Wie können die drei grundlegenden Kinderrechte in der Inklusionspädagogik anhand von jeweils einem Beispiel umgesetzt werden?

2 Antworten

Die Kinderrechte könnten umgesetzt werden, indem man diese unbedingte Inklusion aufgibt. Kinder haben nicht nur ein Recht auf Teilhabe, sondern auch ein Recht auf angemessene soziale Kontakte, ein lebenswertes Umfeld und vor allem auf bestmögliche Förderung. Für viele "Inklusionskinder" ist leider nichts davon gewährleistet. Sie vereinsamen, bekommen täglich ihre Defizite vorgeführt, werden verhaltensauffällig und bleiben hinter ihren Möglichkeiten zurück.

Es gibt natürlich auch die Kinder, die von einer Beschulung in einer regulären Schule profitieren. In vielen Fällen ist das aber eben nicht der Fall.

lamorda 
Fragesteller
 01.12.2022, 09:34

wirklich gelebte inklusion sollte eigentlich nicht auf die defizite der kinder eingehen, sondern nutzt die ressourcen eines jeden Kindes. aber ja zuerst sollten pädagog:innen im umgang mit herogenen gruppen geschult werden..viele stecken leider den kopf in den sand

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spelman  01.12.2022, 12:55
@lamorda

Ich sehe den Ball nicht bei den Pädagogen. Solange es permanent zu wenig Lehrer an Schulen gibt, solange es Schulen mit 50% Unterrichtsausfall über Monate gibt, solange an viele Schulen jede Besenkammer zum Klassenraum deklariert wird und solange Aufzüge in Schulen, wenn vorhanden, meistens deutlich zu klein sind - solange brauchen wir über Inklusion meiner Ansicht nach nicht weiter zu reden.

Aber selbst wenn, nehmen wir mal an, der Idealzustand eintreten würde: Klassen mit nicht mehr als 20 Schülern, genügend Lehrer, so dass auch mal einer krank werden kann, ohne dass gleich das Chaos ausbricht, und auch genügend Räume vorhanden sind, so dass auch Therapien oder Extra-Betreuung an Schulen stattfinden können; selbst dann ist für viele behinderte Schüler Inklusion kein Vorteil.

Ich rede hier nicht von dem fitten Rollstuhlfahrer, und auch nicht von dem netten Downsyndrom-Kind. Ich rede von mehrfachbehinderten Kindern, die in Lagerungsrollstühlen sitzen, teilweise eine Pflegekraft mitbringen, und nicht oder sehr wenig sprechen. Oder auch von Kindern, die aufgrund ihrer geistigen Behinderung keinerlei adäquates Sozialverhalten haben und das auch niemals lernen werden. Meinst Du wirklich, die finden Anschluß an eine Schulklasse? Werden sie jemals auf einen Geburtstag eingeladen werden? Werden sie an Wandertagen und Klassenfahrten teilnehmen? Wie viel Zeit werden sie überhaupt in der Klasse verbringen? Ich kenne leider Beispiele, wo die Kinder dann mit ihrem Schulbegleiter in Ecken oder auf dem Gang geparkt werden, weil ein Unterricht ehrlicherweise sonst nicht möglich ist, und viel einsamer sind als sie an einer Förderschule gewesen wären.

Mein Vorschlag: Förderschulen und reguläre Schulen sollten kooperieren. Idealerweise sind sie im gleichen Gebäude oder in Gebäuden am gleichen Schulhof untergebracht. Dann kann bei jedem Schüler immer wieder neu entschieden werden, welche Art der Beschulung ihm (und den anderen Kindern) den meisten Gewinn bringt. Das kann dann sogar tageweise oder auch für bestimmte Fächer der Fall sein. Voraussetzung für alles wäre aber, dass die Schulen ganz allgemein besser finanziert werden. Technik ist jetzt viel angeschafft worden, Whiteboards und so weiter. Lehrer wären wichtiger gewesen.

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Wie soll das gehen? Recht auf Bildung, wenn Kapazitäten nicht da sind? Schlimm, aber ich glaube dass das in unserer egoistischen Welt nicht geht. Wo nur Wachstum zählt. Dass natürlich auch was gutes hat. Melzer macht ja grad eine Kochshow. Das ist schon mal ein kleiner Ansatz/

recht auf Förderung : gibt es das nicht ?

recht auf Gleichheit doch auch. Oder gibt es Differenzen bei gleicher Qualifikation im Job?