten zu legen. Ändern kann man es ja leider nicht mehr.

Wenn ich fragen darf, wie gehst du mit der Oberflächlichkeit deiner Mutter um?

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AriZona04  23.07.2020, 21:55
@Lja88

Das habe ich mir gedacht: Wo Geld ist, fehlt Emotion! Das ist traurig! Ja, das Kind hat zu funktionieren und das reicht! - Nein, das reicht nicht. Warum solche Mütter den Beruf der Psychologin wählen, ist mir schleierhaft.

War bei mir nicht so: Da war kein Geld.

Ich kann es mir leisten, meine Mutter zu ignorieren. Sie ist ignorant und sieht ihre Fehler nicht. Ich bin nicht ihre Therapeutin.

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In der Situation die du beschreibst, hätte ich gesagt: Wenn du etwas ansprechen willst, dann musst du eben den Mund aufmachen, niemand kann deine Gedanken lesen -Psychologen übrigens auch nicht ;)

Aber du sagst ja, das die Gesprächsebene bei euch generell eher oberflächlich ist....kenne ich von meiner Familie auch, ich hätte es manchmal auch gerne etwas "deeper" aber damit scheinen meine Eltern auch überfordert zu sein...was man von deiner Mutter jetzt eigentlich nicht erwarten würde.

Dazu eine Frage: ist deine Mama Psychotherapeutin? Dann ist sie vielleicht von solchen Gesprächen einfach gesättigt...das kommt manchmal vor, und leider ist es dann die Familie die darunter leidet...

Wie kann man damit umgehen? Ich fordere mir diese Gespräche manchmal ein...hilft mir aber nicht wirklich, weil meine Eltern es einfach nicht können, mit dem aktiven Zuhören. Aber hey, das muss doch auch nicht jeder können? Sie sind eben pragmatischer und rationaler veranlagt als ich und müssen nicht immer alles emotional durchkauen.

Inzwischen habe ich für diese Themen ein soziales Umfeld...Freunde, Kollegen, Kommilitonen die sich mein gesülze dann anhören dürfen.....und mir auch besser helfen können, weil sie näher dran sind an meinen Themen.

Und manchmal bin ich froh, wenn ich mal meinen Papa fragen kann, wenn ich mal eine klare, nicht emotional gefärbte Meinung brauche...jemanden mit der entsprechenden Distanz...wir Psychos neigen nämlich manchmal auch dazu, uns im Strom der Emotionen zu verlieren...(zumindest als Studis, denke das alter und die erfahrung hilft da auch)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Psychologiestudium
Lja88 
Fragesteller
 23.07.2020, 21:56

Danke für deine Antwort. Generell hast du recht, ich darf nicht so viel erwarten. Aber irgendwie finde ich ist ein neuer Job schon was recht gravierendes im Leben und wenn es bei meinem Kind so wäre, würde ich es „tot löchern“, weil man doch einfach wissen möchte, wie es nun weitergeht und was für eine neue Herausforderung auf das Kind zukommt.

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sunnywobgirl  23.07.2020, 21:58
@Lja88

verstehe ich...geht mir auch oft so...meine mama ist da auch sehr zurückhaltend. ich halte dementsprechend meine nachfragen auch zurück...anfangs hat mich das auch verletzt aber es war irgendwie immer so, weil wir nie nen richtigen Draht gefunden haben bei solchen themen. Irgendwann findet man dann aber ein gleichgewicht wo beide seiten ihre Rollen finden...und man auch diese art einzuschätzen und zu schätzen lernt

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sunnywobgirl  23.07.2020, 22:07
@sunnywobgirl

p.S was mna unseren Eltern auch zugute Halten muss: Die haben sich an uns gewöhnt als wir zwischen 13-17 auf fragen immer mit "hmm" "ja" "nein" und "nerv nicht" geantwortet haben...da resigniert man als eltern glaub ich auch irgendwann und speichert ab: Nicht nachfragen...das wieder umgewöhnen dauert dann manchmal

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Lja88 
Fragesteller
 24.07.2020, 07:43
@sunnywobgirl

Haha 😂 ja. Möglicherweise ist da was dran

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Du erzählst es aus deiner Sicht, ich lese da: "Ich mache ein paar Andeutungen und warte, dass nachgefragt wird. Wenn es keiner tut, bin ich beleidigt."

Ich denke, deine Eltern fragen einfach nicht (mehr), weil sie Reaktionen befürchten, die sie lieber vermeiden wollen...

Lja88 
Fragesteller
 24.07.2020, 07:36

was denkst du denn ist die Sicht meiner Eltern? Das Ist genau das was ich versuche hier herauszufinden.

Beleidigt war ich nicht, aus dem Alter bin ich raus (32). Generell erzähle ich viel, habe aber gemerkt, dass meine Eltern einfach wenig Interesse haben. Noch ein kleines Beispiel. Ich war Anfang des Jahres mit meiner Mutter was trinken. Die Menschen in der Gaststätte zu beobachten, war für sie interessanter als sich mit mir zu unterhalten.

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DODOsBACK  24.07.2020, 08:00
@Lja88

Manchmal sind oberflächliche Gespräche ein Versuch, nicht an Dinge zu rühren, die zum Streit führen. Die Einleitung in deiner Frage ist m.M.n. perfekt gewählt, um Auseinandersetzungen zu provozieren:

"Ich habe meinen GUTEN Job hingeschmissen und irgendeine nicht näher beschriebene Alternative aufgetan!"

Egal, was der andere jetzt fragt, du kannst es als Steilvorlage für einen Gegenangriff nutzen.

Du wirkst auch mit 32 nicht, als hättest du dich von deinen Eltern "emanzipiert". Was hast du erwartet? Ein "Ja, mein Kind, das hast du richtig gemacht"???

Brauchst du das wirklich? Und wenn ja, warum?

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Lja88 
Fragesteller
 24.07.2020, 08:18
@DODOsBACK

jedes Kind möchte doch, dass die Eltern hinter einem stehen oder nicht? Dass ich das nicht erwarten Kann ist wieder ne andere Frage.

Ich habe den guten Job hingeschmissen, weil er mich kaputt gemacht hat. Rein objektiv betrachtet ist es aber ein guter Job gewesen, der neue Job steht dem in nichts nach - das war das was ich damit sagen wollte.

Das letzte was ich möchte ist mit meinen Eltern zu streiten oder ihnen Vorhaltungen zu machen. Ich bin erstaunt, dass das aus dem von mir geschriebenen so rauskommt.

mit der Emanzipierung gebe ich dir recht. Im Prinzip macht mir mein Vater auch bei jedem Besuch klar, dass ich mit ihm niemals auf Augenhöhe sprechen kann sondern er der immer recht habende und allwissende Vater sein wird.

Hast du da vielleicht eine Idee wie man dem begegnen könnte?

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DODOsBACK  24.07.2020, 08:36
@Lja88
jedes Kind möchte doch, dass die Eltern hinter einem stehen oder nicht?

Eltern sollten auch erwachsene Kinder unterstützen, da hast du völlig recht. Aber man kann einem Menschen mit Anfang 30 nicht mehr sagen, dass sein Gekrakel wirklich das schönste Bild ist, das man je gesehen hat...

Ich habe den guten Job hingeschmissen, weil er mich kaputt gemacht hat. Rein objektiv betrachtet ist es aber ein guter Job gewesen, der neue Job steht dem in nichts nach - das war das was ich damit sagen wollte.

Dann hätte ich eine Formulierung wie "Ich habe mir einen neuen Job gesucht und freue mich tierisch darauf!" erwartet...

Wenn du nicht so sicher bist, spiele mit offenen Karten:

"Mami, Papi, ich bin ein einfach unsicher, ich weiß, dass mich der alte Job kaputt gemacht hätte, aber ich habe trotzdem ein schlechtes Gewissen, einfach alles hingeschmissen zu haben."

Das ist das, was ICH in deiner Frage lese. Aber deine Eltern stecken in der selben Falle wie du, in einer Beziehung, die irgendwo stehengeblieben ist. Als Erwachsene müsst ihr gemeinsam da raus kommen. Und manchmal funktioniert das am besten, wenn man aufhört, Verletzungen aufzurechnen oder Dinge tiefenpsychologisch zu analysieren.

Im Prinzip macht mir mein Vater auch bei jedem Besuch klar, dass ich mit ihm niemals auf Augenhöhe sprechen kann sondern er der immer recht habende und allwissende Vater sein wird.

Vorhin war es noch deine Mutter...

Hast du da vielleicht eine Idee wie man dem begegnen könnte?

Genau da liegt der Denkfehler: Solange du nur reagierst, überlässt du alles den anderen. Agiere endlich selbst.

Wenn die nächste "Ich weiß es besser"-Predigt kommt, gib nicht den beleidigten Teeanger der erst rumschreit und dann heult, sondern stell dir vor, dein Vater wäre "nur" ein Freund.

"Ja, Papa, danke für deine Meinung, aber ich sehe das anders und werde es so machen, wie ich das für richtig halte."

DAS wäre erwachsen...

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Lja88 
Fragesteller
 24.07.2020, 08:57
@DODOsBACK

Wie alt bist du, wenn ich fragen darf?

Ich weine und schreie nicht vor meinen Eltern ;-), es wäre schön wenn du aufhörst mich als zornigen Teenie abzustempeln...

Wenn ich das was du oben schreibst zu meinen Vater sage, fühlt er sich Leider oft untergraben und respektlos behandelt - immer ein Spiel mit dem Feuer.

Ich bin davon ausgegangen, dass man einen neuen Job nur annimmt, wenn man sich auch darauf freut. Daher habe ich das in meinem Eingangsschreiben nicht betont da der Fokus ja woanders liegt.

und ja sowohl mein Vater als auch meine Mutter sind schwierige Charaktere. Ich versuche das zu Händeln und alte sowie neue Verletzungen erwachsen zu tragen aber es ist nunmal nicht so einfach.

Ich finde es sehr spannend was du schreibst und zwischen den Zeilen liest. Es gibt mir gute Denkanstöße, danke!

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DODOsBACK  24.07.2020, 09:02
@Lja88

Ich war selbst mal da, wo du gerade stehst und beschreibe MEIN Verhalten an diesem Punkt.

Ich habe gelernt, meine Eltern zu nehmen wie sie sind und ihr Verhalten nicht immer nur auf mich zu beziehen.

Ich wünsche dir mehr Sebtsvertrauen und mehr Gelassenheit. Für beides bist du selbst verantwortlich, und es reicht, alles "nach bestem Wissen un Gewissen" zu tun. Widersprüche und andere Meinungen gehören leider dazu - aber sie verletzen weniger, wenn du mit dir selbst im reinen bist!

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Meine Eltern haben eine lange Zeit auch kein Interesse an mir gezeigt, weil meine Schwester eher im Fokus stand, ich hab dann angefangen genauso wenig Interesse zu zeigen. Irgendwann haben sie sich dann gefragt, warum ich so wenig Interesse Zeige und dann hab ich es angesprochen.

Rede mit ihnen darüber. Wahrscheinlich bemerken die das gar nicht, bzw. merken gar nicht, dass dich das belastet.